Der Schwarze Limbus    

Academica torturiensis

 

Genauer Name: Akademie der Torturen und des Schmerzes eingerichtet zur Kontrolle und Beherrschung des Volkes und zur Niederschlagung des Feindes zur Ehre der Herrin Rahjana d’Ilï
Spezialgebiete: Beherrschung/Beschwörung
Ausrichtung: schwarz (borbaradianisch)
Akademieleiter: Rahjana d’Ilï (nominell; s.u.), als ständige Vertretung: Odo Fuxfell
Zahl der Lehrmeister: 3
Zahl der Schüler: 13
Beschreibung: Die nach der Ernennung Rahjana d’Ilï zur Herzogin durch Borbarad eingerichtete Akademie (27 Hal) dient vor allem als Kaderschmiede für eine Eliteeinheit der Truppen Rahjana d’Ilïs. Ihr Sitz, von dem zugleich die Regentschaft Rahjanas über ihr Reich ausgeht, ist die Burg des ermordeten Herzogs von Akazienstein, die aber aufgrund einiger Anbauten nun eher einem in die Höhe geschossenem Labyrinth ähnelt als einer Burg. Der Plan der Burg ist streng hierarchisch: während im Keller die Laboratorien, Folterkammern und Kerker untergebracht sind, befinden sich in den Geschossen darüber die Schlafgemächer der Wachen und Scholaren. Darüber wohnen die Dozenten und im obersten Geschoss residiert die Schwarze Herrin der Burg – der Zutritt in ein nächsthöheres Geschoss ist den jeweils darunter Lebenden mit der Todesstrafe verboten. Die Burg ist von Feldern umgeben auf denen Sklaven die Versorgung der Burg mit Nahrung und Menschenmaterial sicherstellen. Spione gehen von einem "Verschleiß" von etwa einem Dutzend Menschen und einigen hundert Tieren pro Jahr aus. Erschreckend ist auch die Bibliothek der Burg: ein halbes Dutzend von Borbarad persönlich handkommentierten Büchern und etliche Schriften des Dämonenmeisters finden sich der Bibliothek, deren Inventar sich wie der Index der Inquisition liest. Meister Fuxfell wurde im übrigen vor 20 Jahren von der Inquisition auf dem Scheiterhaufen verbrannt – ob seine Rückkehr nur ein Scherz ist oder ob wirklich etwas wahres dran ist wissen nur die Adepten – und mit denen lässt es sich nicht gerade gut unterhalten...

Veränderungen der Startwerte:

Talente:
In der Academica turtoriensis legt man viel Wert darauf, dass die Adepten den Schmerz begreifen, das heißt, dass sie selbst großen Torturen unterzogen werden um ihren Willen zu brechen, um sie besser indoktrinieren zu können, was sie im Endeffekt aber abhärtet (Selbstbeherrschung und Körperbeherrschung +3). Auch Fertigkeiten wie Betören, Lügen und Menschenkenntnis sind hoch angesehen (+2). Dafür wird die Natur als Feind angesehen mit der höchstens Druiden und Hexen etwas zu tun haben wollen (alle Naturtalente bis auf Pflanzenkunde –2). Der Kampf mit Waffen wird nicht unbedingt als das wichtigste angesehen, da aber auch die Adepten ein Mindestmaß an magielosem Kampf erlernen sollen, wird am Schwert und am Stab gelehrt (jeweils +2, ansonsten alle TaW –1). Für den Fall der Fälle wird den Scholaren beigebracht, wie man sich aus dem Hinterhalt nähern kann (Schleichen +3). Die Bobaradianische Logik verdreht den Schülern in Sachen Staatskunst und Rechtskunde gehörig den Kopf (jeweils –4), sie erhalten nur pervertierte Vorstellungen der Systeme. Dafür ist die Ausbildung der Alchimie, Sternenkunde und der Kriegskunst umso gründlicher (je +3). Da die Scholaren umfangreiches "Menschenmaterial" zur Verfügung gestellt bekommen, haben sie ein umfangreiches Wissen über den menschlichen Körper (Anatom auf TaW 3).

Zauberfertigkeiten:
die Scholaren erhalten grundsätzlich ein Plus von 4 auf alle Borbaradianersprüche, da alles Fremde den Adepten feind ist, jedoch auch ein Malus von 1 auf alle elfischen und hexischen Zauber.

Haussprüche:
Beherrschung
Imperavi Animus (+4), Respondami, Böser Blick (jeweils +3), Memorabia Falsifir, Panik überkomme Euch, Gliederschmerzen Nadelstich, Eigene Ängste quälen Dich, Imago, Transmutabile, Transversalis (jeweils +1)

oder

Beschwörung
Furor (+5), Heptagon, Skeletarius (jeweils +3), Imperavi Animus, Mutabili, Transversalis, Imago Transmutabile, Transversalis (jeweils +1)

Anmerkungen und Besonderheiten:
Die Bewerber werden nach strengen Kriterien von Magistra d’Ilï selbst geprüft und je nach Fähigkeit entweder Scholar oder Proband (KL 14, CH 13, TA <3, AG <3). Nach ihrer Entlassung müssen sie nicht nur Haar, Blut und ein kleines Stück Hornhaut zurücklassen, sondern auch einen Dämon beschwören um ihre Würdigkeit zu beweisen. Als nächstes sind sie verpflichtet sich ein Jahr in den Dienst Rahjana d’Ilïs zu stellen (nicht allzu selten gefährliche Missionen außerhalb der Schwarzen Landen). Die Absolventen der Akademie erhalten erst nach Ablauf dieses Jahres ihr Siegel und den Titel eines Adeptus borbaradiensis (Sozialstatus in den Schwarzen Lande: 12). Als Zeichen ihres Standes erhalten die, die den dämonologischen Zweig eingeschlagen haben, ein magisches Amulett welches die Dämonenbeschwörung erleichtert (alle Beschwörungsproben –2). Die, die den Weg der Beherrschung gegangen sind, erhalten einen Silberdolch in dem jeweils ein Schwarzer Rubin eingesetzt ist, der bei der Präsenz magischer Schwingungen aufglüht und warm wird. 

Magistra i.s.m. Rahjana d’Ilï
Geboren im Jahre 8 v. H. wächst Rahjana Quëstat in Stånholn einem kleinem Dorf im hohen Norden auf. Ihr Vater ist der reichste Mann im Dorf und ein recht angesehener Kaufmann. Im Jahr 2 Hal schickt er seine Tochter in die Obhut des Meisters Fuxfell, einem bereits über 100jährigem Magier der nirgendwo erwähnt wird. Anstelle von Hellseherei und Beherrschungsmagie unterwies dieser die wissbegierige Scholarin jedoch in Borbaradianertum und Schwarzmagie. Als dies drei Monate vor Abschluss ihres Studiums (10 Hal) Rahjanas Schwester Thyria bewusst wird, alarmiert sie die Inquisition. Diese verhaftet Fuxfell und er wird auf dem Scheiterhaufen – scheinbar ohne Widerstand zu leisten verbrannt. Rahjana weilt zu dieser Zeit jedoch auf einem Konzil wo sie eine Nachricht ihres Meisters überbringen sollte – heute meint sie zwar, dass sie dort einen Vortrag hielt aber dies ist wohl eher Selbstdarstellung als Faktum. Sie lernt auf dem Konzil den Magus und liebfeldischen Comto Animus d’Ilï kenne und gewinnt ihn nicht nur für sich, sondern auch für ihre Machenschaften. Er protegiert Rahjana und verhilft ihr zur Flucht vor der Inquisition. Sie tötet daraufhin den Geweihten von Ilmenstein und auch dessen Bruder Inquisitor Ilmenstein in einer äußerst brutalen Art und Weise, die sie noch bis heute prägt. In den Jahren 11-15 Hal findet sie bei d’Ilï Unterschlupf und heiratet ihn, bekommt in Jahre 11 Hal zwei Kinder (Zoë und Odo). Die 4 Jahre bei Animus nutzt sie um Kontakte zu knüpfen und um zu studieren. Nach der unglimpflichen Trennung von Animus geht sie in die Lehre des Magisters von Brig-Lo und promoviert zur Magae. Die Jahre bis zu Borbarads erscheinen im Jahre 22 Hal verbringt sie umherstreifend und "experimentierend" (die Zerstörung eines 40 Seelendorfes an der Grenze zum Mittelreich durch einen Dämon geht auf sie zurück). Sie stellt Versuche mit Zwergen, Elfen und Mohas an, die sie seziert und dann penibel wieder zusammensetzt und schreibt über dieses Phänomen mehrere Bücher, die allesamt auf dem Index stehen (s.u.). Sie schließt sich 18 Hal einem erfolglosen Zirkel an, der versucht Borbarad aus dem Jenseits zurück zu holen. 20 Hal stellt sie sich G.C.E. Galotta auf zwei Jahre als Assistentin zur Seite und auch heute noch hat sie ein gutes Verhältnis zu ihm. Von 22-25 Hal studiert sie in Brabak und bei dem Gelehrten Ravlof Kropotko. Sie zerstört in dieser Zeit 3 Tempel der Travia. 26 Hal geht Rahjana d’Ilï, wie sie sich noch immer nennt, nach Tobrien, um an der Seite Borbarads zu kämpfen. Sie erhält aufgrund ihrer Fähigkeiten eine gute Position und erstürmt mit einer kleinen Armee die Burg Akazienstein in der Warunkerei, die sie erobert und von wo sie seitdem als Herzogin von Borbarads Gnaden herrschen darf. 27 Hal kommt nach nur 7wöchiger Schwangerschaft ein voll entwickeltes Kind zur Welt, das Rahjana Tharsonia nennen lässt. Borbarad selbst hat nach unbestätigten Quellen die Entbindung durchgeführt und es ist auch kein Geheimnis, dass er der Vater ist. Nach seinem Tod und der Schlacht an den Trollpforten zieht sich Rahjana auf ihre Burg zurück. Scharen von Anhängern folgen ihr und schwören der "einzig wahren Herrscherin Tobriens" ewige Treue. Obwohl sie sich selbst als "einzig Rechtmäßige" tituliert und ihre Unfehlbarkeit dogmatisieren ließ, steht sie in einem äußerst guten Verhältnis zu Galotta und pflegt eine fast intime Beziehung zu Moghuli Dimiona von Oron – gerüchteweise sogar eine sexuelle Beziehung. Da die Grenzen zu den Schwarzen Landen dicht gemacht worden sind, liegen derzeit keine genaueren Informationen über ihren jetzigen Status vor. Animus d’Ilï, der nur die indirekte Konfrontation mit ihr sucht, steht wohl noch in Kontakt zu ihr, aber er schweigt. Spione kamen bisher nicht in einem Teil aus Burg Akazienstein zurück und so stützen sich neuere „Informationen“ größtenteils auf Gerüchte und Rahjanas Propaganda. Eine dieser "Information" lautet beispielsweise, Rahjana d’Ilï sei zur Jüngerin des Namenlosen geworden, während andere davon sprechen sie stehe in ständigem Kontakt zum Geiste Borbarads... Das einzige, was gewiss ist, ist, dass Rahjana äußerlich seit ihrem 22. Lebensjahr nicht mehr altert.

Publikationen Rahjana d’Ilïs:
- Die geheimnisvollen Säfte der Zwergen und die wunderliche Anatomie der Elfen (Index)
- Was Borbarad uns lehrte (Koautoren: Galotta, Fuxfell & von Hesekiel) (Index)
- Daimonologische Spekulativa – Partikularistische Methodica
- Von der Notwendigkeit des Tötens – Eine Studie durch natürliche wie übernatürliche Phänomene genauestens belegt und bewiesen (Index)
- Almanach des Meta-propädeutischen, subelementaren Dar-Klajid (Index) 
- Götter (Index)

2001 Christian Funke
überarbeitet: 2002 Philipp Schumacher und Markus Penz

In der Bibliothek liegt eine Kopie des Compendium Academiarum zur freien Entnahme auf:
Motoricus! 125 KB - Word-DOC | Motoricus! 40 KB - RTF


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