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Durische Postille |
Die Reiterheere des Archonten 40. Woche des 1. Jahres Flink und schneidig preschen die muskulösen schwarzen Körper der Wadi-Pferde durch den Sand. Auf ihren Rücken tragen sie die Rashallah, die Elite des Archontats, allesamt durchtrainierte, fähige Reiter und tödliche Bogenschützen.
Einige von ihnen tragen lange Sackpfeifen an ihrer Seite, welche sie unter dem Ritt spielen, indem sie den Sack mit ihrem Bein an den Leib des Pferdes pressen, und die große Sandwolke, die die Reiter stets begleitet, mit einem dämonischen flöten versieht.
Die Rashallashim, die nun schon seit Jahren rund um Wadi-Hallah trainiert hatten, war schon lange nicht mehr in die Saffach-Wüste ausgeritten.
Einst hieß es, dass sie dort auftauchen, wo der Archont keine Sklaven mehr sucht, sondern den Tod wünscht. Die Laute der Pfeifen waren neben den Todesschreien der Nachbarn für viele schon das Letzte, was sie in diesem Leben gehört hatten.
Alleine der Name hatte die meisten schon zum Schaudern gebracht, denn vor ihnen gab es kein fliehen, keinen Rückzug, keinen Schutz.
Ihre Pfeile töten Väter, Kinder, Vieh, machten keinen Unterschied zwischen Mann und Frau oder Greis und Neugeborenem. Ihre Fackeln brannten bewohnte und unbewohnte Häuser nieder, forderten Augen und Haare, loderten an der Kleidung und erloschen oft erst bedeckt mit Innereien.
Dort, wo des Archonten Fingerzeig sich hinrichtete, richteten sie im Namen des Archonten hin.
Und dieses Mal stand der Archont auf einem der höchsten Türme Wadi-Hallahs, und ohne ein Wort gesprochen zu haben zeigte er in den Westen.
Und ohne einen Moment zu zögern begannen die Sackpfeifen mit ihrem schaurigen Gesang, während das Donnern dutzender Hufe eine große Wolke aufzuwirbeln begann.
Archontat Hebeseth
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