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Gnade, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit mögen gute Eigenschaften sein, und wenn ein
Landesherr damit ausgestattet ist, dann geht es der Bevölkerung wohl fürwahr besser.
Doch wenn man wirklich etwas erreichen will dann sind solche Charaktereigenschaften wohl
kaum von Nutzen. Wenn man großes bewirken will, dann kann man nicht befehlen und dann
nachsichtig sein. Will man eine Feste erbauen lassen und ist selbst nachsichtig und nett
zu den Bauarbeitern, dann arbeiten diese vielleicht brav und machen ihre Sache alles in
allem recht gut, doch man ist nach zwei Jahren immer noch bei den Grundmauern. Wendet man
aber andere Mittel an und jagt dem Volk Schrecken ein und zwingt es unter Androhung von
Strafen zu harter Arbeit, dann mögen sich zwar einige Aufsässige gegen einen erheben und
manch Arbeiter wird zu Grunde gehen, doch innerhalb eines Jahres steht die Festung und ist
gar prächtig anzusehen. Und die Arbeiter haben statt weniger lange arbeiten müssen und
können zu anderen Zwecken verwendet werden. Genau solche Methoden wendet unser aller Herr
und Meister Borbarad, möge er auf ewig unsere Welt regieren, an und ist damit
erfolgreich. Nur geht er, der Herr über Leben und Tod, der Schrecken der Welt, noch
weiter und wendet Methoden an, die noch weit effektiver sind und die ich kaum zu
beschreiben würdig bin. Borbarad der allmächtige Dämonenmeister vermag bereits von
dieser Welt entrückte Arbeiter oder Soldaten neues Leben einzuhauchen, an sich schon eine
göttliche Tat. So haben diese Menschen, oder vielmehr ihre Körper, die Ehre, auch nach
ihrem Tode noch ihrem Herren zu dienen. Der Meister über alle sieben Sphären geht aber
noch einen Schritt weiter und zwingt sogar noch die Dämonen der Niederhöllen, die dort
sowieso niemandem nützen, in seine Dienste und ist so zu wahren Gigantentaten fähig. Und
davon profitiert sogar das Volk, das zwar kaum etwas wert ist, aber an das unser weisester
Herr in seiner unermesslichen Güte auch einige Gedanken verschwendet und auf ihr Wohl
achtet. So besteht auch kaum ein Zweifel daran, das die bisher erzielten und wohl kaum
verwunderlichen Siege der Borbaradanhängerschaft fortgesetzt werden und seine Exzellenz
der Magierkaiser Borbarad seine mehr als wohlverdiente Weltherrschaft antreten kann und so
uns, seine Anhänger zu Ruhm und Ehre bringt und die Welt auf die rechte Weise ordnet.
Immerwährendes Leben und Erfolg dem Dämonenmeister Borbarad und seinen ihm in ewiger
Treue und Gehorsam ergebenen Anhänger."
-Alina von Zorgan, Knäppin der Georgslöwen,
Gefolgsfrau des grandiosen Borbarad
Sie wurde grausamst von Orks ermordet und ihr Leichnam von einem Dschinn verschleppt.
1997, Markus Penz