Durische Postille

Schneeflocken im Nordwind
17. Woche des 3. Jahres

"Unter den Zwergen Eisengrimms vermag man bisweilen wahre Matronen zu sehen, schreckliche Kämpferinnen, die versuchen der himmlischen Walküre gleiche Kämpferinnen zu sein. Diese tapferen Furien, welche mit ihren Säuglingen, die in stählerne Behältnisse an ihre Rückenpanzern gebunden waren, gehören zu den gefährlichsten Kämpfern des nördlichen Zwergenvolkes, denn sie kämpfen nicht alleine nur für ihr eigenes Leben sondern auch für das Leben ihrer Kinder.

Doch nur selten sieht man diese außergewöhnlichen Kreaturen, sind sie zumeist doch wie ihren männlichen Genossen in ihre Tarnmäntel und ihr Rüstgewand gehüllt. Zudem ist das Weibsvolke selten bei den Zwergen. Es scheint gar, dass die meisten zurückbleiben in den unterirdischen Höhlen. Ob sie zurückgehalten werden oder die jungen Mädchen schlichtweg seltener geboren werden, weiß man nicht.

Noch seltener finden sich unter den wandernden Zwergen die Jungfern des Volkes. Doch wenn dir einmal eine über den Weg läuft, so wirst du dich ihrer erinnern. Es sind Geschöpfe vom jungen und zarten Alter eines Menschen doch von so völlig anderer Erscheinung als es die verhärmten Kriegsweiber sind. Sie sind von elfenbeinerner Hautfarbe, weiß wie der Schnee und haben zartblaues Haar, wie die eisige See. In ihren Augen spiegelt sich das Licht des Nordens wider. Es scheint gar, als läge in diesen Geschöpfen ein besonderer Zauber, ja als wären sie Auserwählte der göttlichen Jungfer. Die Zwerge berichten, dass es alte Jungfern gibt, die seit Jahrhunderten an der Schlafstätte der göttlichen Walküre wachten. Sie verfügen über enorme Kräfte, sollen Wasser gefrieren lassen, Schneestürme herbeirufen und im Nordlicht den Willen Gilgas erkennen.

Ich sage euch, ich habe hier im Norden bislang nur Geschichten über sie gehört, aber mit den Paladinen des Nordlichts kam eine zwergische Jungfer, ein solches Diadem des Nordhimmels nach Umbra-Zar. Als der Schatten Marnaks von den nahenden Horden und dem Zauber der Walküre berichtete, da erhob sich ein junges Mädchen, nahm das Rüstgewand ihres verstorbenen Großvaters, seine Kriegsaxt und schritt schweigenden Schrittes durch die Heere der freien Völker. Sie machte sich auf ihren Tod zu suchen, um das Wunder der Walküre erblicken zu können, von dem der Schatten sprach. Sie verließ das Schlachtfeld gen Nolothstin... Nur ihre Brüder und Vettern begleiteten sie, alle anderen Krieger waren an ihren Eid gebunden!
Was soll das heißen, die Angst vor dem Cheton lässt mich irre werden!? Ich hab gesehen was ich gesehen habe, was kann ich dafür, dass du lieber mit den Orks der Draût Kûhl an ihren Lagerfeuern mit kleinen Knochen würfelst und blind bleibst was sich hier zuträgt? Du hast ja erst am zweiten Tag gemerkt, dass hier plötzlich ein Wall aufgeschüttet wird, du dumber Ochse! Ich habe die Geschichten von einem Frostzwerg selbst erfahren und konnte sehen, wie die namenlose Jungfer ins Gebirge zog... Was sagst du? Ob es ein verrunzeltes altes Weib war? Nein mitnichten, ein junges Ding war es, ganz unschuldig und für eine Zwergin wunderschön anzusehen. Wie? Ich würde nur Blödsinn daherreden, na warte, dich soll das Cheton holen, Hahaha!"

Gehört in einem Zelt der Heerlager Umbra-Zars

(Gerücht)