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Durische Postille |
Zwielicht, Teil II 26. Woche des 4. Jahres Selbst im Sitzen schmerzten seine alten Knochen, pulsierten schmerzhaft durch seinen Körper. Nicht, dass ihm Schmerzen auf seine alten Tage noch etwas ausgemacht hätten. Sie waren ein fernes Echo, das sein alter Körper kaum noch verspürte.
Damals, als das menschliche Blut durch seinen lebenden Körper pulsiert war und er mit seinen orkischen Brüdern das Fundament legte, auf dem die Vernichtung aufgebaut werden sollte, hätte er den Schmerz als störend empfunden, doch diese Zeit war vorbei.
Der Wein glitt durch seinen Mund in die ausgedorrte Kehle und dann in den Magen. Der Geschmack war wie der Schmerz kaum noch wahrnehmbar und trotzdem fühlte er sich gut.
All die Kriege machten sie stärker und sie kümmerten sich nicht um die Verräter in den eigenen Reihen: jene, die nichts taten, jene, auf die Warnung des Lichts nicht zuhörten.
Und alle übersahen das offensichtliche: Das Banner, das ein schwarzes Portal war, von verschlingendem Feuer umspielt, während ER aus dem Schwarzen hervorkam; die Saat des Hasses, von einem schönen alten Wort umkleidet, das ein ganzes Volk plagte.
Ja, der Sieg war gewiss. Eigentlich mussten sie gar nichts mehr tun. Es würde alles von selbst geschehen.
(Gerücht)
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