Der Schwarze Limbus    

Kompositenbogen

Der Bogenschütze

Hintergrund
Bei jedem auch noch so kleinen Scharmützel spielen nicht alleine die Krieger, kämpfend in vorderster Front, die entscheidende Rolle. Bogenschützen oder Armbrustschützen können aus dem Hintergrund agieren oder Gegner zur Strecke bringen, noch ehe dieser zur Gefahr wird. Weil sie in zweiter Reihe kämpfen werden Bogenschützen allerdings oft auch als Kämpfer zweiter Klasse angesehen. Viele Krieger teilen diese Meinung, wobei sich die meisten aber lieber doch gut mit den Schützen stellen, da ihnen schon öfter von den Männern und Frauen mit dem scharfen Auge und der ruhigen Hand das Leben gerettet wurde.
Ein Bogenschütze mag aus einer alten Kriegerfamilie oder auch aus niederem Stand stammen. Ähnlich dem Krieger sucht er Ruhm, Anerkennung oder einfach Reichtum. Bogenschützen erhalten auf einer Akademie meist eine kurze, aber intensive Ausbildung und hören nie damit auf, sich ständig im Gebrauch ihrer Waffen zu üben. Gerne stellen sie ihr Können auch öffentlich bei Turnieren zur Schau.

Die Rolle des Bogenschützen
Bogenschützen sind in der Regel weniger eingebildet als ihre schwertschwingenden Kollegen und ihre Treue zu Rondra ist verständlicherweise auch nicht so ausgeprägt. Viele Bogenschützen sehen sogar Firun als ihren persönlichen Schutzgott an. Nicht selten stehen Schützen im Kampf unter extremem Leistungsdruck, da oftmals alle Hoffnungen der Gefährten auf ihnen liegen, wenn ein Kampf schon verloren zu sein scheint. Krieger sagen ihnen meist nach, dass sie nichts zu fürchten brauchen, denn die Hiebe werden ja schon von ihnen pariert oder eingesteckt. Aber gerade in ihrer Rolle muss der Bogenschütze in jedem Gefecht viel riskieren, da er sich bei einem Nahkampf meist nur ungenügend verteidigen kann. Trotzdem sehen viele Leute im Bogenschützen einen Feigling und damit muss er fertig werden.
Vielleicht mag der Bogenschütze dem Jäger gleichen, allerdings käme ein Bogenschütze nie auf die Idee, seinen geliebten Kompositenbogen für die Jagd zu verwenden und er würde dabei auch kein besonderes Geschick zeigen. Einige Bogenschützen sind auch vornehmlich das Kämpfen in Verbänden zu mehreren Dutzend Schützen in einer Schlacht gewöhnt, die auf Befehl hin Salven abfeuern. Demnach beweisen die im Schleichen und im Verstecken nicht die gleichen Fähigkeiten wie ein Jäger. Charakteristisch für den Bogenschützen ist, dass er fast für jede Gelegenheit eine passende Pfeilspitze parat hat und diese auch zu nutzen weiß. Wo ein anderer kaum einen Unterschied bemerken mag, besteht der Bogenschütze zum Beispiel auf nadelförmige Spitzen, wenn es ums Durchdringen von Kettenhemden geht.

Zitate
"Keine Sorge, ich passe schon auf dich auf."
"Ich mich vorm Kampf drücken? Mitnichten!"
"Für was eine Klinge aus Stahl, wenn‘s mit einem gebogenen Stück Holz schneller und sauberer geht?"
"Nein, für diesen Zweck habe ich irgendwo sichelförmige Pfeilspitzen – irgendwo ganz unten im Köcher..."

Kleidung und Waffen:
Bogenschützen genießen sehr zu ihrem Missfallen keine ähnlichen Privilegien wie Krieger in Sachen Waffen- und Rüstungswahl. Dies bestärkt nur ihre still gehegte Abneigung gegenüber den Trägern des Kriegerbriefes. Folglich kleiden sich Bogenschützen auch weniger auffällig und reisen oftmals im Deckmantel des Jägers, um erst im Kampf ihre Kriegserprobtheit unter Beweis zu stellen. Sie ziehen leichte Rüstungen vor und verzichten auf ‚Schnickschnack‘ wie Helm oder Beinschienen. Den obligatorischen Unterarmschutz möchten sie aber dennoch nicht missen. Einige Bogenschützen bestehen aber gerade darauf, nicht als Jäger bezeichnet zu werden, und kleiden sich daher auffälliger mit bunten Waffenröcken und ähnlichem.
Kurz- und Langbogen werden oftmals als Jagdwaffen angesehen und so werden Kriegs- und Kompositenbogen bevorzugt. Das Tragen von Schwertern geschieht nur zur Verteidigung im absoluten Notfall und der Bogenschütze ist darin meist dementsprechend ungeübt. Dennoch weiß der erfahrene Schütze auch sein Kurzschwert zu führen, wenn er auch das Tragen von schwereren Waffen als einem Breitschwert oder eines Säbels ablehnt.

Besonderheiten:
Durch die Kriegserfahrung, welcher jeder Bogenschütze allein durch seine Ausbildung schon besitzt, weiß er bei gerüsteten Gegnern genau, wo er hinschießen muß, um trotz Panzerung hohen Schaden zu erzielen. Daher wirkt bei allen Gegnern, auf die der Bogenschütze schießt, ein Punkt des Rüstungsschutzes weniger.

Ausgestaltung der Talente:
Grundsätzlich unterscheiden sich Bogenschützen nicht wirklich in ihren Fähigkeiten, egal aus welchem Teil Aventuriens sie stammen. Je nach Stand werden die Talente sich aber etwas verändern.

Der Bogenschütze bei Spielbeginn   

Voraussetzungen:
Intuition: 12+
Fingerfertigkeit: 12+
Körperkraft: 11+
Jähzorn: 4-

Herkunft... gleich wie Krieger

Veränderung der Talentstartwerte gegenüber dem Krieger:
Äxte/Beile-1, Infanteriewaffen-3, Kettenwaffen-1, Scharfe Hiebwaffen-2, Schwerter-3, Zweihänder-3, Lanzenreiten-3, Schußwaffen (Bogen oder Armbrust)+3, Schleuder+2, Reiten-1, Schleichen+2, Sich Verstecken+2, Holzbearbeitung+1, Gefahreninstinkt+1, Sinnesschärfe+2

Akademien für Bogenschützen:

Kaiserliche Akademie der Meisterung des Fernkampfes zu Wehrheim
Hier werden vornehmlich die Truppen für das Kaiserreich ausgebildet, es finden sich aber auch immer wieder Abgänger, welche eher das Abenteuer suchen. Die Schule legt ganz besonderen Wert auf eine gründliche Ausbildung auch und vor allem in Sachen Disziplin und Gehorsam. Jeder Schüler kann zu Beginn seiner Ausbildung zwischen Armbrust und Bogen wählen.
Veränderungen gegenüber dem Bogenschützen: Raufen-2, Boxen-2, Dolche+1, Schwerter+1, Schusswaffen (Bogen oder Armbrust, je nach Wahl)+1, Wurfwaffen-1, Sich Verstecken-3, Zechen-2, Etikette+1, Lügen-1, Wildnisleben-2, Kriegskunst+1, Mechanik+2 (bei Wahl der Armbrust), Rechtskunde+1, Holzbearbeitung+2 (bei Wahl des Bogen), Gefahreninstinkt-1, Glücksspiel-2

Al’Anfaner Bogenschule
Hinter dem nüchternen Namen verbirgt sich die Stütze der alanfanischen Armee. Die Schüler werden hier zwar nur in der Handhabung von Bögen unterwiesen, erhalten dafür aber auch einen Einblick in das Hruruzat und anderer Kampftechniken. Die alanfaner Bogenschützen sind als erbarmungslos (teilweise sogar brutal), meist verlässlich und professionell bekannt, was sicher von ihrer intensiven Ausbildung herrührt. Sie tragen im Gegensatz zu fast allen anderen Bogenschützen auch mittelschwere Rüstungen und mächtigere Waffen (wie einen kleinen Sklaventod).
(Die Voraussetzungen verändern sich für diese Schule auf MU 11+, KK 12+, GG 4+, JZ 4+)
Veränderungen gegenüber dem Bogenschützen: Hruruzat+7, Peitsche+2, Scharfe Hiebwaffen+2, Kettenwaffen+2, Wurfwaffen+2, Sich Verstecken+1, Etikette-1, Lügen+1, Fährtensuche+2, Fesseln/Entfesseln+4, Orientierung+1, Wildnisleben+1, Falschspiel+1, Taschendiebstahl+1, Gefahreninstinkt+1

1998 Markus Penz

 

Diesen Text gibt's auch im Word97 Format (gezippt) zum runterzaubern (6KB). Wesentlich besser zum Drucken geeignet:
Motoricus!


Der Schwarze Limbus Nachricht an die Autoren (c) 1998-2006 Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels