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Durische Postille |
Und wieder geht ein Jahr... 2. Woche des 3. Jahres "Ist dies wirklich Euer letztes schreiben Herr Botschafter? Ich dachte jetzt, da der Drache den Frieden erklärt hat, könntet ihr hier bleiben und Euer Reich wird wieder aufgebaut." Madric Hinkebein, der Botschafter der Edelsteinberge zu Falderath fuhr sich durch seine grauen Haare. "Wertes Fräulein, Ihr habt den Aufruf Sashnadârs gelesen und auch die arrogante Antwort der Bergalben. Nur weil nicht mehr gekämpft, heißt das nicht, dass es Frieden gibt. Und nun geht raus auf den Marktplatz und schließt euch den Feiern zum neuen Jahr an. Sucht euch einen Jüngling und genießt das Leben. Ich werde diese Nachricht selbst fertigstellen." Die Vorzimmerdame und Schreibkraft des Botschafters raffte ihren Rock und warf ihm noch ein warmes Lächeln zu. Dann trat sie durch die Tür, drehte sich aber nochmals um. "Ich wünsche ihnen dennoch alles Gute für das neue Jahr." Darauf verschwand sie in die Dunkelheit des Botschafterhauses." Sie ist ein tüchtiger Engel doch einiges wird sie noch lernen müssen", dachte sich der Botschafter. Zu den Klängen der Bardengruppe "Preiset Unser Reich", die er vom Platze her hörte lass er sich nochmal seine Botschaft an die Welt durch. Ein Offener Brief an die Botschafter in Falkensteyn, Marienhöh und im Sichelgrastal...
"Als Repräsentant des Reiches der Edelsteinberge war es mir eine Ehre die Welt und die unterschiedlichen Kulturen kennen zu lernen und Euch meine eigene näher zu bringen. Ich habe allerlei unterschiedliche Charaktere getroffen. Doch diese Zeit ist leider vorbei. Das Reich wurde in einem nicht provozierten Überfall von den drei Mächten der Bergalben, Nulfutien, Evinor und unter der Zuhilfenahme von Truppen der Legion vernichtet. Welche Aufgabe bleibt mir also noch wenn es kein Reich mehr gibt, das ich vertreten kann? Ich bin es auch leid immer wieder die bergalbischen Lügen über die zurückliegenden Geschehnisse zu revidieren.
Wenn eine Lüge der Tel Toraker aufgeklärt ist, stehen fünf neue im Raum. Es wird zu den Beiträgen Karnacks und seiner Räuberbande keine weitere Nachricht in der Postille von unserer Seite geben. Sollte ein Vertreter eines Reiches Interesse an der Sicht meiner Dinge haben, so soll er mich oder einen meiner Kollegen ansprechen und wir werden einen persönlichen Austausch ermöglichen.
An dieser Stelle möchte ich einfach die Lage schildern und einen Ausblick auf mögliche Ereignisse geben die in einigen Wochen passieren können. Unser Reich bestand aus 11 Provinzen und war im Begriff sich den Herausforderungen der Welt und des wieder erstarkenden Chetons zu stellen. Doch dies ist Vergangenheit. Das Tel Toraker Triumvirat hat sich alles einverleibt. Wäre der große Drache nicht eingeschritten wäre Faldurien und die übrigen Völker der Mitte Duriens mit uns in den Schatten gefallen. Unser König und sein Stab sind verschollen. Wir sind weniger als 400 und leben als Nomaden auf der Suche nach einer Heimat. Wir sind Gäste der Reiche die unseren Untergang verhindern wollen und die uns, obwohl wir auf die Forderung der torakischen Raubvölker alle Bündnisse mit ihnen aufgekündigt haben, dennoch in der Stunde der Not Beistand gewährt haben. Eine Gruppe mit Flüchtlingen hat versucht per Schiff ein Eiland zu finden auf das sie fliehen können, doch haben wir keinerlei Nachricht von ihnen und wir wissen nicht wo sie sind und ob sie noch sind. Und nun verhandeln einige Völker mit diesen Verbrechern über die Rückgabe von im Krieg eroberten Provinzen. Ja wir würden da auch gerne ein Wort mitreden aber wir sind wohl zu schwach um eine Beachtung zu erhalten.
Doch ich sage euch Ihr Völker in allen Himmelsrichtungen, Ihr Völker in den Bergen, Wäldern und Wüsten Duriens, Ihr Völker der Menschen, Elfen, Zwerge, Orks und ihr mystischen Völker der Drachen und der Natur schaut auf die Stadt Diamanta in der Provinz Balurs Zinne und erkennt wer dort nun auf dem Thron der ehemaligen Edelsteinberge sitzt. Karas al Karnak ist ein Kriegstyrann erster Güte. Er hat diesen Krieg nur geführt um am Rockzipfel seines geliebten Nulfu Zurack zu hängen. In seiner Heimat hat er ja mit jedem Nachbarn einen Streit angefangen, also brauchte er ein neues Spielzimmer, das er verwüsten kann. Dies ist ihm nun gelungen. Doch was wird er wohl als nächstes anstellen dieser kleine große Mann? Ihm geht es nicht um ein GEMEINSAMES Durien. Er will nur das größte Reich sein eigenen nennen, die längste Kutsche besitzen und den Prunkvollsten Thron! Er wird also seine Truppen aufrüsten und bei der ersten Gelegenheit wieder einen Krieg anzetteln. Seine Verbündeten werden ihm natürlich wieder zur Seite stehen, denn es gilt ja, den Tod ihres um sich schlagenden Paktbruders um jeden Preis zu verhindern. Selbst wenn die Welt hieran zugrunde geht. Und selbst wenn dafür das ein oder andere Volk geschlachtet werden muss. Bei seinem nächsten Versuch wird keine Macht sie alleine stoppen können. Nicht die Drachen, nicht die Legion und kein Reich wird sich allein gegen das Triumvirat behaupten können. Also wappnet euch für den Sturm, er wird kommen. Und wer wird am Ende gewinnen? Nur das Cheton bleibt als Sieger übrig. Karas bereitet ihm den Weg. Auch wenn er wohl nicht direkt ein Diener des Bösen ist, so vernichtet er in seiner Gier nach immer mehr Macht doch jene, die dem Licht dienen und das Cheton aufhalten wollen.
Ich weiß natürlich, dass auf diese Postille von der Toraker Bande unzählige erboste Schreiben kommen werden, in denen man meine Worte schmäht, mich beleidigt und man vielleicht sogar meinen Verstand anzweifeln wird. Doch eines kann ich Euch versichern. Mein Geisteszustand wird regelmäßig überprüft. Meine geliebte Mutter hat mich von Fachkräften der Heilkunst testen lassen. Bei dem wehrten Bergkönig bin ich mir da nicht so sicher. Während der Verhandlungen um einen Frieden, die wir gleich eingeleitet haben und an denen sich die angreifenden Völker nur auf Druck der Duranischen Legion beteiligten, wurde immer klarer, dass hier ein Friede gar nicht gewünscht war. Der Landraub und die Vernichtung meines Volkes war nicht das Mittel der Eroberer. Sondern ihr grausames Ziel. Es braucht wohl nicht erwähnt zu werden, dass auch während der Verhandlungen über den Frieden Woche um Woche weitere Provinzen erobert wurden. Und mit jeder eroberten Provinz die Bedingungen an die ESB immer dreister und erpresserischer wurden. Als mein König am Ende sogar der Forderung zustimmte, alle gegebenen Bündniszusagen zu brechen und sich fortan neutral zu stellen, war schließlich auch dies nicht mehr genug. Als Reaktion auf den geforderten Ausstieg aus dem Schildbund, diktierten Karas, Nulfu Zurack und Izirdon uns die Bedingungen einer totalen Kapitulation.
Wären wir darauf eingegangen wären wir unfrei im eigenen Land gewesen und hätten unter der Knute der Besatzer Zwangsarbeit für sie leisten können. Ja, sind wir dann nicht selbst Schuld, dass unser Reich untergegangen ist? NEIN! Wir haben alles, alles getan, um in Frieden mit unseren Nachbarn zu leben. Wir haben Truppen geschont, als sie unser Land ungebeten betraten. Wir haben Ländereien und Gold geboten, damit sie unser Land verlassen. Wir haben unsere Bündnisse gelöst und Neutralität gelobt, um ihren Pakt nicht länger gegen uns zu haben. Nur unsere Freiheit, die wollten wir nicht opfern. Die Antwort hierauf war ein brutaler Völkermord, nichts weniger. Dies sollte eigentlich vor einem Gericht verhandelt werden, doch denke ich kaum das so eine Institution zu Stande kommt, noch das die Täter diese Akzeptieren würden oder gar dort vorstellig würden. Denn Karas, Nulfu und Izirdon kennen kein anderes Recht, als das Recht des Stärkeren. Und um der Stärkere zu bleiben, ist ihnen von Betrüg und Verleumdung bis hin zum Mord und Raub jedes Mittel recht.
Deshalb wird es nie wieder Diskussionen mit dem Triumvirat von unserer Seite geben. Wir sind es leid. Sie sind ehrlose Unpersonen mit denen nicht verhandelt werden kann. Zu gern würde ich ein Kopfgeld auf den Bergkönig aussetzen, doch wird jeder Taler, jedes Kraut und jeder Bergkäse für die Überlebenden gebraucht. Der Versuch der Sashnadâr, uns eine neue Zukunft in Durienzu ermöglichen, hat uns mit Freude und Hoffnung erfüllt und wir werden sie nie vergessen. Sollten wir Hilfe von anderen Reichen in welcher Form auch immer erhalten, werden wir es ebenfalls nicht vergessen und vergelten wenn wir es können.
Ich flehe inständig die Eisengrimm und das Imperium an. Stoppt den Krieg! Nichts ist wert, dass dafür Blut vergossen wird. Durien hat einen langen und furchtbaren Krieg hinter sich und braucht nicht noch mehr Gräber in der Erde und Vertriebene auf den Feldern. Diskutiert eure Probleme aus und findet einen Kompromiss. Böses Blut hilft nur dem Cheton und dem Totgräber. Und der karnackischen Bande, denen jedes vom Krieg geschwächte Volk in Durien ein gieriges Lächeln auf ihre Gesichter treibt."
gez. Madric Hinkebein Botschafter der Edelsteinberge
Edelsteinberge
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