Der mysteriöse Mord des Doctor Starck
Zusammenfassung der Ereignisse rund um den mysteriösen Mord an Doctor Starck aus der Sicht des kriminellen Novizen Rüdiger Spätzke alias Bruder Dominic In einer Reihe marschierten vier verhüllte Gestalten den Klosterberg hinunter. In der bewölkten Nacht, nur wenige Sterne waren am Himmel zu sehen, waren sie in den schwarzen Kutten fast unsichtbar... Vor mir ging der etwas verwirrte Bruder Constantin, weiß der Teufel wie sein echter Name lautete. Es war noch gar nicht lang her, da saßen wir alle gemeinsam mit den restlichen Mönchen oben im Kloster und nahmen das Abendmahl ein. Nach dem Essen eröffnete uns der Abt die seltsamen Ereignisse die sich heute offenbar zugetragen hatten: Dr. Starck, ein in Abgeschiedenheit lebender Wissenschaftler, auf den der Abt schon lange ein Auge geworfen hatte, war heute tot in seinem Hause aufgefunden worden. Erst gestern noch waren Fachkollegen aus den verschiedensten Ländern bei ihm eingetroffen und der Abt war sehr beunruhigt darüber. Für ihn waren diese Leute allesamt Ketzer und Häretiker. Nach diesem gotteslästerlichen Vorfall konnte der Abt nicht mehr nur einfach zusehen, sondern beschloss selbst einzugreifen und ich, Bruder Constantin, der wie gesagt nicht ganz richtig im Kopf zu sein schien, sowie unser Hausbesorger Willi, welcher dem Alkohol sehr zugetan war, sollten ihn dabei begleiten. Es war kaum ein paar Monate her, dass ich unter falschem Vorwand Unterschlupf in diesem Kloster gefunden hatte. Die perfekte Tarnung! Eckehard würde sich ganz schön wundern! Auf jeden Fall wollte ich nicht unangenehm auffallen oder sonst wie in den Mittelpunkt des Interesses rücken und so fügte ich mich der Anweisung des Abtes widerstandslos. Mittlerweile hatten wir bereits das Grundstück des Dr. Starck betreten und befanden uns nur unweit seines Hauses. Hinter mir spuckte Willi, lautstark das Lungengold zu Tage fördernd, aus. "Willi! Das muss doch nicht sein!" rügte ich ihn vorbildlich um meiner Tarnung gerecht zu werden. Er antwortete mit seinem üblichen "Entschuldigt mein Herr!" Indessen murmelte Bruder Constantin, wie so oft, unverständliches Zeug vor sich hin. Der Lichtschein aus den Fenstern des Hauses erhellte die unmittelbare Umgebung und ein uniformierter Beamter war direkt vor dem Eingang zu erkennen. Bullenschwein! Sollte es der Zufall etwa gar wollen, dass mein Bruder Eckehard ebenfalls hier sein sollte?! So abwegig war dies gar nicht, immerhin war er jetzt Hauptkommissar, wie ich gehört hatte. Armer Kerl, hatte diesen Vorfall bei unserem großen Coup wohl nie richtig verkraftet. Trotzdem war er einer der Besten in unserer Branche, zumindest damals! Ha, ich würde ihn schon dazu bringen mir zu helfen, so viel Zaster kann niemand widerstehen! Umso besser wenn er anwesend sein sollte, dann war diese "Heilige Mission" des Abtes wenigstens nicht nur reine Zeitverschwendung. Unser Zug kam vor dem Polizisten zum Halt und Bruder Benedict, der Abt, begrüßte ihn freundlich. Auf etwas rüpelhafte Art und Weise, die nicht gerade von seinem Intellekt zeugte, gab der Wachtmeister uns zu verstehen, dass wir hier nichts verloren hätten und schleunigst wieder verschwinden sollten. Nach kürzerem Streitgespräch und nachdem der Abt den Verantwortlichen herbei gewünscht hatte, gab der Wachtmeister schließlich nach und rief: "Herr Oberkommissär Spätzke, kommen Sie bitte einmal her!" Also wirklich! Er war da. Etwas gespannt war ich ja schon, als ich da verhüllt von meiner Kapuze auf das Auftauchen meines Zwillingsbruders, den ich bereits seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, wartete. Schließlich baute er sich neben dem Wachtmeister auf. Er hatte sich nicht sehr verändert. Der lächerliche Polizisten-Trenchcoat, der viel zu kleine Hut, die halb offene Krawatte und der abgelutschte Zigarrenstummel im Mundwinkel! Das war mein Bruder! Schon seit eh und je hatte er nicht auch nur den geringsten Hauch einer Ahnung von Mode! Gut die Kutte war ebenfalls lächerlich, aber das war was anderes! Eine sehr brauchbare Tarnung immerhin! Nach kurzem Gespräch mit dem Abt sah es aus, als wolle mein Bruder uns wirklich nicht einlassen. Ich beschloss, dass nun der Zeitpunkt für mich gekommen sei, auf die Bildfläche zu treten. Lässig lüftete ich die schwere Kapuze, die bis jetzt mein Gesicht verhüllt hatte, mit beiden Händen. Erst jetzt viel mir auf, dass Bruder Constantin mit großen Augen zwischen mir und dem Kommissär hin und her blickte, als könne er nicht glauben was er da sah. Auch Eckehard schenkte mir einen kurzen Seitenblick, schaute dann doch noch mal genauer hin, erstarrte ganz kurz und wurde etwas bleicher. "Nun gut Schneider! Lassen Sie die Herren Geistlichen eintreten!" Mein Auftritt hatte die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlt! Der Wachtmeister, sichtlich darüber verärgert, dass er niemandem die Fresse polieren durfte, trat zur Seite und wir gingen ins Innere des Hauses. Ein seltsames Bild bot sich meinen Augen. Für einen Tatort war das Haus ganz schön bevölkert! In der Mitte saß eine zusammengesunkene Gestalt mit Kopfverband auf einem Stuhl, während vier sehr gut gekleidete Männer lauthals über irgendwelche unverständliche Sachen diskutierten, ab und zu auf den Kopf des Bandagierten zeigten und ihn doch eigentlich als Person nicht wahrzunehmen schienen. Der Bruder Abt mochte wohl mein Erstaunen bemerkt haben, denn er trat an mich heran und flüsterte mir zu: "Bruder Dominic, findet heraus wer das ist und was die Herren da treiben, dass sieht mir alles recht lästerlich aus! Ich muss mir den Tatort beschauen!" Danach wand er sich ab und schritt auf die Tür zum Nebenraum zu. In der Zwischenzeit war die Schwester Willis, hier die Haushälterin und soweit ich aus ihrem Geweine und Geschreie entnehmen konnte die Finderin der Leiche, diesem um den Hals gefallen und wollte sich einfach nicht beruhigen. Ich stellte mich also recht aufdringlich in den Kreis der vier Gelehrten und sprach sie an: "Gott zum Gruße, werte Herren, könntet ihr mir berichten was denn hier vorgeht und warum dieser arme Kerl einen Kopfverband trägt?" So und so ähnlich redete ich sie noch einige Male an, doch sie schenkten mir genauso viel Aufmerksamkeit wie einer Fliege auf dem Hinterteil einer Kuh. Wissenschaftler! Na ja, wenigstens erfanden sie ab und an auch nützliche Sachen wie Sprengstoff oder das schwarze Pulver. Nun gut, so sprach ich eben den Mann auf dem Stuhle an, doch dieser schaute nur ungläubig, brabbelte ein paar unverständliche Worte und bekleckerte sich währenddessen mit Speichel. Da war wohl nichts mehr zu machen. So wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder anderen Dingen zu. Überall um mich herum waren diskutierende Menschen; Polizisten, Wissenschaftler, die Hausbediensteten und meine Mitbrüder aus dem Kloster. Der Abt hatte sich wirklich Zutritt in den Nebenraum verschafft, in dem die Leiche gefunden worden sein sollte. Aus reiner Neugier wollte ich mir diese ebenfalls beschauen. Mit vielerlei Berufung auf meinen Bruder, den Oberkommissär und da die offensichtliche Ähnlichkeit nicht einmal diesem dumpen Bullenschläger entgehen konnte, wurde ich schließlich auch eingelassen. Meine Augen benötigten einige Sekunden, bis sie sich an das schwache Licht hier gewöhnt hatten und ich wieder langsam Umrisse wahrzunehmen anfing. Dies musste offenbar eine Art Operationsraum sein. Auf einem Tisch an der hinteren Wand waren allerhand seltsamer Gerätschaften, wie Sägen, Messer und Bohrer aufgereiht, davor stand eine Bahre mit einem blutigen Lacken darauf, wieder davor am Boden war eine größere Lache an kürzlich getrocknetem Blut zu erkennen. Sehr interessant. Als ich gerade eine kleine Schatulle, wahrscheinlich sogar ein Schmuckkästchen, auf Möglichkeiten der Öffnung hin unter näheren Augenschein nehmen, sie also erfassen und vor meine Augen führen wollte, ging mir ein nervöser Beamter dazwischen: "Halt! Was machen Sie denn da?! Lassen sie das stehen und greifen Sie gefälligst nichts an! Ich bin von der Spurensicherung und wenn Sie uns dazwischen kommen, so lass ich sie von hier entfernen!" Dann besah er mich im Schein der Laternen etwas genauer und musste wohl die Ähnlichkeit zu seinem Vorgesetzten Oberkommissär Spätzke erkannt haben. Sogleich trat mein Bruder, der dies wohl beobachtet hatte hinzu und meinte "Das ist mein Zwillingsbruder, wundern Sie sich nicht Inspektor Horwitz, ich erklär es ihnen später genau." um weiteren Missverständnissen vorzubeugen. So aber wo war denn nun eigentlich die Leiche?! Mit dieser Frage wandte ich mich kurzerhand an meinen Herrn Bruder, den Oberkommissär, doch dieser meinte nur trocken: "Verschwunden!" und war dann schon wieder in sein Verhör vertieft. Soso! Die Leiche war verschwunden?! Wie mysteriös. Wieso sollte jemand, nachdem sie bereits entdeckt wurde, die Leiche dann, meiner Meinung nach, etwas nachlässig spät, verschwinden lassen?! So in Gedanken versunken redete mich Willi an und gab mir zu verstehen ihm zu folgen. Also gingen wir zusammen nach Draußen auf die Veranda, wo er dann gekonnt zwei Stamperl und eine Flasche vom feinsten Schnaps unter seinem Umhang hervorzauberte und mir verschwörerisch zugrinste: "Na Bruder Dominic, wie wär's mit einem Schlückchen?!" Tja, dass war jetzt genau das Richtige, zwar etwas grob und zu sehr in seine Flasche verliebt aber trotzdem ein anständiger und aufmerksamer Kerl dieser Willi! Das muss man ihm wirklich lassen! Ich kippte den Geist hinunter und spürte selige Wärme meinen Körper durchfluten. Schön, schön. Jetzt musste ich mir einen Plan zurechtlegen! Ich musste Eckehard unbedingt dazu bringen mit mir den letzten großen Coup durchzuziehen! Es würde zusammen mit ihm kinderleicht werden und danach hätten wir bis an unser Lebensende ausgesorgt. Ich musste ihn unbedingt unter vier Augen sprechen. Wie der Zufall oft spielt erblickte ich ihn genau in diesem Moment im Garten vor der Veranda, wo er gerade einen soeben verhörten Zeugen entließ. Ich gesellte mich eiligst zu ihm. "Was machst du denn eigentlich hier?! Und wieso bist du gekleidet wie ein Pfaffe!" wollte er sogleich von mir wissen. "Das ist doch nur eine Tarnung Bruder! Ich bin wegen der Bank hier! Ich nehme an du weißt, welche ich mein!" An seinem Blick erkannte ich mit dieser Annahme richtig zu liegen. "Also folgendes Bruder; ich weiß wie wir den Haupttresor knacken können! Es ist ein Kinderspiel! Aber ich brauch Dich dazu! Dann sind wir steinreich und haben ausgesorgt!" "Bist du verrückt? Ich bin Polizist falls dir das noch nicht aufgefallen ist!" "Umso besser, deine Kontakte können uns bestimmt nützlich sein!" "Du begreifst es nicht oder? Das ist keine Tarnung! Ich bin wirklich ein Polizist und ein Guter noch dazu möcht ich meinen! Für das Leben, welches ich damals so leichtsinnig genommen habe will ich Buße tun und von nun an den Menschen helfen und der Gerechtigkeit dienen!" "Jaja, denk an die ganze Kohle Bruder! Von mir aus spendest du sie dann einem Weisenhaus, wenn's dir dann besser geht, aber ich brauch dich für diesen Bruch! Allein schaff ich's nicht und du bist, abgesehen von mir, der Beste in dieser Branche!" Inzwischen näherte sich der Assistent meines Bruders, Inspektor Horwitz, und also hob dieser seinen Notizblock und sprach so laut, dass es der Assistent hören musste: "Nun gut, wenn du sonst weiter nichts weißt, dann war's das derweilen, du kannst gehen!" Und wandte sich dann seinem Untergebenen zu. Papperlapapp! Ich würde Eckehard einfach helfen diesen Fall zu lösen, dann würde er mir im Gegenzug auch helfen müssen! Als ich mich gerade wieder dem Inneren des Hauses zuwenden wollte erspähte ich den Abt und Bruder Constantin, die etwas abseits in den Schatten standen und leise miteinander redeten. Als der Abt sich ebenfalls meiner gewahr wurde winkte er mich zu ihnen. "Bruder Dominic, in diesem Hause sind ohne Zweifel schreckliche und frevlerische Dinge geschehen, doch nicht nur heute Nacht! Der Doctor hat wahrscheinlich schon seit geraumer Zeit hier unmenschliche und gotteslästerliche Experimente an seinen Patienten durchgeführt! Dieses Haus ist böse! Lasset uns beten, zu jeder vollen Stunde, damit das Böse, welches sich langsam auch der anderen im Haus bemächtigt nicht auch uns befallen soll!" Ich stimmte nickend zu. Während dieses Gespräches hatte sich Bruder Constantin bereits einige Schritte westlich von uns entfernt und murmelte noch aufgeregter und lauter als sonst vor sich hin "Die Stimmen! Sie rufen mich! Die alten Schriften hatten Recht! Diese Stimmen! Ich muss ihnen folgen!" Dabei ging er immer weiter. Der Abt und ich hatten ihn bald eingeholt und redeten beruhigend auf ihn ein, doch er wollte nicht zur Ruhe kommen. "Abt ich weiß ich hätte es nicht tun sollen! Doch als ihr damals im Vatikan weiltet, da habe ich die alten Schriften studiert! Alle! Und sie hatten Recht! Es ist genau so wie es geschrieben stand! Seht nur was ich gefunden habe!" Nun holte er einen ziemlich großen Stein von blau-kristallener Farbe aus seiner Kutte hervor. Auf der Oberseite waren gar seltsame Zeichen eingraviert. "Ich habe diesen Stein aus dem Haus! Die Polizei hat nichts bemerkt!" Nun kicherte er eine Weile leise vor sich hin. "Seht doch nur die Zeichen! Ein sechszackiger Stern! Die Astrologie! Doch nicht vier Elemente sind hier verzeichnet sondern derer gleich Sechs an der Zahl! Schamanistische Symbole! Erkennt ihr dies nicht! Der Mord könnte ein schamanistisches Ritual gewesen sein! Diese Zeichen! Sie können nicht lügen! Die Stimmen, sie rufen mich, ich kann nicht widerstehen! Ich komme!" Der Abt ließ den Bruder niederknien und versetze ihm einen kräftigen Streich mit seiner Kordel auf den Rücken. Constantin jaulte vor Schmerzen auf. "Das dafür, dass du dein Wort gebrochen und ohne meine Erlaubnis in den alten Schriften gelesen hast!" "Es tut mir leid Herr! Die Stimmen wollten es so! Ich konnte nichts dagegen tun! Und die Schriften haben doch Recht! Seht ihr das nicht!?" Daraufhin erhob er sich wieder und ging wimmernd und murmelnd weiter in die Richtung in welche er sich bereits zuvor gewandt hatte. Wir waren schon ein ganzes Stück vom Haus entfernt und beinahe am Rande des Grundstücks angelangt. Keiner von uns hatte daran gedacht eine Laterne mitzuführen und so spendete uns nur der ferne Schein aus den Fenstern des Hauses sanftes Zwielicht. Plötzlich glaubte ich etwas vor uns am Waldrand erkannt zu haben! Etwas Helles lag dort am Boden. Ich machte den Abt und Constantin schnell darauf aufmerksam und zusammen gingen wir zu der hellen Stelle. Aus der Nähe war ein marmorner Grabstein am Boden zu erkennen. Ein Totenkreuz schmückte die Oberseite, so wie eine Reihe von mir völlig unbekannten Zeichen, ein Abschiedsspruch, in arabischer oder anderer Schrift vielleicht, und darunter die Jahreszahl. 1868 A.D. Jetzt! Als ich die Erde um den Stein genauer untersuchte musste ich zu meiner Überraschung feststellen, dass hier erst vor kurzem gegraben wurde! Wahrscheinlich erst vor wenigen Stunden! "Dies ist kein christliches Grab und es befindet sich nicht auf geweihtem Boden! Welch Frevel mag sich hier nur wieder verbergen!" versetzte der Abt aufgebracht. Ich stand eine Zeit lang schweigend neben ihm und studierte aufmerksam die Grabplatte. "Könnt ihr diese Zeichen entziffern?!" traute ich mich schließlich ihn zu fragen. "Nein mein Sohn! Sie sind mir völlig unbekannt, wenn da nur nicht der Satan mit im Spiel ist! Lasset uns beten um das Böse von diesem Ort zu vertreiben!" Also knieten wir anwesenden Mönche allesamt nieder und beteten. Da näherte sich uns eine humpelnde, gebückte Gestalt vom Haus her. Es war Willi. Der Abt bestellte ihn sogleich zu sich und ich konnte mithören wie er eindringlich auf ihn einredete: "Willi du musst mir nun genau zuhören! Du wirst jetzt zurück zum Kloster gehen und eine Schaufel und deine alte Büchse auf dem Weg zurück hierher mitführen! Wir werden dies heute, wenn Gott es so will, noch dringend notwendig haben. Unverzüglich humpelte Willi in Richtung des Klosters los. Nun drehte sich der Abt wieder zu mir und Constantin, welcher andächtig mit seinen Händen über die Marmorplatte strich. "Brüder, so lasset uns hier noch ein paar Gebete sprechen und ausharren bis Willi wieder zurück ist. In der Zwischenzeit wollen wir diesen Ort vor den heidnischen Händen der hier anwesenden, so genannten Wissenschaftler schützen. Alleine die Kirche hat hier zu entscheiden!" Nach einigen Vater Unser und Ave Maria kam Willi wie ihm aufgetragen ward mit Spaten und Vorderlader bewaffnet zurück. "Lasst uns nachsehen was sich in dieser unheiligen Gruft verbirgt!" sagte Bruder Benedict und gab uns den Befehl die Platte zu entfernen. Zu dritt gelang es uns den schweren Marmorblock auf die Seite zu wälzen und schließlich fing Willi mit dem Spaten und Constantin mit den Händen zu graben an. "Herr Abt! Vielleicht sollten wir eine Abschrift von diesen geheimnisvollen Zeichen anfertigen?!" räumte ich ein. Sicherlich könnte ich damit meinem Zwillingsbruder in diesem Fall irgendwie weiterhelfen. "Nun gut mein Sohn! Geh und besorge dir etwas um eine Kopie aufschreiben zu können." Also ging ich wieder in Richtung Haus. Hier konnte ich mit etwas Überredungskunst einen Stift und einen Zettel aus dem Notizblock meines Bruders ergattern. Schleunigst machte ich mich nun wieder auf den Weg zum Grab. Bruder Constantin hatte inzwischen auch aus den unergründlichen Tiefen seiner Kutte einen Zettel und einen Stift hervorgezaubert. Beide knieten wir nun vor der marmornen Platte und versuchten, jeder für sich, die Inschrift so gut wie möglich auf dem Blatt Papier festzuhalten. "Seht nur Brüder!" rief da Willi. Ich bin auf etwas gestoßen! Schnell sprangen wir zu ihm. Er hatte noch nicht all zu tief gegraben und doch war da ein dreckiges Laken in der Erde zu erkennen. Der Abt wischte vorsichtige die Erde beiseite, und bald hatte er einen menschengroßen Leinensack freigelegt. Ich konnte mir bereits denken, was wir hier finden würden! Entschlossen begann nun der Abt auch noch das Laken zu entfernen. Da bot sich uns ein grausiger Anblick: Es war tatsächlich der Leichnam Dr. Starcks. Und sein Tod war nicht nur, weil wir ihn gerade erst ausgegraben hatten offensichtlich, nein, ihm fehlte die Schädeldecke und das blanke Hauptbein welches wir so zu sehen bekamen war vollkommen leer; Jemand oder etwas hatte fein säuberlich das Gehirn entfernt. Ganz nebenbei fehlte der Leiche auch der rechte Zeigefinger. "Teufelswerk!" murmelte der Abt empört. Ich musste mich abwenden, solch Anblick war ich bei Gott nicht gewohnt! Nach einigen Augenblicken gab der Abt Befehl, die Grube wieder zuzuschütten! Da stand plötzlich Wachtmeister Schneider, der offensichtlich gewaltbereite Polizist, hinter uns "Was geht hier vor?" Wollte er barsch wissen. "Dies mein Sohn fällt nicht in euren Zuständigkeitsbereich!" entgegnete der Abt sanft. "Was ist das für ein Loch!?" fragte der Polizeihund unbeirrt weiter. "Das ist die Angelegenheit der Kirche mein Sohn!" "Wie ihr wollt! Ich werde dem Oberkommissär davon berichten und sogleich mit Verstärkung zurück sein." Mit diesen Worten drehte er sich um und entschwand in Richtung Haus. Der Abt gab mir ein Zeichen ihm zu folgen. Meinetwegen! Ich wollte sowieso meinen Bruder wegen der Inschrift aufsuchen. So schlich ich mich schnell auf anderem Wege zum Haus, um vor dem Wachtmeister bei meinem Bruder einzutreffen. Dieser war wie erwartet zusammen mit seinem Gehilfen noch immer im Tatraum mit Zeugenaussagen und Beweissicherung beschäftigt. Ich trat schnell zu ihm, drückte ihm unauffällig den Zettel mit der Inschrift und seinen Stift in die Hand und murmelte ihm dabei ins Ohr: "Wir haben ein Grab im Garten gefunden, es wurde heute zugeschüttet, darin liegt die Leiche des Doctors. Sein Gehirn fehlt, auf dem Zettel ist die Inschrift vom Grabstein. Du schuldest mir etwas!" Er schaute mich erstaunt an, dann beugte er sich zu mir hinüber und meinte: "Siehst du die Kiste dort drüben?! Bei den sichergestellten Beweisstücken?! Wenn du noch immer so gut darin bist Öffnungsmechanismen zu finden und zu knacken wie früher, dann schau dir das mal an, dann bin ich dir wirklich was schuldig!" Nun gut, so wartete ich auf einen unbeobachteten Moment und nahm die Kiste, welche ich mir schon zu Anfangs genauer ansehen wollte unter die Lupe. Hmm. Soweit ich das beurteilen konnte hatte das Ding gar keinen offensichtlichen Öffnungsmechanismus. Auf der Oberseite war lediglich eine kleine verspiegelte Fläche angebracht, auf der, durchs Pulver des Spurensicherers sichtbar gemacht, sehr viele sich gleichende Fingerabdrücke zu sehen waren. Zwischen dem Deckel und der restlichen Kiste war ein schmaler Spalt zu sehen in dem ich eine Substanz erkannte die ich bereits irgendwo mal gesehen hatte. Dabei handelte es sich zweifelsohne um einen Schutzmechanismus. Würde jemand versuchen die Kiste gewaltsam zu öffnen, so würde der Inhalt durch diese Substanz automatisch zerstört oder zumindest unbrauchbar gemacht werden. Also musste sich etwas Wichtiges darin befinden! Ich teilte meinem Bruder das Herausgefundene mit. Er nickte. Als ich gerade wieder hinausgehen wollte wurde ich von einer Frau im dunklen Kleid und einem Mann mit einem Lichtbildautomat aufgehalten. "Stimmt es, dass sie der Zwillingsbruder des Oberkommissärs sind? Seit wann sind sie Mönch hier im Kloster?! Und was machen sie hier am Ort des Verbrechens?" Reporter! Abschaum! Mit denen sollte sich wer anderer abgeben! "Meine Tochter! Ihr müsst schon mit dem Abt sprechen um all dies zu erfahren, ich bin wirklich nicht dazu befugt ihnen Auskünfte zu erteilen!" Mit diesen Worten wandte ich mich kurzer Hand ab. Da ging ein Geschrei und Gezeter los: "Willi! Nein!" Ich sah zwei Gestalten schnell über den Rasen in Richtung des Grabes hasten. Das musste ich mir anschauen. "Halt wer da?!" Stoppte mich die Stimme Willis knapp vor dem Grab. Im Dunkel konnte ich die Silhouette des Vorderladers in seinen Händen erkennen, der auf mich zielte. "Ich bin's, Bruder Dominic!" Willi ließ die Büchse sinken. "Ach Herr Dominic! Um Gottes Willen! Die Polizei ist auf dem Weg hierher und will das Grab untersuchen! Doch der Abt hat mir doch aufgetragen es, wenn es sein muss auch mit Waffengewalt, vor dem Zugriff Unbefugter zu bewahren. Ach Herr Dominic! Sie werden bald hier sein und dann könnte das alles in einer Schießerei enden!" Daneben heulte seine Schwester bereits wieder. "Mach dir mal keine Sorgen Freund, ich werd das schon regeln, niemand braucht hier eine Kugel einzufangen!" entgegnete ich zuversichtlicher als ich mich fühlte. Da waren auch schon die Rufe der Polizisten zu vernehmen, die sich mit gezückten Revolvern näherten. Willi riss die Büchse hoch und zielte abwechselnd auf alle von ihnen. "Bleibt stehen! Im Namen Gottes!" "Waffe fallen lassen! Sofort! Runter damit sonst werde ich schießen!" "Herr Kommissär ich habe ihn genau im Visier, habe ich Erlaubnis ihm den Gar auszumachen!" Rief Schneider dazwischen, er näherte sich mit vorgehaltener Waffe vorsichtig über die rechte Flanke. Ein lautstarkes Wortgefecht entbrannte, in dem die Polizisten den Willi und der Willi wiederum die Polizisten eindringlichst darum ersuchten, doch die Waffen zu strecken und sich ruhig zu verhalten. Ich konnte nur kopfschüttelnd dazwischen stehen. Auf mich als Mönch würde ja wohl kaum einer schießen. Schließlich erschien endlich mein Bruder. "Was'n hier los?! Was soll das?! Sofort die Waffe nieder! Das ist Behinderung von Polizeiarbeit!" Auch der Abt gesellte sich hinzu. "Willi lass die Waffe ruhig sinken, es hat keinen Sinn, ich möchte nicht, dass dir etwas geschieht!" Also ließ der Willi schließlich die Büchse fallen und warf sich vor meinem Bruder auf die Knie. "Mein Herr! Mein Herr! Ich wollt doch nichts Böses! Ihr dürft mich nicht verhaften! Ich handelte nur im Auftrag der Kirche! Mein Herr! So glaubt mir doch!" "Geh endlich bei Seite Willi!" entgegnete mein Bruder diesem. Die Reporter hatten sich inzwischen auch hinzugesellt. Drei Polizisten hielten Willi in Schach während der Oberkommissär sich das Grab beschaute, von dessen Entdeckung ich ihm ohnedies bereits berichtet hatte. Da meldete sich der Fotograph zu Wort: "Der Koch hat gemeint wir sollten jetzt langsam alle ins Haus kommen, da das Abendbrot bereit steht." Dies ließ sich niemand von den Anwesenden, egal ob Polizist oder Mönch, zweimal sagen, da alle offensichtlich an größerem Hunger litten! Ja, so ein Fall kann einen ganz schön mitnehmen! Ich hatte auch nichts einzuwenden und so gingen wir geschlossen zurück zum Haus. Im Haus hatten die Doctoren, sowie ein reiches Ehepaar aus der Stadt und der Advokat bereits Platz genommen und unterhielten sich über das Verschwinden der Leiche und alle möglichen Sachen, die ihrer Meinung nach damit in Verbindung stehen könnten. Der Abt stellte sich an den Kopf der Bedienstetentafel und ich blieb brav an seiner Seite. Er räusperte sich laut, doch die Anwesenden ignorierten ihn. Die Haushälterin Sissi, Schwester von Willi verstand den Wink, sprang auf und stampfte laut mit dem Fuß auf. Inzwischen brachte der Koch dampfende Kessel mit dem Abendbrot herein. Er kündigte stolz an: "Die Hoden des schwarzen Stieres eingemacht in die Innereien des gemeinen Flussbarsches, aufs köstlichste zubereitet!" Die Gelehrten hätten da bereits angefangen ihre Bäuche zu füllen, doch da sprach der Abt zur Gemeinde: "Wir wollen doch alle sicherlich Gott, unsrem Herrn, für Speis und Trank danken, bevor wir mit dem Mahle beginnen!" Nun konnten sich selbst die Gelehrten dem nicht mehr entziehen und standen schließlich auch widerstrebend auf um sich am Tischgebet zu beteiligen. Der Abt betete vor und wir antworteten mit einem lauten "Amen!" hiernach vertiefte sich jeder in seinen Teller. Ausgezeichnete Küche! Dieser Koch hatte nicht zu viel versprochen! So aßen wir, manche schweigsamer als andere, anscheinend zufrieden. Doch dann. "Ja was soll denn das?! ... Wie kann denn so was sein? ... Das darf's ja nicht geben! ... Da ist ja ein Finger ... Ein Finger in meinem Essen! ... So eine Frechheit" verlautbarte einer der zerstreutesten Gelehrten. Vielerorts hört man Brusten und Spucken und die Löffel in die Teller fallen. Der etwas leicht besaitete Advokat kippte etwa gar besinnungslos vom Stuhl. Nun ja ich stellte das Essen natürlich auch umgehend ein. Finger gehörten nicht gerade in die Liste meiner fünf Leibgerichte. Nun ging alles drunter und drüber. Mein Bruder mit den anderen Polizisten stürzte in die Küche um den Koch dingfest zu machen. Der Abt sprang auf und verschwand im Tatzimmer. Plötzlich brach auch noch eine Handgreiflichkeit zwischen Willi und einem russischen Arzt, dessen einziges Kommentar auf den Fingerfund war: "Ich chabe damals in Prag in der Mensa wäsendlich Schlimmeres gegessen, so ein Finger ist da nicht so schlimm!", aus. Dann knüppelte Schneider den Willi mit seinem Schlagstock nieder und aus der Küche war ein Schuss zu hören. Sissi schrie. Da entdeckte ein Polizist, dass der Abt gerade versucht hatte das Schmuckkästchen an sich zu bringen. Ich saß während der ganzen Zeit nur fassungslos am Tisch und schaute mit offenem Mund den Ereignissen rund um mich zu. Nun gut. Schließlich war nach dem Essen folgendes der aktuellste Stand der Dinge: Der Koch hatte in der Küche sich seiner Festnahme widersetzen wollen. Die Reporterin brachte sich praktisch eigenhändig in seine Gewalt um damit eine gute Titelgeschichte zu bekommen. Daraufhin schoss ein Polizeibeamter auf den Koch, dabei ging dieser zu Boden. Willi lag mit gebrochener Nase in einer Ecke wo sich Sissi um ihn kümmerte. Und zu allem Überfluss steckte meines Bruders Assistent das Kästchen, der größeren Sicherheit wegen, in seine Aktentasche. Sehr gut Herr Abt! Aber was soll's, ich werde schon trotzdem daran kommen! Nun, mir war vom ersten Augenblick an klar, dass wenn dies der Finger des Dr. Starck sein sollte, dies ohne Zweifel der Schlüssel zu seinem Kästchen wäre. Also begann ich bereits meine nächsten Schritte zu planen: Ich musste das Kästchen und den Finger und somit den Inhalt des Kästchens an mich bringen. Als schließlich abserviert war begab ich mich wieder in das Fundzimmer, wo die Polizei und die Gelehrten sich über den Finger unterhielten. Dem Gespräch entnahm ich, dass dies wirklich der rechte Zeigefinger des Dr. Starck sei. Soso. Da trat mein Bruder an mich heran und flüsterte mir zu: "Wenn du mir weiterhin helfen willst, dann kannst du folgendes für mich tun; Siehst du die Tür da?" Er zeigte auf eine kleine Türe in der Südwand des Raumes, sie war mir bis jetzt noch nicht aufgefallen. Ich nickte. "Nun gut! Versuch sie unbemerkt zu öffnen, ich muss wissen was dahinter ist!" Wieder nickte ich und begab mich unauffällig vor die Türe. Scheinbar ermüdet vom Abendmahl lehnte ich mich mit dem Rücken an dieselbige. Ich kramte mein Dietrichset aus der Tasche in meinem falschen Bauch, den ich bereits seit Monaten immer unter der Kutte trug, hervor und machte mir mit einer Hand hinter meinem Rücken an dem Schloss zu schaffen. Nur ab und zu wagte ich einen kurzen direkten Blick und kam deshalb trotz guter Übung nur langsam voran. Plötzlich viel mir ein immer lauter werdendes Zischen auf, welches hinter der Tür hervorkam. Dennoch dachte ich mir nichts weiter dabei. Schließlich war das Schloss geknackt, doch noch ließ ich die Türe angelehnt. Ich wollte gerade meinem Bruder von meinem Erfolg berichten als das Zischen noch viel stärker anschwoll, so dass es niemand mehr überhören konnte. Dann ein Lauter Knall, die Tür hinter mir sprang mehrmals auf und zu, Dampfschwaden zogen daraus hervor und rotes Licht strömte durch den Türspalt. Als ich mich von meinem Schrecken erholt hatte, war ich der erste der durch die Tür schritt. In dem Raum dahinter bot sich mir folgendes Bild: In der Mitte stand ein großer Arbeitstisch, welcher über und über mit Arbeitsunterlagen des Doctors bedeckt war. Auch ein menschlicher Schädel zierte die Tischplatte. Im hinteren Teil war durch den dichten Dampf ein großes Metallgerät zu erkennen, welches rot glühte. Im Vorbeigehen streifte ich mit meinem Blick einige Bilder in den Unterlagen des Doctors. Ich musste genauer hinsehen um zu erkennen um was es sich dabei handelte. Schnittzeichnungen des menschlichen Schädels und der diversen Innereien. Ich musste den Raum schnell verlassen. Als ich kurz an der frischen Luft war und mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, beschloss ich noch einmal hineinzugehen. Mittlerweile war der Raum voll mit Gelehrten, Mönchen und Polizisten. Zwischen den anderen hindurch betrachtete ich mir das Gerät, welches mittlerweile etwas kühler war. Auf der Oberseite befand sich ein Panel. Auf dem Panel drei Drehschalter. Beschriftet war das ganze mit Zeichen, die mir vom Grabstein her sehr bekannt vorkamen. Vielleicht eine Geheimsprache des Doctors? Rechts neben den Drehschaltern war noch eine Öffnung zu erkennen, die sehr nach einem Schlüsselloch aussah. Nun gut. Irgendwo müssten doch Hinweise zu finden sein, mit denen man dieses Gerät richtig einstellen konnte. Dann würde schon irgendwas passieren. Im allgemeinen Tumult konnte ich unbemerkt das Schmuckkästchen aus der Tasche des Spurensicherers entwenden, den Finger fand ich jedoch in meiner Eile nicht. Verdammt! Ich brachte das Kästchen schnell nach draußen und versteckte es unter einem Stapel Holz. Als ich wieder das Haus betrat redete mich ein Mann, in der offensichtlichen Gewandung eines Arztes, dessen Gesicht ich allerdings bis jetzt noch nicht gesehen hatte, an. "Herr Spätzke! Wo ist denn die Leiche? Ich könnte sie mir jetzt ansehen." Ich musste grinsen und überlegte kurz den Mann, der wahrscheinlich der schon seit längerem erwartete Gerichtsmediziner war, an der Nase herumzuführen, doch da war mein Bruder schon zur Stelle. Der Gerichtsmediziner schaute wieder einmal ungläubig zwischen uns hin und her. Der Oberkommissär rollte mit den Augen und meinte dann nur: "Mein Zwillingsbruder, ein Mönch!" Sogleich marschierten wir dann zusammen hinaus zum Grab wo einer der Polizisten die ganze Zeit über Wache gehalten hatte. Die Polizei hatte die Leiche inzwischen ganz frei gelegt und der Gerichtsmediziner entfernte nun auch das Laken. Nun fiel mir auch wieder der fehlende Zeigefinger an der rechten Hand, beziehungsweise genau dessen nicht vorhanden sein, auf. Der Mediziner untersuchte kurz die Leiche, stellte den Tod fest und den Totenschein aus und bat uns danach noch als Zeugen zu unterschreiben. Daraufhin wurde die Leiche endlich ins Haus getragen, wo der Gerichtsmediziner und die anderen Ärzte sich wie die Geier draufstürzten und mit der Obduktion begannen. Ich startete noch einen Versuch den Finger aus der Tasche zu entwenden, doch er war wieder nicht von Glück gesegnet. Also ging ich kurz hinaus um nachzudenken, mir die Beine zu vertreten und einen Schluck von Willis Feinstem einzunehmen. Nach einer Weile begab ich mich wieder hinein. Die Mediziner waren inzwischen fertig mit der Obduktion und saßen in einer Ecke an einem Tisch, wo sie über einen Zettel, den sie anscheinend im Magen der Leiche gefunden hatten, diskutierten. So nutzte ich die Gunst der Stunde, fasste kurzerhand einen neuen Entschluss und trennte schnell und unbemerkt mit einem herumliegenden Skalpell der Leiche den linken Zeigefinger ab. Mit dieser Beute hirschte ich hinaus ins Freie und zu dem Platz wo ich das Kästchen versteckt hatte. Doch bald wurde klar, dass die Kiste mit diesem Finger nicht zu öffnen war. Verdammt! Gut, dann musste ich eben die Beziehungen meines Bruders ausnutzen. Ich suchte ihn auf und machte ihm eindringlich klar, dass ich mir kurz den Finger ausleihen musste und er ihn mir beschaffen sollte. So geschah es dann auch. Und wieder war ich auf dem Weg zu meinem Versteck. Als ich dieses Mal den Finger auf die verspiegelte Fläche drückte war ein leises Zischen zu vernehmen und die Kiste sprang auf. Neugierig entfernte ich den Deckel. Schmuck! Ganz nett, aber sollte das wirklich alles sein? Ah! Doppelter Boden! Darunter fand ich etwas Hilfreicheres. Zwei Zettel. Auf einem fein säuberlich und gut lesbar die Übersetzung der Grabstein Inschrift. Der andere war ein Abriss von einem größeren Zettel. Auf der einen Seite der Kopf des Leonardo da Vinci Menschen. Auf der Rückseite geschrieben "p. 180". Hm? Na ja, egal. Ich werd es einfach meinem Bruder bringen. Finger wieder eingesteckt und mit meinem neuen Fund zurück zum Oberkommissär. Dieser sehr überrascht, schafft es schließlich mit Hilfe meines Fundes die Beschriftung der Maschine zu entziffern: "Winkel - Alpha - Beta - Gamma - Schlüssel". Hm. Gut nun gilt es die Winkel und den Schlüssel zu finden. Da rückt der russische Arzt mit dem Zettel aus dem Magen der Leiche heraus. Auch ein Ausschnitt aus dem Bild von Leonardo da Vinci. In der Schulter ist ein Punkt markiert, dabei steht "alpha". Inzwischen hat mein Bruder intuitiv die Bücher des Doctors durchgesehen und schließlich in einem auf Seite 180 die Beschreibung eines Dreiecks gefunden. Langsam wird alles klarer. Dreieck. Drei Winkel. Drei Drehregler mit den Beschriftungen "alpha", "beta" und "gamma". Nun gilt es nur noch die einzustellenden Winkel und den Schlüssel zu finden. Das erste Geheimnis ist schnell gelöst. Der Oberkommissär zeichnet ein Dreieck vom "Alphapunkt" auf er Zeichnung über die beiden Zeigefinger der Rechten Arme des da Vinci Bildes. So sind drei Winkel gefunden: 20, 80, 80. Da gibt es draußen schon wieder einen Tumult. Als ich in den Empfangssaal komme, sitzt dort an der Bedienstetentafel ein alter Herr, dessen Gesicht unverkennbar Ähnlichkeiten mit Doctor Starck aufweist. Zweifelsfrei sein Vater. Im Näherkommen bemerke ich das seltsame rechte Bein des Opas. Es scheint durch und durch aus Metall zu bestehen! Wie kann das sein? Hat der Abt vielleicht recht und das alles hier geht nicht mit rechten Dingen zu? Teufelswerk!? Unbehagen macht sich in meiner Magengegend breit. Willis Feinster wäre jetzt von Nöten. Ich lausche dem Gespräch zwischen Starck Senior und den anderen Anwesenden. "Wo ist mein Sohn?! Ich will ihn umgehend sehen! Bringt ihn her! Wer seid ihr überhaupt alle? Was soll das!? Gesindel! Holt meinen Sohn! Auf der Stelle!" Der Alte scheint ziemlich verwirrt zu sein. Bruder Constantin und einer der Doctoren versuchen ihm schonend das Verscheiden seines Sohnes beizubringen. Da wirft sich der nicht mehr ganz so nüchterne Willi dem Senior an die Beine und platzt hervor: "Ach Herr! Herr! Es ist schrecklich! Sie haben ihrem Sohn das Gehirn herausgeschnitten! Wir haben es gegessen und den Finger obendrein! Er ist tot! Voll Blut! Grauenhaft. Ach Herr! Es tut uns leid! Euer Sohn ist tot!" Kurz hält der Opa in seinem Gezeter inne. "Papperlapapp!" Schreit er dann und drischt seinen Stock auf den Boden. Leider zieht einer der Doctoren seinen Fuß nicht schnell genug weg und taumelt getroffen und jaulend zurück. Nachdem sich der Opa halbwegs beruhigt hat, bekommen wir aus ihm heraus, dass anscheinend sein Sohn ihm dieses Metallbein gebaut habe, nachdem er das seine im Kriege verloren hat. Doch nun sei es an dem heutigen Tage zu Bruch gegangen und funktioniere in keiner Weise mehr so, dass es ihm noch eine Hilfe, sondern viel mehr nur noch eine Last, wäre. Darum wolle er sofort seinen Sohn sprechen, der dies sicherlich im Handumdrehen wieder in Ordnung zu bringen vermag. Das kann doch kein Zufall sein?! Schießt es mir durch den Kopf. Ob dieses Metallbein wohl irgendetwas mit dem noch fehlenden Schlüssel zu tun hat?! Leider kann ich nicht mehr darüber in Erfahrung bringen, denn die Ärzte beschließen den armen Opa zu hypnotisieren, um ihn somit zu beruhigen und sich dann selbst sein Bein anzusehen. Sie verschwinden in der Küche und die Polizei riegelt ab. Schneider bezieht gefährlich grinsend Posten. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie Bruder Constantin nach draußen verschwindet. Ich beschließe ihm zu folgen. Ich finde ihn in einer dunklen Ecke hinter dem Haus, wo er leise vor sich hinmurmelt. "Bruder Constantin? Alles in Ordnung?" rede ich den Verwirrten an. "Die Stimmen! Sie sind wieder da! Sie rufen mich!" entgegnet er, ohne mich eines Blickes zu würdigen. "Woher kommen sie diesmal?" will ich, einer inneren Eingebung folgend, von ihm wissen. Er Zeigt in eine bestimmte Richtung auf den nahen Waldrand. Als ich dort hingehe und mir die Gegend genauer ansehe, fällt mir ein leises Zischen auf. Das habe ich heute doch schon einmal gehört! Sofort bück ich mich und untersuche den Boden vor meinen Füßen. Ein Rohr! Es ist warm. Das Zischen kommt aus dem Inneren. Aha! Eine Dampfleitung! Die hängt bestimmt an dieser seltsamen Maschine! Vielleicht sollte ich dem Verlauf der Leitung folgen. "Constantin! Ich habe hier etwas gefunden! Lass uns dem nachgehen!" fordere ich meinen Mitbruder auf. "Ja Dominic! Die Stimmen rufen mich und ich folge!" So marschieren wir, ich dem Rohr und dem Zischen folgend, Bruder Constantin auf die Stimmen in seinem Kopf lauschend, immer tiefer in den Wald. Bald wird es so steil, dass ich das Gebetsbuch und die Kerze, die ich bis jetzt in meinen Händen führte, zurücklassen muss. Dunkelheit umfängt uns im dichten Wald. Immer wieder muss ich mich bücken um mir den Verlauf des Rohres zu vergegenwärtigen. Einige Minuten lang steigen wir so in den Wald hinauf. Schließlich können wir vor uns im Gestein des Berges so etwas wie einen Eingang erkennen. Eine Öffnung die wohl zu einer Gruft oder etwas Ähnlichem führen mag. "Constantin lass uns umkehren und Licht holen! Mir ist das Ganze nicht geheuer! Komm schon! Wir sollten auch dem Abt Bescheid sagen." Doch der Wahnsinnige steigt einfach in die stockfinstere Gruft hinein "Constantin!" ruf ich erschrocken. "Keine Angst Bruder!" höre ich seine Stimme aus der Gruft. "Komm ruhig herein, uns kann nichts passieren!" Nach einigem Zögern folge ich meinem Mitbruder schließlich in die Höhle. In diesem Moment bricht der Mond für einen kurzen Augenblick zwischen den Wolken durch und ich erkenne, dass wir uns in einem sehr kleinen quadratischen Raum befinden. In der Kopfwand ist eine stählerne Türe eingelassen. Ich untersuche sie fachmännisch. Kein Öffnungsmechanismus! Verdammt! Wenn das mal nichts mit der Maschine unten im Haus zu tun hat! "Wir müssen hier ein Ritual abhalten um dieses Tor zu öffnen!" Unterbricht Constantin meine Gedanken. "Ich brauche Kreide, Weihwasser, Weihrauch und noch ein paar andere Sachen! Bruder Dominic du musst mir helfen! Wenn wir hier das Ritual abhalten, wie es in den alten Schriften geschrieben steht, dann wird sich dieses Tor für uns öffnen!" Na gut du Wahnsinniger! Bis jetzt haben deine seltsamen Stimmen uns immer weitergeholfen. Außerdem ist es auch eine gute Möglichkeit Licht zu holen! "Gut, gehen wir!" Stolpernd eilen wir den kaum sichtbaren Pfad durch den Wald hinunter bis zum Haus. Constantin versucht seine Paraphernalia zusammenzufinden. Ich sage zuerst meinem Bruder und dann dem Abt Bescheid. Mein Bruder ist gerade mit dem Gerät beschäftigt, anscheinend wurde der fehlende Schlüssel inzwischen gefunden! Egal. Gemeinsam mit dem Abt, Bruder Constantin und den Frankes (Willi und seine Schwester) beeile ich mich wieder zur Gruft zu gelangen. Dieses Mal führen wir eine Öllampe mit uns. Oben angekommen beginnt Constantin sogleich ein großes Hexagramm auf den Boden zu malen. Der Abt postiert Willi mit seiner Büchse, die er sich inzwischen auf irgendeinem Wege wieder ergattert hat, vor dem Eingang. Sissi bleibt auch bei ihm. Ich und der Abt warten hinter Constantin und sehen seinem seltsamen Ritual zu. Er stimmt nachdem er mit den Vorbereitungen fertig zu sein scheint, einen seltsamen Singsang an. Plötzlich ist ein Zittern und Beben zu spüren, Dampf quillt unter der Tür hervor und mit lautem Quietschen schwingt die Stahltür auf! Hat Constantin das wirklich bewerkstelligt? Kaum zu glauben. Als der Nebel sich halbwegs verzogen hat bietet sich dem Abt und mir folgender Anblick. Eine riesige Kammer. Den Einrichtungsgegenständen, riesige metallene Gerätschaften, nach zu urteilen ein Labor. In der Mitte dieses Labors steht ein stählerner Stuhl. Auf diesem sitzt - Doctor Starck??? Wie kann das sein? Neben dem Stuhl ein Tisch. Auf dem Tisch steht unter anderem ein großer Glasbehälter in dem sich ein Gehirn befindet! Wie ekelerregend. Das Unwohlsein in meinem Magen wird stärker. Trotzdem geh ich einige Schritte näher. Ich erkenne, dass auch diesem Doctor Starck die Schädeldecke fehlt! Als ich von oben in den Schädel blicke - leer. Doch nicht nur das, Meine Augen erblicken kein Bein, wie erwartet, nein, blanken Stahl! Sollte diese Gestallt etwa gar ein Automat sein! Sollte Dr. Starck dies wirklich geschaffen haben? "Blasphemie!" entfährt es da dem Abt empört. "Blasphemie! Das ist Gotteslästerung! Niemandem außer unserem Herren steht es zu, ein Lebewesen zu erschaffen! Der Doctor ist ein Häretiker! Ich werde das nicht zulassen!" Mit diesen Worten ergreift Bruder Benedict das Glasgefäß und hält es hoch über seinen Kopf. Draußen ist Gezeter zu vernehmen. Die Anderen scheinen ebenfalls eingetroffen zu sein. Ein Schrei, ein Schuss, noch ein Schrei. Ich stürze nach Draußen. Willi liegt offensichtlich arg verwundet am Boden, seine Schwester neben ihm. Ein Stück weiter der russische Koch. Dem scheint es am schlechtesten zu gehen. Bald haben sich alle ins Labor begeben, auch die Verwundeten und Toten(?) werden mit hinein geschliffen. Eine wilde Diskussion bricht zwischen den Ärzten und dem Abt aus. Soll versucht werden das Gehirn in diesen Automaten einzusetzen oder nicht? Nun mich würde schon interessieren was dann passiert, aber der Abt scheint vollends dagegen zu sein. Schließlich gelingt es ihm tatsächlich mit dem Gehirn aus dem Labor zu flüchten. Zwei Ärzte, die bemerken, dass dem Koch nun endgültig nicht mehr zu helfen ist kommen auf eine Idee. "Versuchen wir es in der Zwischenzeit mit dem Gehirn von dem da!" Da der Abt nicht mehr anwesend ist und alle anderen viel zu überrascht und geschockt sind hindert sie vorerst keiner daran diese Idee in die Tat umzusetzen. Ich beschließe dem Abt zu folgen. Kurz vor dem Haus habe ich ihn eingeholt. Auch Bruder Constantin ist da und redet gerade eindringlich auf seinen Abt ein. "Herr Abt! Ich spüre den Funken Leben darin!" Er deutet auf das Gehirn. "Wir dürfen es nicht sterben lassen! Bitte begreift doch! Die Stimmen wollen es so! Wir müssen es zurückbringen!" Schließlich macht der Abt sich etwas an dem Gefäß zu schaffen, was ich nicht erkennen kann und übergibt es sodann Bruder Constantin. Was er nun bloß wieder vorhat?! Gemeinsam eilen wir zurück zur Höhle. Kurz davor vernehmen wir erneut einen Schuss! Was denn nun schon wieder? In der Höhle angekommen sehe ich den Advokaten mit einem Loch in der Brust am Boden liegen und sein Leben aushauchen. Wachtmeister Schneider steht immer noch auf ihn zielend vor ihm. Ein Arzt versucht die Blutung zu stillen, da meint Schneider trocken "Hat keinen Zweck! Ich habe gezielt!" Nachdem ich meinen Bruder über die hier vorgefallenen Ereignisse befragt habe wird die Sache klarer. Der Advokat hatte sich auf den Oberkommissär gestürzt, ihm die Waffe entrungen und wollte die Ärzte daran hindern dem Automaten das Gehirn des Kochs einzusetzen. Doch Schneider war schneller. Nun ist der Schädel des Automaten geschlossen und die Anwesenden stehen erwartungsvoll um ihn herum. Anscheinend ist die Operation fertig. Und tatsächlich, der Automat beginnt sich zu bewegen! Er setzt ein diabolisches Grinsen auf und erhebt sich langsam von seinem Stuhl. Doch bereits nach wenigen Schritten beginnt er wild zu zucken, taumelt nach hinten und stürzt wieder auf den Stuhl. Qualm steigt aus seinem Kopf. Scheint wohl nicht funktioniert zu haben. Da greift sich einer der Ärzte auf den Kopf "Wir haben die Elektrolytlösung vergessen!" Da tritt auch schon Constantin an den Arzt heran. "Hier ist das Gehirn samt Elektrolytlösung! Bitte schenkt ihm das Leben! Pflanzt es ein!" Das lassen sich die Ärzte nicht zweimal sagen. Schnell ist die Schädeldecke entfernt und das Innere von den Überresten des verschmorten Kochgehirns befreit. Ich muss aufsteigende Übelkeit unterdrücken. Alle Anwesenden sehen nur zu. Niemand scheint mehr einen Einwand zu haben, nicht einmal der Abt. Als die Operation zum zweiten Male erfolgreich durchgeführt ist treten die Ärzte wieder einen Schritt zurück und warten gespannt. Erneut beginnt der Automat sich zu bewegen. Er öffnet seine Augen. Sieht uns. Er hebt die Hände und mustert sie aufmerksam. Ein Grinsen breitet sich auf dem Gesicht aus. Er öffnet den Mund um zu sprechen. "Ich ... bin ... ein ... Genie!" bringt er mit starker, klarer Stimme hervor. "Nachdem Sie nun wieder leben Herr Doctor, könnten Sie uns ja mitteilen, wer sie eigentlich umgebracht hat!" meint mein Bruder, den Notizblock gezückt, trocken. "Das will ich euch gerne erklären! Niemand hat mich getötet! Und niemand wird mich nun je töten können! Ich bin GOTT!" Der Abt zieht scharf die Luft ein. "Ich habe diesen Automaten erbaut, den perfekten Körper! Ich ganz alleine. Ich habe ihn dazu programmiert mein Gehirn aus dem alten, gebrechlichen Leib in dem ich gefangen war zu befreien. Danach hat er meinen alten Körper vermutlich im Garten verscharrt. Daraufhin ging er mit dem Gehirn hierher und setze sich auf diesen Stuhl *NÄÄÄH*!" Ein kurzes Zucken verzerrt das Gesicht des Automaten. "Ich *NÄÄÄH* bin GOTT! Nun bin ich unsterblich *NÄÄÄHHH*" Dem Automaten scheint ebenfalls aufzufallen, dass irgendetwas nicht stimmt. "Was ist los?! Hat derjenige, der mir *NÄÄÄH* das Gehirn eingesetzt hat *NÄÄÄHH* nicht meine An- *NÄÄÄHH* -weisungen befolgt? *NÄÄÄHHH* Ein Fehler? *NÄÄÄÄHHH* Unmöglich! *NÄÄÄH, NÄÄÄHHH, NÄÄÄÄHHHHH!*" Nun tritt der Abt, der die ganze Zeit über geschwiegen hat nach vorne. "Ich habe mir erlaubt eurer unheiligen Wiedergeburt den göttlichen Funken beizufügen! Ich habe Weihwasser in die Lösung gegeben!" "NNNEEEEIIIIIIINNNNNN! *NÄÄÄH, NÄÄÄH, NÄÄÄH*" Ein Zucken ergreift Besitz von dem Automaten, Rauch steigt aus dem Kopf auf, er fällt zurück in den Stuhl. Das war's dann wohl! "Und wen sollen wir jetzt verhaften?" will der Oberkommissär verunsichert wissen... (Tom Sternagel) |