Durische Postille

Der Berg grollt
31. Woche des 3. Jahres

Grazag erhob sich lächelnd, seine spitzen Zähne traten deutlich aus seinem Maul. Er fixierte den Abgesandten aus Sashnadar und hob gefestigt an.

Werte Mitglieder dieses hohen Rates. Eigentlich wollten wir mit dem folgenden Dingen warten bis sich die Chetonplage erledigt hat. Doch die Zeichen der Zeit wollten dies nicht.

Nun gut, um was geht es. Es geht um Krieg. Einen Krieg der schon sehr lange hinaus gezögert wurde, viel zu lange.

Wie gesagt nach dem erfolgreichen auslöschen der Chetonwürmer, wollten wir hier in diesem Gremium das Volk der Sashnadar öffentlich anklagen.

Die Anklage lautet, Unterstützung des Chetons und somit Verbrüderung mit der Dunkelheit. Da nun das Gesicht der Sashniden sich uns nun endgültig offenbarte, ist eine Anklage obsolet geworden. Wir schreiten nun gleich zum Urteil.

Jedoch soll dem geschätzten Rat die Punkte für unser tun erläutert werden.

Punkt Eins der Schicksalsspeer

Die Sashnadar haben relativ früh, nach dem Erwachen der Völker die Kontrolle über den Schicksalsspeer erlangt. Jener Speer der für die Bekämpfung des Cheton in unseren Augen unerlässlich ist.

Jener Speer der vor wenigen Tagen von den Piraten an den Abschaum der Karmanthi übergeben wurde. Ich denke jeder hat gesehen was man mit den Speer anstellen kann, wenn er in die falschen Hände gerät.

Der Speer wurde von Marlana, eine Botschafterin der Sashnadar, mittels eines kleinem Fischerbootes auf das Meer gebracht. Angeblich um den Zugriff von herrschsüchtigen Völkern zu unterbinden. Allerdings ist ein Fischerboot nicht gerade die erste Wahl in punkto Verteidigung wenn es nach den Draût Kûhl geht.

Nun muss man wissen das sich ein Falke des Lichts gemeinsam mit den Vertreten der Keltaraun aufgemacht haben um den Speer zu sichern. Ich wäre hier dem Abgesandten aus dem äternischen Imperium sehr verbunden, eine kurze Stellungsname abzugeben, was damals wirklich passierte.

Kurz um das Angebot den Speer dem Falken des Lichtes an zu vertrauen wurde in den Wind geschrieben. Kurze Zeit später allerdings wurde der Speer von den Piraten "erpresst", wir allerdings denken eher an "verkauft".

Punkt Zwei die Piraten

Die äußerst guten Beziehungen zwischen Sashnadar und den Piraten wurde in zahlreichen Taten bewiesen. Eben jenen Piraten die ständig, plündernd und mordend die Küsten der Môr`Kishai angegriffen haben. Auch auf See wurden wir regelmäßig von diesen "äußerst versierten" Piraten abgefangen und zahlreiche Schiffe samt Besatzung fanden den nassen Tod.

Eine gute Beziehung zu eben jenen Piraten, die Schluss endlich den Speer an die Karmanthi verhökerten und damit hunderten Seelen ein grausames Ende bereiteten. Der lächerliche Vorwurf, wir hätten die Piraten dazu getrieben zum Cheton über zu laufen, ist genauso halt los wie provokant.

Die Piraten sind an unseren Küsten mit dem Speer vorübergezogen und hatten einen Strecke von mindestens einem Jahr zurückgelegt um die Übergabe an die Karmanthi zu vollziehen. Eine Zeitspanne in der wir den Piraten noch keinen Auslöschungskrieg angedroht haben.

Punkt Drei die blauen Edelsteine der Macht

Sashnadar verfügt über blaue Edelsteine, in die ein magisches Konstrukt geflochten werden kann. Diese Steine sind nicht von Grund auf böse, können jedoch auch schädliche Magie speichern. Auch hier bitte ich den äternischen Botschafter kurz Stellung zu nehmen. Denn durch ein "Geschenk" der Sashnadar an den Imperator wurde dieser getötet. Wir gehen davon aus, dass es sich bei diesem Geschenk um einen der blauen Edelsteine gehandelt hat und jener mit einem magischen Zauber belegt wurde, der dem Imperator das Leben kostete.

Punkt Vier der Vorfall von Vordruk.

Ich denke dass mittlerweile jeder die Bedrohung durch die Chetonwürmer aus Vordruk erkannt hat. Dieses Ereignis wurde durch Marlana Dunkelholz hervorgerufen. Eben jener Marlana die damals den Schicksalsspeer inne hatte. Durch die Verderbtheit dieses Artefaktes verholzte sie zunehmend und wurde zu einem Weltenwächter. Jedoch musste sie vor ihrer Verwurzelung noch durch das geheiligte Saffach Salz gereinigt werden.

Diesen Auftrag nahm Sashnadar gerne an und schickte, die sich verwandelnde Marlana, nach Vordruk. Jedoch wurde schlicht weg VERGESSEN dieses vom Cheton erfülltes Wesen zu reinigen.
Die Auswirkungen daraus können wir anhand der insgesamt siebzehn, SIEBZEHN Chetonwürmer erkennen. Hunderte wenn nicht sogar tausende brave Seelen mussten wegen diesem Versehen ihr Leben lassen, beziehungsweise werden noch sterben.

Auch die Tatsache dass sich der geschickte General der Sashniden um einige Wochen vertan hat und so keine brauchbaren Truppen zum Kampf gegen die große Chetonarmee abstellen konnte, stößt bei uns sehr sauer auf.

Punkt Fünf der letzte Tropfen.

Es ist kein Geheimnis und ich denke auch, dass mir hier jeder Zustimmen wird, wenn ich sage, wir Môr`Kishai jagen und vernichten die Piraten wo es nur geht. Wir sind auf zahlreichen Inseln angelandet und haben dieses Pak ausgelöscht.

Da wir den Sashniden nicht trauen konnten, machten wir uns selbst ein Bild davon ob noch Piraten auf ihren Inseln beheimatet waren. Nach mehrmaligen nachfragen ob denn noch Piraten in ihren Provinzen zu finden sein. Hieß es immer wieder Nein.

Wie schon erwähnt gaben wir nicht viel auf das Wort dieser Ketzer und überzeugten uns selbst. Und siehe da, prompt fanden wir eine Provinz voller munterer Piraten neben einer Hochstadt der Sashnadar.

Wir folgten unserem Naturell und setzen sofort Segel mit einer kleineren Armee. Als wir allerdings nur wenige Wochen später dort anlandeten, war plötzlich kein Pirat mehr zu sehen und die Provinz war unter sashnidischer Kontrolle.

Und Heute muss ich lesen, dass unsere Patrouille auf Taurin von den Sashnadar angegriffen wird. Seit mindestens vier Wochen erhalten wir kein Schreiben, keine Antwort auf unsere Fragen von allen Abgesandten und Botschaftern dieses Volkes.

Allein den Keltaraun, mit ihrer diplomatischen Ader, ist es zu verdanken, dass uns unser Ga`hat noch nicht zu Bluttat verleitet hat, um diese lange Liste an Verfehlungen, Versehen, Ungereimtheiten und blanken Provokationen zu vergelten.

Doch nun ist genug der Worte. Nun werden wir die Kriegstrommeln in ihrem Land erklingen lassen.


Es sei also jedem Volke Duriens verkündet, dass wir die Môr`Kishai Draût Kûhl uns im Krieg mit Sashnadar befinden.

Mögen sich die Götter euer erbarmen, denn wir werden es nicht tun!

GIJAK PIES.

Môr`Kishai Draût Kûhl