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Durische Postille |
Expeditionstagebuch des Wydlawn Cawall 23. Woche des 1. Jahres Sind im Schutze einer Neumondnacht an Land gegangen. An diesem Küstenstreifen dominieren weite Savannen das Landschaftsbild der Insel. Die dichten Wälder, von der die erste Expedition weiter südlich berichtet hat, wären mir eigentlich lieber gewesen, aber andererseits sieht man den Feind hier auch schon aus weit größerer Entfernung. Trotzdem haben wir noch einige Stunden Nachtmarsch vor uns, wir müssen unbedingt einen guten Platz weiter landeinwärts finden, wo wir uns den Tag über vor den Eingeborenen verstecken können.
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Seit drei Tagen durchquerern wir nun schon diese Savannen, bisher kein Zeichen der Echsen. Mußten allerdings einem Rudel fremdartiger übermannsgroßer Laufvögel ausweichen, mit massiven Raubschnäbeln so lang wie mein Unterarm. Trotzdem erklärte der junge Larwin, wenn er einen Festtagsausflug hätte machen wollen, hätte er sich als Kolonist für die Kolonie auf Taurin gemeldet.
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Vierter Tag. Sind auf Spuren eines kleinen Trupps aufrechtgehender Echsen getroffen, keine vier Stunden alt. Habe meinen Leuten höchste Wachsamkeit verordnet. Diese Echsen sind gefährlich, die letzte Expedition, die Zluatan betreten hat, ist spurlos verschwunden. Folgen vorsichtig der Fährte.
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Haben eine kleine Ansiedlung an einem Flüßchen entdeckt, offenbar hauptsächlich Fischer. Beobachten sie nun schon seit zwei Tagen. Bisher alles friedlich, nur wenige Bewaffnete.
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Was für ein Fund! Larwin hat beim Wasserholen einen Edelstein im Kies des Flüßchens entdeckt, haselnußgroß und von durchscheinend hellblauer Farbe. Es ist also wahr! Die legendären Edelsteinminen von Zluatan müssen irgendwo flußaufwärts liegen. Fieberhafte Erregung hat die ganze Gruppe erfaßt.
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Zwei Tage verloren, weil wir uns vor Echsenpatrouillen verbergen mußten. Hoffentlich ziehen sie bald weiter, das Wasser wird langsam knapp.
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Ilbeoria
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