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Durische Postille |
Eine neue Welt . . . 30. Woche des 3. Jahres Er hatte die Reise offenbar unbeschadet überstanden, aber das war zu erwarten gewesen. Vielen der Frauen und Kinder war es offenbar übler ergangen, denn ein Strom von Erbrochenem floß über die Felder, und er war froh, dass er in seinem neuen alten Körper keinen Geruchsinn mehr hatte.
Gewohnheitsgemäß spähten seine milchigen Augen gen Himmel, obwohl er nicht mehr sehen konnte. Erst jetzt wurde er sich gewahr, dass es auch nicht nötig war. Er sah seine Umgebung nicht, und dennoch fühlte er sie. Die ungleich stärkere magische Aura der Umgebung war vertraut - zu vertraut.
Hier also würde es beginnen. Hier würde er die Macht der Dunkelelben neu erstehen lassen. Um die Verräter, die in Durien geblieben waren, würden sich schon der Schildbund, die Mor Kishai, das Imperium, die Zwerge oder andere kümmern, es spielte keine Rolle. Wichtig war, dass er an Macht gewonnen hatte und der Speer dieses Mal nicht verloren gegangen war. Auch wenn es tausende Seelen gekostet hatte, jetzt war alles wieder so, wie es sein sollte. Die neuen Krieger konnten wieder ihr Blut für den Speer geben, und er würde ihnen im Austausch ewiges Leben gewähren.
Und dann, wenn abertausende erschaffen worden waren, würde er erneut nach Durien ziehen. Und so schickte er seine Krieger aus, um das Orakel zu finden. Erst jetzt wurde ihm die Bedeutung der Prophezeihung über sein Volk gewahr:
"Ibis peribis numquam redibis"
Er hatte es bisher übersetzt mit: Du wirst gehen, du wirst untergehen, du wirst niemals zurückkehren. Setzte er die Satzzeichen aber anders, bedeutet es: Du wirst gehen, du wirst niemals untergehen, du wirst zurückkehren.
Bliebe noch zu erwarten, ob sich die Geschichte wiederholen würde oder bereits erflüllt war . . .
Karmanthi
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