Durische Postille

Die Fabel der unendlichen Gier
45. Woche des 2. Jahres

Trodreon und Osilion,
verschluckten wir am Anfang schon,
Sichelherz und Balurs Zinn',
danach stand uns halt der Sinn,
Und dann auch noch Merwingen,
wir wollten mehr, wer kann’s nich seh’n?

Nihonelfen, Gemmenschleifer,
Fangorische und Edelsteiner,
diese Völker sind jetzt tot,
Wir fraßen sie zum Morgenbrot.

Nun rasch auf zum Mittagsmahl:
Faldurien, das war einmal!
Gloriana, ratzeputz!
Bald gefressen wie ein Wutz,
Weisheitselfen noch dazu,
erst dann legen wir uns müd’ zu Ruh.

Um, nach nem Verdauungsschlummer,
frisch zu bringen weit'ren Kummer,
und mit altbekannter Lust,
ins Land zu bringen neuen Frust.
Was soll die Drecksdiplomatie
wenn man nur fressen will, wie nie?

So lasst uns munter weiter speisen,
und in fremde Länder reisen,
lasst dann das Abendbrot beginnen,
den Tod zu neuen Völkern bringen,
lasst uns sie fressen und verzehren,
wer sollte sich auch jetzt noch wehren?

Mit Appetit und Größenwahn
wird Durien zum Untertan,
Also auf, ihr feinen Esser,
wetzt weiterhin die scharfen Messer!

Immerfort, zu neuem Raub,
für Friedensbitten sind wir uns taub,
Denn uns schmeckt das Leben bloß,
gewürzt mit blut’ger Todessoß.

Recht Zufrieden sind wir dann,
wenn niemand hier mehr atmen kann,
und haben wir dann alles weg,
ohje, dann kommt der große Schreck!
Unser Lebenssinn wird leer
denn da ist ja keiner mehr!
Erst dann endet unser großes Fressen.
Wir haben ja alle aufgegessen.

(Gerücht)