ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
8. Travia im 31. Götterlauf nach Hal
CIII. Ausgabe
Anrufungen der 7. Sphäre - Entdämonisiert? Die folgenden Forschungsberichte und Theorien basieren auf dem Projekt, die Reversalierung des Cantiones "Fluch der Pestilenz" zu curativen Zwecken allgemeiner Art modifiziert nutzbar zu machen. Das Projekt wurde von der MAGIERGILDE auf GARANIA ins Leben gerufen und durchgeführt (der Opus berichtete). Beteiligt waren auch einige Magi und Magae aus dem Institut der Arkanen Analysen zu Kuslik, so wie der ehrenwerte Magister Merriadoc von Lowangen, der seit kurzem ebenfalls ein Mitglied der MAGIERGILDE ist. Anlass: Aufgabe: Durchführung: Schauen wir uns einmal die Struktur der Thesenmatrix des
"Fluch der Pestilenz" an. Die Anrufung (wenn erfolgreich)
impliziert dämonische Mächte in den Corpus des Opfers, welche sich mit
der Grundmatrix zu einer beliebigen Krankheit formen lassen. Im Klartext
bedeutet dies, dass der Zaubernde mit Hilfe der Anrufung Mishkara bittet,
einen Teil Ihrer Macht in die astralen Fäden der Matrix einzubinden und
so die astrale Matrix des Opfers zu verändern und eine Sieche zu
implizieren. Es handelt sich nicht um die Kanalisierung einer "dämonischen
Essenz"! Einige Collega waren der Meinung, dass durch die Anrufung
und Erbetung der erzdämonischen Macht eine Öffnung zwischen 3. und 7.
Sphäre entstünde. Dies ist nicht so! Es handelt sich nicht um die
Einbindung einer "Essenz", nein, es ist vielmehr direkt ein Teil
der Macht Mishkaras, der sich in der Veränderung der arkanen Muster des
"Fluch der Pestilenz" zeigt. Hierfür ist keine Sphärenöffnung
notwendig, die Macht der Erzdämonen reicht, es sei verfluchet, viel
weiter, als dass diese sich mit derartiger Problematik herumschlagen müssten.
Es muss leider so deutlich gesagt werden, eine Anrufung an einen Erzdämonen
gleicht in vielerlei Hinsicht einem Gebet an einen der Zwölfgötter.
Allein durch die arkane Kraft, den eigenen Willen und natürlich abhängig
vom Wohlwollen der angerufenen Wesenheit manifestiert sich ein kleiner
Teil der dämonischen Macht. Um noch einmal auf die Theorie der Sphärenöffnung
zurückzukommen, dies würde ja bedeuten, dass jede Anrufung, explizit dann
auch jedes Gebet oder Mirakel der Götter, eine "Planastrale"-Variante
ist! Dem ist jedoch mitnichten so, wie sehr leicht einzusehen sein dürfte.
Außerdem hätte dies Folgen, an deren Auswirkung ich gar nicht zu denken
mag. Hier reicht die Theorie in das Gebiet der, zum Glück allgemein
gebannten, Bindungen dämonischer Wesenheiten und Mächte hinein. Ob es
sich bei der Manifestation der Anrufung um einen eigenständigen Willen
oder gar eine Art von Wesen oder geistige Präsenz handelt, entzieht sich
unserer Kenntnis, doch ist dieses auch irrelevant, da es ja galt eben diese
Anrufung zu extrahieren. Weiterführende Forschungen:
Es gab also noch schwere weitere Hürden zu nehmen! Die Methode mittels des "Pentagramma" schien sinnvoll, doch würde dies nur gegen Krankheiten nützen, die mit dem "Fluch der Pestilenz" impliziert wurden, also hätte dies keine Auswirkungen auf natürlich entstandene Krankheiten. Wir fanden jedoch eine Lösung, die alle Probleme auf einen Schlag lösen würde! Mir war schon früh der Gedanke gekommen, die dämonische Anrufung durch eine Anrufungskomponente völlig anderer Art zu ersetzen, nämlich durch eine Anrufung an genau die Gegenspielerin der Mishkara, die Göttin Peraine! Ich entwickelte eine Grundthesis nach Art etwa von "Segen der Peraine - von Krankheit wird der Körper rein". Diese Versuche scheiterten jedoch vor allem am Wiederstand meiner Collegae, die solcherart Bemühungen als äußerst fragwürdig und sogar frevelhaft bezeichneten. Im Nachhinein musste ich Ihnen recht geben, denn erstens stellt sich Frage, wie denn eine solcherart gestaltete Anrufung/Bitte magisch umgesetzt werden könne, dies war bisher ausschließlich den Geweihten vorbehalten. Ich untersuchte lange Zeit die Thesis des "Geister austreiben", in dem ja eine ähnliche Anrufung existiert, kam jedoch zu dem Ergebnis, dass die Anrufung gar kein Bestandteil des arkanen Wirkens sei, sondern lediglich als Fokus für den Willen und den Wunsch des Exorzisten dient. Der beste Vorschlag kam von Zacharias v. Lichtenau, Dekan der Facultas Curativa, er hatte im Gespräch mit dem oben genannten Sumudiener eine Möglichkeit gefunden, die sich als sehr vielsprechend erwies. Eine Anrufung an die Elemente! Hier voran das Element des Humus, dieses schien besonders geeignet. Die elementaren Kräfte des Humus, symbolisiert durch leben, wachsen, gedeihen, aber auch Verfall, schienen bestens geeignet, zum einen die Krankheit zu absorbieren und somit das Problem der Austreibung zu beheben, als auch natürlich die dämonische Anrufung in vollem Umfang zu ersetzen! Zu guter letzt konnten die elementaren Kräfte auch noch dazu genutzt werden, den Zaubernden zu entlasten und die Menge an arkaner Kraft gering zu halten, indem die elementaren Prinzipien ein Großteil der Heilungskraft übernahmen. Die Arbeiten an dem neuen Spruch befinden sich derzeit im Endstadium, die MAGIERGILDE ist zuversichtlich bald eine erste Fassung der Thesis präsentieren zu dürfen! Hesinde schenkte uns Weisheit, die Kraft alle Probleme anzugehen und unbändigen Ehrgeiz dieses Projekt zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Der neue Cantus wird der Göttin Peraine sehr gefällig sein, alle die unsere Arbeit sabotieren wollten, sollen in den Niederhöllen schmachten! Sie haben wahrhaft göttergefällige Forschung behindert! E´Quadar Leserbrief
zur Chimärologie Werte Collegae! Mein Name ist Magus Rashid el Dschafar. Ich habe an der
ehrenwerten Al'Achami und in den Hallen von Rashdul studiert, mich aber
die letzten 20 Jahre intensiv mit der Chimärologie befasst. Ich versuche
seitdem den "dämonischen" Aspekt zu extrahieren, was mir
bereits einmal gelungen ist. Ich habe mehrere Hybriden erschaffen,
darunter eine Hai-Schaf-Chimäre, eine Krokodil-Elefanten-Chimäre,
fortpflanzungsfähige Maras, die ich nach meiner geliebten Frau benannt
habe, ein Hybrid aus Reh und Rotpüschel, Piranhatermiten und eine Chimäre
aus Blutblatt und Phosphorpilz. Meine "Kinder" sind friedlich,
treu wie Hunde und in keinster Weise zeigen sie irgend einen septsphärischen
Wesenszug. Ich biete jedem Kollegen gerne an, die Tiere bei mir zu
besichtigen und zu untersuchen, doch worauf ich eigentlich hinaus will,
ist meine einzige Menschenchimäre. Vor vielen Jahren suchte mich ein
befreundeter Thorwaler mit seinem Freund auf. Dieser hatte sich an einer
Vorrichtung in einem unterderischen Gangsystem den rechten Arm abgetrennt.
Er bat mich, ihm einen neuen Arm wachsen zu lassen. Ich machte ihn auf die
Folgen der Mutanda aufmerksam und ging mit ihm in einen Tempel der jungen
Göttin um gemeinsam mit ihm zu beten. Danach verband ich ihn mit einem
Ork, und zwar nur soweit, das der Arm mit ihm verschmolz. Es war nicht
einfach, doch die Götter müssen mit mir gewesen sein, denn die
Vereinigung lief besser als ich es zu hoffen wagte. Nicht nur, dass der Arm
ohne merkliche Unterschiede entstand. Der Thorwaler behielt auch sein
bisschen Verstand und seine sonstigen menschlichen Merkmale. Er verbrachte
danach einige Wochen in einem Tsa-Tempel und wurde danach als ganz
normaler Mensch entlassen. Ich verbleibe, Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (III.) Auszüge aus dem gleichnamigen Kollektan Über das Erkennen des göttlichen Willens Meister, sagt, wie sollen wir erkennen, was im Sinne der Götter ist, wenn selbst ein Fürst sich dabei irren mag; ist dieses zu ergründen nicht viel mehr Aufgabe der Kirchen, und ist es nicht vermessen, sich selber derlei anzumaßen? So ihr den Willen eines einzelnen Gottes zu ergründen sucht, soll euer erster Weg stets der zu den Geweihten sein. Doch so viele Götter da sind, so viele Antworten werdet ihr erhalten, und was ihr wirklich tun sollt, um keinem der Zwölfe zu missfallen, wird weiter euch verschlossen bleiben. Die Kirchen erhalten auf ihre Art ein im Sinne der Götter ordnendes Gleichgewicht, indem jede nach Kräften die Lehren ihres Gottes vertritt. Ihr jedoch, so ihr allen Zwölfen dienen wollt, bemüht euch um Ethik, die goldene Mitte, und diese kann euch nur ein reines Herz aufzeigen. Eure wahrhafte Pflicht ist es, euch ein solches zu bewahren, denn hier, in eurem euch von den Göttern gegebenen Selbst, liegt der Ursprung jedweder Ethik und Moral. Über die Moral Meister, sagt, was versteht ihr unter Moral? Moral ist das Produkt der beiden imaginären Größen Sollen und Wollen, das selbst sich in seiner Realität nicht leugnen lässt. Ihr nennt Moral, was die Menschheit oder ein bestimmter Teil von ihr auf dem Weg zur ethischen Vollkommenheit bereits zurückgelegt hat. In diesem Sinne könnt Moral ihr als gesellschaftlichen Begriff und als Mittelwert der ethischen Praxis der Einzelnen einer Gruppe verstehen. Das Ziel ist stets die Ethik, doch da der Mensch von geringer Stärke ist und sich in seinem Handeln wie in seiner Erkenntnis unterschiedlich schnell entwickelt, bleibt meist zweierlei, was ist und was sein sollte. Ihr sollt euch daher stets bemühen, ethischer zu sein als die Moral, welche selbst nur Mittelmaß zu sein vermag. Der Tag, an dem wahrhafte Ethik und gesellschaftliche Moral in Theorie und Praxis übereinstimmen, wird der Tag größten zwölfgöttlichen Wohlgefallens sein. Reaktionen auf vorangegangene Artikel Reactio ad "Die Netze der Kraft" Euer hochwohlgeboren Hoheit Fürst Dratchur Meredin Hazar, Ich hätte zu eurer Veröffentlichung im Opus vom 1.
Travia 31 n. Hal eine Frage. Magister Firunian Zornbrecht, Fasar |
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