monz.tar.bz2,
15.4.2005 12:00 MEZ
Wia a poa von ins eh schu wissn, hot oana an gooonz fiesn Ongriff auf insa Institutsfaxgeraet veruebt. Anscheinend hot oana mutwillig den Stecka in die folsche Buchsn gsteckt.
Vielleicht sollt ma de unnoetige Buchsn mitm obn zoagtn Toal oamfoch versehen, no konn ma do nix mea versehentlich folsch einsteckn.
Die Poscht wead sich gfrein iba insare Schutzmossnohmen.
mag.e, 18.4.2005 0:41 MEZ Bin ebenfalls sehr beeindruckt. Habe das Gefühl, körig etwas über die vorarlberger Volksseele gelernt zu haben.
schwarzerkaffee, 17.4.2005 18:29 MEZ Grüaß'de Ledo.
An Vergewaltiger bzw. Raubmördr kann ned körig si. Somit hon sich bede Froga vo selbscht beantworted. In Vlbg. gi'ts derige Lüüt ned. Dr typische Vorarlberger stoht am füüfa am morga uuf und verrichtet sis ehrliche Tagwerk (z.B. sin Morga Land bestella, etc.) und denkt ned dra sich a'dr Holzbieg vom Nochbuur z'vrgriefa. Oh kummt am sicher ned im Sinn sich anam frönda Schritt ohne dessen Besitzerin's Einverständniss Zuatritt z'verschaffa.
So eppas, tät ma den "gfehlt" nenna, also s'Gegatoal o "körig".
ledo, 17.4.2005 17:59 MEZ @schwarzerkaffe: Ich bin überwältigt. Es fallen mir dazu zwei Fragen ein:
1) Ist ein Raubmörder und Serienvergewaltiger, der aus Vorarlberg stammt, automatisch körig, wie es der erste Teil der Eloge suggeriert?
2) Falls nein, welche Eigenschaften müssen auf ihn zutreffen, um körig zu sein?
schwarzerkaffee, 17.4.2005 16:02 MEZ @ledo: Zitat uus "Grüß Gott in Voradelberg" (Stefan Vögel)
Körig:
Wenn Sie tief in Ihrem Herzen den aufrichtigen Wunsch hegen, ein echter Vorarlberger zu werden, dann kommen Sie auch nicht umhin, die wahrhaft orarlbergerischste aller Vorarlberger Eigenschaften anzunehmen: "körig" zu sein. Damit Sie es jedoch schaffen, körig zu werden, müssen Sie zuerst wissen, was das Wort überhaupt bedeutet. Nein, nicht nur das, Sie müssen jede nuance dieser Vokabel im Schlaf beherrschen und diese auch in jeder Situation anwenden können.
Als Laienvorarlberger weden Sie in Ihrer Einfalt vermuten, dass der Ausdruck vom Hochdeutschen "gehörig" abgeleitet ist und ihn in diesem Sinne in Ihrer Konversation gebrauchen. Schon sind Sie als Nichtvorarlberger enttarnt. Denn alles, was das bedeutungsarme Hochdeutsch diesem Wort zur Verfügung stellt, sind ein paar belanglose Floskeln wie z.B. "eine gehörige Tracht Prügel". Nicht so im Vorarlbergerischen. "Körig" kann alles sein, ja, muss etwas sogar sein, um wahrhaft vorarlbergerisch zu sein. Die Schwierigkeit jedoch liegt darin, dass das Wort seine Bedeutungen wechselt wie das österreichische Kabinett seine Minister. Ein Beispiel: "An köriga Vorarlberger" ließe sich mit "ein echter Vorarlberger" bzw. "ein vorarlberger Vorarlberger" übersetzen (womit augenscheinlich ist, dass "körig" als Ergänzung zu "Vorarlberger" sprachlich überflüssig ist).
Jedoch nicht nur eine Person kann "körig" sein. Betrachten wir als zweites Beispiel eine Nudelsuppe. Nehmen wir an, Gott hat Sie als Nudelsuppe erschaffen (verglichen mit dem, was Gott dem armen Hiob im Alten Testament angetan hat, ist das nicht das schlimmste). Will eine Nudelsuppe in Vorarlberg als "körige Nudelsuppe" voll akzeptiert werden (und nur als solche hat sie im Ländle eine Daseinsberechtingung), so sollte sie besser heiß, schmackhaft, nährstoffreich und aus echten Rindsknochen zubereitet sein.
An diesem Beispiel sieht man bereits die Bedeutungsvielfalt dieser Vokabel (zumal die für eine Nudelsuppe obligaten Eigenschaften dem oben erwähnten Vorarlberger nicht eigen sein müssen, um "körig" zu sein, will heißen, ein köriger Vorarlberger muss nicht heiß, schmackhaft, nährstoffreich und aus echten Rindsknochen zubereitet sein). Vermutlich erst jetzt wird dem Laien deutlich, wie diffizil das sprachliche Problem ist, das er bewältigen muß. Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass es sich hier lediglich um ein einziges Wort handelt, deren dasa Vorarlbergerische viele besitzt.
Doch keine Angst: Da "körig" auch das bedeutungsschwangerste aller Vorarlberger Wörter ist, können Sie getrost 80% Ihrer Konversation mit diesem einen Wort bestreiten, ohne dabei als nichtvorarlberger enttarnt zu werden (denn die körigen Vorarlberger tun nichts auf der Welt lieber, als darüber zu diskutieren, ob eine bestimmte Person, ein Ding, eine Tat oder ein Ereignis denn nun körig sei oder nicht). Und damit auch Sie mitreden können, lernen Sie am besten die folgende Liste praktischer Beispiele körig auswendig:
Eine Sache ist körig, wenn folgende Eigenschaften zutreffen:
Lungenentzündung: gefährlich, lebensbedrohlich (mind. 40° Fieber).
Fahrrad: stabil, mind. 3-gängig, nicht zu teuer, nicht zu billig.
Moatle(Mädchen): fleißig, folgsam, jungfräulich (nicht unbedingt hübsch).
Frau: fleißig, folgsam, nicht mehr jungfräulich.
Pfarrer: gesetzten Alters, zolibatär, autoritär, bischofstreu.
Watscha(Ohrfeige): schallend, schmerzlich, im Gedächtnis bleibend.
Urlaub: 2-wöchig, an einem Gewässer, Hitze, Pauschalbuchung (keinesfalls: Wohnwagen, Trampen, Interrail)
Unfall: Totalschaden, zumindest Schwerverletzte, Schaulustige, Blut.
Liech (Begräbnis): reich an Tränen, eich an Trauergästen, reich an Totenrednern, reich an Gulasch.
A'glegg, Häß (Kleidung): weibl.: nicht zu kurz, Faltenrock mit Blumenmuster, Bluse (hochgeschlossen); nicht zu frech, nicht zu bunt, bevorzugte Farbe: "mungelebru". männl.: Schnürlsamthose (Grün-,Grau-,Braun-Töne), kann abgewetzt sein (allemal besser als eine neue Jeans), Flanellhemd (kariert).
Eassa (Essen): muss schwer im Magen liegen.
Arbat(Arbeit): handwerklich, schwielenerzeugend, nicht zu viel Geld einbringend, gefragt als Schwarzarbeit, keinesfalls: Schauspieler, Musiker, Maler (außer nebenbei) sowie G'schtudierte (außer Theologen und Astronauten).
Huus(Haus): zweistöckig, stabil (kein Fertighaus), eingezäunt, kein Schnickschnack, erlaubt: Wintergarten, neuerdings auch Erker.
Strof(Strafe i. d. Schule): a körige Watscha, mind. 50 mal den selben Satz schreiben, und "em Vatr säg i's o no, denn kriagsch döt o nomol a Watscha"
Zeugnis: Religion: 1, Betragen: Sehr Zufriedenstellend.
Fest: genug und körig zu essen und "an köriga Dampf".
[...]
ledo, 17.4.2005 14:36 MEZ Sehr schön! Aber ich war immer der Meinung, man schreibt "ghörig", und nicht "körig". Das ist etymologisch-grammatikalisch ja auch viel sinnvoller. So wie man "gsi" schreibt und nicht "xi". Oder vielleicht "Harrgottsak", und nicht etwa "Harrgottsack", oder "Harrgottzack".
schwarzerkaffee, 17.4.2005 13:39 MEZ Obacht!
I deam Fall schrieb i oh nu'no Dialekt. Wieso söll i mit dr'Vollendig linguischtischa Schönheit hintr am (Arl)berg halta, wenn aso halbschtarke Köggle wia dr Monz im Blog umakrai'a dürfan, wia's na g'at us dr Schnorra trohlt. Also, miena lieaba Mitschpinnr, jetz' fangr dr Siegeszug vom Niederallemanischa ah. Uf Zwielaute würd g'schissa, und zwor körig. Es säg'ne.
Pfüad'ne.
monz.tar.bz2, 15.4.2005 17:29 MEZ wegn der effektivitaet mechat i nua a poa beispiele ausogn:
aui - hinauf
oi - hinunter
umi - hinueber
entn - drueben
und iatz lei amol zum zogn, wia intanational tirolarisch:
ima - ever - immer
nima - never - nicht mehr, niemals
segts des? hoachdeitsch ... wos wellts es lei mit dem grausign, barbarischn dialekt ausm nordn?
gü, 15.4.2005 17:18 MEZ Am effizientesten klingt es oft, wenn Besoffene herumlallen, i assn ot i osonantn eg
Manchmal versteht man es sogar noch.
mag.e, 15.4.2005 16:23 MEZ Tiroler Dialekt ist viel effizienter, wenn auch unverständlicher. So wie .tar.bz2 Raw-Code im Gegensatz zu ASCII .txt.
necropedophil, 15.4.2005 15:48 MEZ Jaja, schreibt nur weiter so, wie es Euch die Goschn verzogen hat.
Vom rein erkenntnistheoretischen Standpunkt aus wäre .txt allerdings dem komprimierten (und wenig erkennbarem) .tar.bz2-Format vorzuziehen.
ledo, 15.4.2005 15:31 MEZ @Sepp: Das passt schon, dass der ehrenwerte monz.tar.bz2 so schreibt, wie es ihm gefällt. Ich finde das auch vom ästhetischen Standpunkt aus sehr begrüßenswert.
olf, 15.4.2005 15:21 MEZ Ja, ich bekenne mich hiermit offiziell schuldig. Ja, ich war, der ihm verraten hat, dass auch Nichtmitglieder Blogeintraege schreiben koennen. Ja, ich bin es, der Schuld daran traegt dass das Blog zukuenftig vom Idom des Forcher-Seppls und seiner Kreuzfidelen Holzhackerbuabn dominiert wird. Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!
Sepp Forcher, 15.4.2005 15:03 MEZ Griaß aich, do is da Sepp. Oiso i vasteh's scho, oba noamales daitsch is hoit scho feina zum Lesn. I red jo a imma fost noch da Schrift sunst tattn die daitschn goa nix kneissn.
ledo, 15.4.2005 14:03 MEZ Nicht du, der Herr Philipp Necropedo. Deins ist es ganz wunderbar.
monz.tar.bz2, 15.4.2005 13:53 MEZ ha?
ledo, 15.4.2005 12:59 MEZ Wenn Sie so etwas sagen, dann merkt man, dass Sie erstens überhaupt nichts verstanden und zweitens nicht aufgepasst haben.
necropedophil, 15.4.2005 12:37 MEZ Wo bleibt der Sprachreiniger??
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