Durische Postille

FFV: Der Held von Lichtenau
11. Woche des 1. Jahres

Ausschnitt aus dem Reichsblatt:

Fürstköniglich Faldûranische Volkszeitung
politisch - patriotisch - pflichtgetreu
(herausgegeben durch die Zentralconsiley für Preßangelegenheiten im Frühjahr 1111 AID im 3. Jahre der ersprießlichen Herrschaft seiner fürstköniglichen Majestät, Ettel XII. von Falkensteyn zu Falderath)

DER HELD VON LICHTENAU!
Graf Traudur bringt rasendes Monster in Lichtenau zur Strecke!

Ganz Faldûrien atmet auf: Der seit mehreren Wochen im Reich wütende Schlächter-Stier ist bezwungen. Das Untier, welches im Laufe seines blutrünstigen Schreckenslauf Mitglieder des Adels wie auch einfaches Volk wahllos tötete (die FFV berichtete), konnte nun in der zurückliegenden Woche von seiner gräflichen Durchlaucht, Graf Traudur von Rothenwulff zu Lichtenau im heldenhaften Kampf gestoppt werden.

Es begann an einem schönen Frühlingstag im Lichtenau’schen: Die Sonne wärmte mit ihren Strahlen froh Land und Leute, die Vögel zwitscherten, die Bienen summten, die Bauern ackerten vergnügt auf den Feldern - kurz: alles war, wie es sein sollte in der schönen Grafschaft am Rande des Artaswaldes. Doch finstere Nachrichten trübten plötzlich die Frühlingsidylle: Ein riesiger Stier sei aus dem Unterholz des dunklen Estwaldes gebrochen und nun attackiere wie wild alles, was ihm vor die gewaltigen Hufe und Hörner komme! Ja, so groß sei die Wut der Bestie, dass sie nicht einmal an den Schlagbäumen der Reiches Halt gemacht und sich - wie es sich gehört! - ausgewiesen habe, sondern den Dienst habenden Grenzgardisten einfach niederwalzte! Schnell verbreitete sich die Gewissheit im ganzen Land: Frauen, Kinder und Adlige seien ihres Lebens nicht mehr sicher!

Noch bevor die Reichsconsiley für Trutz und Schutz den Notstand ausrufen und das 1. Reichsgarderegiment in die Grafschaft entsenden konnte, nahm sich Graf Traudur von Rothenwulff (17), nach dem tragischen Tod seine Vaters im letzten Jahr (die FFV berichtete) nunmehr Landesvater der Grafschaft Lichtenau, heldenhaft der Gefahr an. Umsichtig berief er eine Gruppe gutausgebildeter Jagdexperten ein, um dem Treiben des Monsters auf einen Schlag zu beenden. Heldenhaft stellte sich der tollkühne Traudur an die Spitze der Gemeinschaft, welche noch am gleichen Tag auszog, dem Stier das fürchten zu lehren. Nach kurzer Suche und grauenvollen Kampf stellte sich heraus: Das Monster hatte seine Rechnung ohne den guten Grafen gemacht! Rasch rang seine gräfliche Durchlaucht unter heroischem und selbstlosen Einsatz seines Lebens das mordende Urvieh nieder und machte ihm den Garaus. „Es war als-wie-wenn unser Herr Dur persönlisch dat riesije Viesch zerschmettert hätten tät“, beschrieb ein Wanderer die Konfrontation (43), der das Geschehen atemlos verfolgte. Und weiter: „Also wie wenn da sonnen Blitz aus heiterem Himmel aufe Erde knallt und dann da alles so grillt. So war das! Dat is jedenfalls meine persönlisch-subjektive Meinung.“

Damit gab der Graf ein exzellentes Beispiel für Kühnheit, Tapferkeit und Furchtlosigkeit – Tugenden, die jeden im Fürstkönigtum auszeichnen sollten. Wieder einmal triumphierte damit faldûranischer Geist und Heldenmut über das sinnlose Walten roher Kräfte. Stolz kann ein Volk sein, dass einen solchen Adel hat!

Des weiteren in dieser Ausgabe:
--- Fürstköniglicher Heldenmut - Fürstkönig Ettel XII. verleiht Grad Traudur den Falkenverdienstorden am silbernen Band! Alles über die Zeremonie, die Kleider der Hofdamen und des Fürstkönigs neue Frisur! (Weiter auf S. 3-5)

--- Gloriana in Aufruhr: Ritterorden benennt Grafschaften um - Mehr als 100 Postsendungen kommen nicht an! Die Stellungnahme der Reichsconsiley für Diplomatie und Postwesen: „Ruhe bewahren und nochmal verschicken.“ (Weiter auf S. 6)

--- Planungen für Interventionstrupp gegen Naturkatastrophen. Reichsconsiley für Trutz und Schutz sagt Problem-Stieren den Kampf an: „Wer sich einfügt, kann bleiben - wer andere niederwalzt, kommt auf den Grill!“ (Weiter auf S. 7)

--- Streit um Homber: Sichelzwerge beanspruchen die traditionell aufmüpfige Grafschaft. Homber: Segen oder Fluch? Die Meinung unseres Experten: „Wir sollten froh sein, dass überhaupt jemand diese ewig aufsässigen Streithähne will. Statt zu lamentieren, sollten wir den Sichelzwergen dankbar sein und ihnen noch was oben draufgeben, wenn sie das Stinkloch nehmen!“ (Weiter im Streitgespräch auf S. 8).

Mór´kishai Báofu Sun