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Durische Postille |
Hochzeit unter Eichen 17. Woche des 4. Jahres von Sonderberichterstatter Eusebius Pappelblatt
Strahlend ging die Sonne über der fangorischen Hauptstadt Grünburg auf und man konnte am geschäftigen Treiben in den Straßen und den beflaggten Häusern längs der neubenannten Argelia-Allee schon erkennen, dass etwas Besonderes in der Luft lag. Als die ersten Strahlen den neugestalteten Platz der 3 (bald 4) Eichen traf, hörte man vom Schloss her den schmetternden Klagn der Fanfaren und Holzbläser, die sich traditionell im Wechsel einen Wettstreit lieferten, den die alsten Musici "Konzert" nennen.
Als die letzten Töne verklungen, öffnete sich das Tor des Herrschaftssitz der von Eichwald und heraus traten stramme Soldaten mit blitzenden Rüstungen und spitzen Lanzen. Danach folgten die Ritter des Stammhauses und Grünbuger Goldröcke mit ihren golden Harnischen auf der die drei Eichen des königlichen Wappen eingraviert waren. Danach konnte das Volk die vielen Gesandten und Botschafter des Reiches sehen, die würdevoll den Weg zwischen dem jubelnden Menschen entlang gingen. Doch schon hörte man die Gesänge der uralten Zeiten vorgetragen von den Weisen des Concilium Consiliorum und danach ritt auf einem prachtvollen rotbraunen Hengst der Prinz selbst. Die Jahre in der Fremde haben seine Züge stark und männlich gemacht und vom Jungspund der früheren Zeiten ist nichts mehr zu sehen. Vielmehr ähnelte er seinen Ahnherren, den tapferen Eichelkönigen, wie sie in den Liedern und Geschichten noch heute den Kindern erzählt werden.
Als ob diese Prozession allein nicht atemberaubend genug gewesen wäre, kam nach einer kurzen Pause der Zug der Elfen in reinweißen Gewändern, die der strahlenden Braut vorangingen. Die Braut selbst in Seide gehüllt, die so hell war, dass man darunter ihren makellosen Körper mit jeder Rundung zu erkennen meinte, Schritt mit einem Lächelen einher, das heller schien als die Sonne am Firmament. Und allein dieses Lächeln gewann die Herzen der Bürger für Ihre neue Königin.
Als der Zug sich am Platz der 3 Eichen versammelt hatte, begann die eigentliche Zeremonie. In Worten, die rührten, ermutigten und erfreuten zugleich versprachen sich die beiden Brautleute einander und pflanzten eine neue heilige Eiche am selben Platz wie einst die Alten.
Dann waren es die Weisen und Großmeister des Eichenbundes die den Prinzen zum neuen Rex Fangoriae, also fangorischen König krönten mit der hochberühmten Eichenkrone, die schon seine Mutter einst trug. Dann nahm der nunmehrige König Tiliodeus von Eichwald ein Diadem aus reinem Mondensilber in der Form von Zweigen mit vielen Eichblättern und einer Eichel aus grünem Smaragd und körnte damit seine Frau zu neuen strahlenden Königin.
Unter unglaublichen Jubel und Gesang begann das Fest, das im ganzen ort, ja in der ganzen Provinz 3 Tage lang gefeiert wurde.
Ein Hoch auf das Brautpaar und Gesundheit ihnen und ihrem Nachkommen!
Fangorien
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