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Durische Postille |
Das Geschenk der Nulfuiten 16. Woche des 3. Jahres In Lirangriel der prächtigsten Ebene in den nulfuitisch geprägten Ländereien trug sich das letzte halbe Jahr etwas sehr besonderes zu.
Die Fey der Nulfuiten brachten schier all ihre Güter, selbst aus den entferntesten Gegenden, in diese blühende Region.
Trotz den Prophezeiungen des Dhakrâ'gala über das zunehmende Auftreten des Chetons, wurde die Truppenaushebung, die Produktion von Gütern und der Aufbau des Reiches stark reduziert, beziehungsweise kam gar zum Erliegen.
Unter der Weisung des Bewahrer Nulfu Zurack begannen die Bewohner ein gigantisches Konstrukt zu erbauen. Ein Fundament welches einer Festung glich und nur durch die kunstvolle Bauweise elbische Herkunft bekannte, geschaffen von den verschiedensten Wesenheiten Duriens. Als die Arbeiten am Fundament zu Ende waren, begannen die Nulfuiten unvorstellbare Mengen an Granit, Glimmerschiefer, Basalt, Marmor, edelste Hölzer aus den schier unberührten Wäldern der Fey und Eisen welches von Boroborinoihand geschürft und dort in deren Schmiedeessen zu Zwergenstahl veredelt wurde auf diesen Giganten zu singen. Nach knapp 20 Wochen hatte es den Anschein als würde dieses Gebilde kein Ende an Bauaufwand und Höhe besitzen. Viele einfache Bürger fürchteten dieses Konstrukt könnte unter seiner eigenen Masse einstürzen und die ganze Landschaft dieser blühenden Region unter sich begraben. Auch die Versorgung der Baumeister, Bechyrzüge, Handwerker und der hiesigen Hüter stellte sich als wahrhaft komplexe Handlung heraus, welche durch unterschiedlichste Faktoren, um nur ein Beispiel zu nennen; den Piraten erschwert wurde.
Und nun in den letzten Wochen fanden sich die talentiertesten Ithryn der Lichtfey dort ein und begannen einen elbischen Zauber vorzubereiten der ebensolche Ausmaße besitzen musste, welche dieses titanische Gebäude in Größe inne hatte.
So sammelten sich die begabtesten Ritualhüter der Fey in Lirangriel um die enormen Kräfte an Energien, die frei gesetzt werden direkt auf dieses Bollwerk umzuleiten. Die restlichen magisch begabten Fey bildeten um Lirangriel herum ein Hexagramm um die Kräfte der Natur und ihr Licht selbst auf das Zentrum zu leiten. Nach 8 weiteren Wochen Vorbereitung war es nun so weit und als die finale Zeremonie begann wurden Energien frei, die in Durien bisweilen schon längst vergessen waren. Die pure Macht der lichten Lebewesen gebündelt auf ein Zentrum, lies die Fey trotz ihrer magischen Erfahrung, trotz ihres schier endlosen Alters und trotz ihren feinfühligen Möglichkeiten die Magie zu beherrschen an ihre Grenzen stoßen.
Als auch der letzte Funke Magie in Richtung des Turm floss, spürte man die Erde erbeben, der Boden erzitterte unter der gesamte Macht der weißen Magie und diese drückte mit Gewalt in die tiefe der Erde Duriens und begann dort ihr lichtes Werk. Der Himmel selbst welcher frei von jeder Wolke erschien stöhnte, unter dem Druck der magisch aufgeladenen Umgebung der Fey. Ein Knistern entwickelte sich zum Donnern, welches den Fey eigentlich das Fürchten lehren sollte, lies sie voller Freude und Stolz lächeln und sie staunten über das vollbrachte Werk.
Jeder der beiwohnte, setzte sich und stimmte sich auf den Gesang der Elfen ein und tauchte somit tief ins Salasandra ein.
Ein helles gleißendes Licht breitete sich vom höchsten Punkt des Himmelsturm aus, welches über die Grenzen des nulfuitschen Reiches das Sternenzelt verblassen lies. Es dauerte einige Minuten bis diese zweite Sonne am Himmelszelt verschwand und sich zu einen angenehmen warmen Leuchten entwickelte. Die Bewohner und Gäste von Lirangriel fühlten die Wärme und Zufriedenheit die von diesem Güldenen Ort ausging. Von dem innersten Kern der Seele breiteten sich die positiven Energien des Friedens aus. Man konnte in den ganzen Weiten von Lirangriel, weder einen negativen Gedanken noch Sorge oder Kummer finden. Dieses riesige Kunstwerk hatte jeden nicht nur in seiner ornamentreichen, wunderschönen Erscheinung erfüllt, sondern jedes Wesen hatte das Gefühl es würde beschützte werden, wie eine Mutter ihren neugeborenen Säugling umsorgt.
Hatten die Fey der Nulfuiten nun den direkten Weg zum Weltenbaum gefunden?
Konnte der mächtige Urbaum nun direkt in diese Welt wirken?
Oder wurden die Nulfuiten vom Licht selbst geführt um diese verborgene Brücke zu schaffen.
Wenn man den Erzählungen der höchsten Ithryn glauben schenkt, wurde der Himmelsturm als Schild und Waffe gegen das Cheton errichtet. Das pompöse Fundament gilt als Schildwall gegen den Schrecken. Der Turm soll als Schwert fungieren, um das Cheton selbst bis in die tiefen hinab im Herzen zu treffen. Bisweilen gab es unzählige Risse in die dunkle Welt. Doch seit geraumer Zeit wurden die wenigen Zugänge aus der Lichtwelt und die lichten Wesen immer vereinzelter in ganz Durien aufgefunden.
Die letzten verbliebenen Wächter wurden gejagt und verbrannt. Teils aus den Sünden der Sippen selbst heraus, teils aus den trieben des Chaos.
Doch nun wo die Wächter wieder Fuß fassten. Wo sie ihre Wurzeln tiefer und tiefer ins Erdreich verankern, benötigen sie jede erdenkliche Hilfe und jeden Schutz den sie bekommen können.
Genau zu diesem Zweck steht dieses kunstvolle Gebilde der Elben als Zeichen der Macht der freien Salas über Durien wachend.
Erst nach Tagen der Bewunderung erhoben sich die ersten Elfen von der profanen Erde um ins Licht zu wandeln auf eine neue Zukunft zu, die ihnen bisweilen verborgen erschien.
Möge das Cheton nun versuchen aus ihrer tiefsten Abscheulichkeit heraus den Himmelsturm empor zusteigen, doch werden sie verbrennen am Licht selbst, wie sie es schon vor Äonen taten!
Die Finsternis soll kommen und verzweifeln am reinigenden Licht der Fey!
Nulfuiten
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