Durische Postille

Licht und Schatten
3. Woche des 3. Jahres

An all die selbstgerechten, selbsternannten Hüter des Lichts und der Finsternis. Den Despoten die, ein hehres Ideal heuchelnd, ganze Völker in den Untergang stürzen und von weinerlichem, verletztem Stolzes ob ihrer tapfer gestorbenen Diener erfüllt, von ihrem Feldherrenhügel herab arge Flüche schimpfen.

An den Imperator. Eure Worte entehren vor allem Euch selbst. Ihr mögt dem Nordhammer zuvorgekommen sein und habt Pylien seine Pestpeule ausgebrannt. Doch eure hehre Worte strafen Euch Lügen. Habt ihr doch nicht, wie ihr die Völker Duriens glauben lassen wollt, die Heimstatt der Alben Pyliens ihrem Volke überantwortet. Vielmehr streunten Eure Werber durch die Gassen und rekrutierten das geknechtete Volke in die Reihen der Äternischen Legion. Doch WIR halten Wort! WIR werden die Stadt den Freien überantworten, auf dass das Orakel wieder von neuem erblühe.
Imperator, hielten WIR Euch für einen großen Herrscher, so ist nunmehr gewiss, dass Ihr zuviel in das Licht gestarrt haben mögt, das Ihr ständig heraufbeschwört.
Was wollt Ihr auch über das Licht wissen, wenn Ihr die Dunkelheit nicht versteht. Erst das Nordlicht, welches sich mit dem Dunkel der Nacht vereint, mag Euch die wahre Natur der Schöpfung verraten.
Doch werden WIR Eure bisheriges Tun achten, da Ihr in der Verblendung Eurer Ideale Worte sprecht, die Ihr letztlich nicht versteht. Wollt Ihr den Tod der Gefallenen vergelten, die tapfer auf den Hügeln Nolothlyns ihr Leben ließen so schickt 200 Eurer tapfersten Kämpfer gen Norden. In der Eiswüste Ennukherts sollen sie den tapfersten der UNSEREN entgegentreten. Doch hört auf hundertfache Rache zu schwören für die Gefallenen Nolothlyns. Ihr entehrt Euch mit dieserlei kindischem Gebaren nur selbst.

An die namenlosen Karmanthi. Ihr seid nichts als Schlächter. Selbstgerechte Despoten, die über die Länder ziehen und sich einverleiben was sie begehren. Ihr zerstört ganze Völkerschaften. Ihr seid von Gier erfüllt und werdet nicht Halt machen, bis nicht der letzte der verfügt, was Euch entzogen ist, vom Erdboden Duriens getilgt wurde. Ihr schimpft Euch Herren des Gleichgewichts, doch seid ihr nichts als Kreaturen der Finsternis. Wie der Vater so ist auch der Sohn. Nur ein Wesen erfüllt vom Bösen vermag es zustande zu bringen, seinen eigenen Vater zu richten. Eurer Friedensangebot an die lichten Völker der Mitte ist alleine Eurer Furcht geschuldet, dass nunmehr Euch widerfährt, was Ihr selbst so lange gesät habt. Furcht, Verzweiflung und Vernichtung. Euch zu zeigen, dass auch Ihr nicht unverwundbar seid, war der Grund weshalb WIR UNSERE Vasallen hießen Euch die Stätte Nihons zu entreißen.

Die Lichten und Finsteren die nun in Eintracht nebeneinander gen Norden ziehen mögen wissen, dass WIR die einzig wahre Tochter des Gleichgewichts sind. In dieser Welt wie in anderen, sind und waren WIR jene deren Trachten stets danach strebte zu bewahren und Licht wie Dunkel in Balance zu halten. Nur wo Gleichgewicht herrscht, vermag das Chaos nichts anzurichten.

UNSER Wirken war es, das den Krieg zwischen Karmanthi und Pylien zwischen dem Äternischen Imperium verhinderte und tausende Seelen bewahrte. Seelen, die Karmanthi und Äternier nun gleichermaßen zu tilgen gedenken. Welch Ironie, dass der tobende Imperator verblendet ob des Lichtes in das er unentwegt zu starren scheint, nun Seite an Seite an den Horden der Alben plündernd gen Norden zieht. Jene Alben denen er einst noch Kriegsschwüre ausfolgte.
Licht und Dunkel sind sich so einig, sodass bald kein Unterschied zwischen Ihnen zu sehen sein wird. WIR prophezeien Ihnen beiden, dass wenn Licht und Dunkel wie das Nordlichte vereinen wird, der Weltenbrand vom Berge Eisengrimms herabbrechen und Vernichtung über UNS alle bringen wird.

UNS werdet Ihr nicht besiegen können. WIR sind die Göttin des Nordlichts, die Göttin des ewigen Eises. WIR vergehen nicht und mögt Ihr im ehrliche Kampfe danach trachten, Eisengrimm zu stürmen. Ihr Sterblichen betrübt UNS ob der Einfalt und der kindlichen Kränkung, mit der Ihr auf dieser Welt waltet. Greift nach dem Berge und er wird sich Euch hingeben. Das Herz des Berges Eisengrimm wird sich Euch dann eröffnen und Ihr hättet gehofft, dass es nicht so gekommen wäre.

Findet UNS in Eisengrimm und der Weltenbrand wird Euer Schicksal sein. Das Schicksal der selbstgerechten Lichtbringer und Schatten.

Eisengrimm - Klans des Nordens