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Durische Postille |
Ein gutes Wort. Ein wahres Wort? 28. Woche des 2. Jahres >> Der jüngste Brief eines Schreibers ‚Ulan Bathor’ gießt das übliche tel torakische Lamento über den Leser aus. Soweit, so wenig neu. Da nun aber wiederholt verschiedene Völker ihren Wunsch nach objektiven Informationen äußerten, um sich in den Wirren der heutigen Zeiten zu orientieren, stellt sich die Redaktion der FFV der rhyteonischen Aufgabe, das zwergische Schreiben einer Faktenprüfung zu unterziehen, um die wichtigsten Irrtümer und Falschbehauptungen aufzudecken. So die torakische Seite mittlerweile tatsächlich an Friedensverhandlungen interessiert sein sollte, sollen diese zumindest aufgrund von Tatsachen und nicht kruden Behauptungen geführt werden.
Vorab: Das Reich war und ist zu Friedensverhadlungen jederzeit bereit - nicht aber zu einem über die Postille oktroyierten Diktatfrieden mit maßlosen Forderungen al Karnacks. Nun aber zur Prüfung von Behauptungen und Fakten.
Behauptung 1:
„Wir Zwerge stehen nach wie vor für den Dialog offen und sind bereit zu verhandeln. Dies muss aber auch unter der Bereitschaft des Bundes der alten Weisheit und dem Schildbund passieren, von deren Völkern kein einziges das Gespräch bisher gesucht hat.“
Die FFV stellt fest:
Sämtliche diplomatischen Depeschen und öffentliche Aufrufe seit der 16. Woche des Jahres 1112 AID sind bislang von torakischer Seite unbeantwortet geblieben. Stattdessen scheinen diese nur zu lesen, was ihnen passt und lieber einfach zu handeln, als zu verhandeln – gleich, was die Konsequenzen dieses Vorpreschens sein mögen.
Seit der 16. Woche wurden vier Postillen-Schreiben der Bergalben veröffentlicht – derart voller Phrasen, Unwahrheiten und selbstherrlichem Triumphalismus, dass öffentliche Reaktionen hierauf wohl erübrigten.
Ein Beispiel: Der angebliche Kampf der Zwerge gegen das Cheton. Am Ende seiner langen und verhängnisvollen Reise trat das Heer unter Karras al Karnack, welches angeblich ausgezogen war, um gegen das Cheton zu streiten, gegen genau EINE Werratte an – und feierte dies in absurder Selbstdarstellung (BAM BAM BAM, Arglar Feuer frei...). Zuvor hatten Edelsteinzwerge, Bund der Alten Weisheit und faldûranische Truppen die gut dutzendfache Anzahl dieser Kreaturen bekämpft, ohne hierüber großtuerische Worte zu verlieren.
Kurz nach ihrem Kampf gegen die Werratte marschierten die Tel Toraker dann unangekündigt in Diamanta ein, die Hauptstadt der Edelsteinberge, und eroberten diese. Waren die 1000 Zwerge al Karnacks also wirklich gekommen, um eine Werratte zu bekämpfen – oder nicht doch eher zur Landnahme in einem Reich, in welchem jüngst ein neuer und unerfahrener Herrscher die Macht übernommen hatte?
Fazit: Die Zwerge haben jede Anfrage zur diplomatischen Klärung der Situation unbeantwortet gelassen. Die Behauptung, man sei für einen Dialog stets offen gewesen, widerspricht eklatant den Tatsachen. Tatsächlich war das schweigende (!) und sich ständig fortsetzende Vordringen der Zwergenarmee in fremdes Gebiet ja erst der Grund für die militärische Eskalation des Konfliktes.
Behauptung 2:
„Mit Bedauerung sehe ich, dass auf unser Friedensangebot in keinster Weise eingegangen wurde. Statt dessen stellt man uns Bedingungen, die so nicht haltbar sind.“
Die FFV stellt fest:
Da die Zwerge aufgehört hatten, die Anfragen der Reichsconsiley für Diplomatie zu beantworten und auch den Aufruf des Reiches zum Durischen Frieden (Postille, 24. Woche 1112 AID) unbeantwortet ließen, hatten sich die fürstköniglichen Diplomaten umgehend an deren Bündnispartner, die Nulfuiten gewendet, um stellvertretend für den Schildbund, eine diplomatische Lösung vorzubereiten. Der Friedensvorschlag, den der Bund der Alten Weisheit im Namen des Schildbundes in der 25. Woche 1112 AID vorlegte, entsprach den Friedensbedingungen, welche die Nulfuiten zuvor dem faldûranischen Friedensunterhändler genannt hatten. Welche dieser Bedingungen (Rückkehr des Zwergenvolkes in seine Stammlande, Wiederherstellung der ursprünglichen Grenzen) den Torakern ‚nicht haltbar’ erscheinen, bleibt sein Geheimnis – schließlich spricht das Zwergenvolk ja nur noch über die Postille mit anderen Völkern.
Das Friedensangebot der Tel Toraker wiederum, bestehend im Kern aus horrenden Reparationsforderungen an den Schildbund, deckte sich dagegen nicht mit dem nulfuitischen Vorschlag. Es wurde daher nicht anders behandelt, als andere Beiträge des bramarbasierenden Zwergenvolkes der Tel Torak.
Fazit: Ein Friede war und ist möglich, sofern die Tel Toraker nach rund 10 wöchigem Schweigen tatsächlich endlich damit beginnen, ihre Post zu beantworten und ernst zu verhandeln. Sollte dies nicht möglich sein, wird weiter über den bisherigen Verhandlungskanal der Nulfuiter kommuniziert werden müssen.
Behauptung 3:
„Es scheint, dass diese nie an einem Frieden interessiert waren und statt dessen, weniger erfolgreich die Hetze unserer Männer im Feld betreiben und schlussendlich die Auslöschung unseres Volkes anstreben.“
Die FFV stellt fest:
Man hat sich an dreiste Behauptungen der Tel Toraker gewöhnt. Diese ragt jedoch unter all dem Unsinn, der bislang von dieser Seite veröffentlicht wurde, deutlich hervor. Zahlreiche Mitglieder des Schildbundes, darunter der Bund der Alten Weisheit, der Ritterorden von Gloriana und das Fürstkönigtum, haben sich nachweislich bereits beim Einmarsch der Zwerge (13. bzw. 14 Woche 1112 AID) in glorianisches Gebiet zu Verhandlungen aufgerufen. Die entsprechenden Schreiben können von jedem interessierten Volk gerne eingesehen werden.
Von Beginn an haben alle Mitglieder des Schildlandvertrages wiederholt deutlich gemacht, dass es nicht um die Annexion des Zwergenreiches geht, sondern darum, die angeblich so verhandlungsbereiten Tel Toraker mit militärischen Mitteln an den Verhandlungstisch zu bringen, nachdem alle und zahlreiche diplomatischen Appelle ohne Reaktion blieben. König al Karnack hätte die Eroberung seiner verlassenen Stammlande zu jeder (!) Zeit stoppen können, hätte er nur endlich Verhandlungen zugestimmt und seinen Vormarsch gestoppt.
Fazit: Allein das faldûranische Reich hat als Mitglied des Schildbundes immer wieder öffentlich wie auch in bilateralen Depeschen zum Frieden und zu Verhandlungen aufzurufen. Die Tel Toraker haben bislang überhaupt nichts getan, um die immer angespanntere Situation zu deeskalieren und sie stattdessen durch ihr Vorpreschen immer weiter verschärft. Die unsägliche Kriegslüge, man wolle das Volk der Tel Toraker auslöschen, entbehrt jeder faktischen Grundlage. Der Zynismus dieser Behauptung zeigt sich schon in der Tatsache, dass die Toraker und ihre Komplizen derzeit mit der Vernichtung zweier Völker befasst sind – dem Bund der Alten Weisheit und den Edelsteinzwergen – während die Tel Toraker mit Diamanta und den Kristallbergen nun bald wieder über zwei Städte verfügen werden.
Behauptung 4:
„Ich fordere und bitte den wehrten Leser unsere Erfolge nur als temporär begrenzt zu sehen, denn unsere Schnelligkeit gepaart mit taktischem Können ist unser Vorteil, wogegen die Masse der Gegner eine Walze darstellt, die nicht aufzuhalten ist. Schlacht um Schlacht schlagen wir und es grenzt an ein Wunder, dass die Tel Toraker Männer noch nicht aufgerieben sind.“
Die FFV stellt fest:
Tatsache ist: Die ach so kleine Armee der Paktstaaten um Tel Torak, Nulfuiten, Karmanthi, Evinor und Duranische Legion unter der Führung des zwergischen, elbischen und menschlichen Tetrarchen haben bislang 2 Völker des Schildbundes überrannt und ihre Städte verschlungen. Von welcher Walze des Schildbundes die Rede sein soll, bleibt erneut das Geheimnis Tel Toraks. Eine Gefährdung dieser Reiche durch die Mitglieder des Schildlandvertrages bestand nie und besteht auch heute nicht. Die Armeen des Schildbundes haben bis heute keine Stadt dieser Reiche angegriffen und erobert (der Stadt Kristallberge gingen die Tel Toraker verlustig, als sie diese verkauften). Dagegen stehen die Armeen der Tel Toraker und verbündeten Reiche derzeit in vier Städten des Schildlandvertrages.
Fazit: Das Wunder, von dem die Tel Toraker hier sprechen, ist keines. Die Zahl der Truppen des Paktes um Tel Torak ist schlichtweg größer als die, welche der Schildlandvertrag zur Verteidigung seiner Grenzen aufbringt und aufbringen kann.
Da Herr ‚Ulan Bathor’ die Möglichkeiten für Fragen einräumte, hier ein paar, die das Fürstkönigtum interessieren würden:
1) Vor kurzem wurde in der Postille die Frage nach den untergegangenen Nachbarn der Karmanthi und der Nulfuiten aufgeworfen („Wo sind Eure Nachbarn, Karmanthi und Nulfuiter?“). Es steht der Verdacht im Raum, dass diese Nachbarvölker von den Truppen der Karmanthi und der Nulfuiten in einem expansiven Vernichtungskrieg – ganz so, wie er derzeit gegen den Bund der Alten Weisheit und die Edelsteinzwerge geführt wird - vernichtet worden sind. Könnt ihr diesen Verdacht ausräumen?
2) Was sind Eure Motive für diesen Krieg? Wenn der Kampf gegen das Cheton der Grund der Tel Toraker war, in den Osten Duriens zu ziehen – wann kehrt ihr, da ihr nun Eure Ratte töten konntet, endlich wieder dahin zurück und lasst den Kontinent zur Ruhe kommen?
3) Was sind die Motive Eurer Verbündeten? Wenn der Interessenskonflikt zwischen dem Bund der Alten Weisheit und den Keltaraun der Grund für den Kriegseintritt Eurer Verbündeten war – wieso erklären sie dann den Krieg in dem Moment, in dem die Friedensverhandlungen zwischen beiden beginnen? Wenn sie Euch schützen wollen, wieso überfallen sie dann die Edelsteinzwerge - ein Volk, dass sich unter seinem neuen König vor allem durch Genügsamkeit und Tapferkeit gegen Chetonkreaturen auszeichnete?
4) Wann räumt Euer Pakt das besetzte Land der Edelsteinzwerge und Altelben und gibt es ihnen endlich zurück?
5) Warum antwortet Euer Volk nicht auf diplomatische Anfragen? Warum respektiert es nicht die Grenzen seiner Nachbarn? Ist zu erwarten, dass die Tel Torak in Zukunft die Grenzen anderer Reiche respektieren und sich einsetzen, um Kriege zu verhindern?
6) Warum ist das Volk der Tel Torak ständig in irgendwelche Kriege und Krisen verwickelt, die es meistens selbst provoziert?
Das Reich freut sich auf Antworten. Sowohl auf die Fragen, als auch auf die Bitten, endlich zu verhandeln.
Hochachtungsvoll,
Dr. Giselbert von Arthingen,
- Reichsconsiliar für Preßwesen -
sowie
Eure Faktenfinder
von der Fürstköniglich Faldûranischen Volkszeitung<<
Mór´kishai Báofu Sun
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