ACADEMIA LIMBOLOGICA
publicat
Opus veritatis scientiæque
15. Travia im 31. Götterlauf nach Hal
CIV. Ausgabe


Umfassende Theorie zu Astraler Energie, Sikaryan und Nayrakis

Diese Theorie ist, wie alle großen Theorien, im Grunde extrem simpel:

Ich gehe davon aus, dass das filigrane Gebilde des Sikaryan, das wir gemeinhin als Seele bezeichnen, ein Netz ist. Ein Netz, dessen Wabenzahl unsere Stärke und Regenerationskraft festlegt, das in Dicke und räumlicher Struktur der Fäden jedoch festgelegt ist. Im großen und ganzen scheint es aus Fäden, Filia, unterschiedlicher Dicke zu bestehen, die Elemente der Umgebung - so das Astralum - auffangen und speichern. Diese Elemente werden mit einer begrenzten Geschwindigkeit wieder aufgefüllt, besonders im Bereich der Lebenskraft scheint es jedoch Unterschiede zu geben, deren Ursache, genau wie diejenige dieser Geschwindigkeit an sich - noch zu klären ist.
Diese Fäden scheinen in verschiedenen Dicken vorzukommen (von den dicksten zu den dünnsten):

  • Ad primo die normalen, robusten Filia vitae, die Sikaryan und Lebenskraft aufnehmen und in jedem Wesen vorkommen.

  • Ad secundo die Filia astralae, welche die Matrix naturalis darzustellen scheinen und für die Aufnahme des Astralums zuständig sind. Diese kommen nur in einigen wenigen Wesen vor, verkümmern jedoch offenbar durch äußere Umstände (z.B. Eisen) und ungenügende Übung.
    Zur Erreichung einer besonders mächtigen Wirkung können sich Teile der Netzstruktur wieder in Filia generalis zurückverwandeln. Sie sind es, die beim ODEM leuchten und können auch auf Objekte gelegt werden. Im Normalfall lassen sie aber lediglich das Astralum, welches ich nach der These des hochgeschätzten Kollegen Drakmore Eolan Cardin als das "Arkan" ansehe *, und das zuvor an ihnen gefangen war, ausströmen, um eine Matrix artificialis - vergleiche den Aufsatz der hochgeschätzten Kollegin und Meisterin Sheddja * - zu formen. Wie uns allen bekannt ist, ruft der Verlust sämtlicher astraler Energie starke Nebeneffekte hervor - ein Anzeichen für die Platzierung im Inneren der Seele.

  • Ad tertio diejenigen Fäden - Filia karmae - über die offenbar nur Geweihte verfügen, und die in ihrer Gesamtheit eine Verbindung nach Alveran darstellen. Diese erhält man bei der Weihe. Wie auch die Filia astralae - deren Koexistenz innerhalb einer Seele sich interessanterweise auszuschließen scheint - (und unter denselben Umständen) können sie sich wieder in Filia generalis zurückverwandeln und ihr ausbleiben scheint ebenso - wenn nicht noch stärker - problematisch zu sein, da die Geweihten dies als Abwendung ihrer Gottheit deuten.

  • Ad quarto gibt es offenbar die Filia nayrakae, die, wie der Name schon sagt, Teile des Nayrakis aufnehmen können, welches jedoch dermaßen selten ist, das es eine maximale Wabenzahl zu geben scheint - was seltsamerweise NUR HIER der Fall ist. Genauso seltsam ist, dass das Ausbleiben das Nayrakis keine merklichen Wirkungen hat bzw. seine Anwesenheit kaum auffällt.

  • Ad quinquo ein Netz von Fäden dünnster Struktur, welche offenbar jegliche Energie passieren lassen. Sie sind so dünn, dass sie nur als Hintergrundfärbung - und im Blick der Geweihten teilweise als Symbole - erkennbar sind. Ich nenne sie Filia generalis, da sich offenbar alle anderen Fäden aus ihnen entwickeln.

All diese Filiae schwingen in einem Rhythmus, der von der Natur des Wesens abhängt und sich somit im Laufe des Lebens ändern kann. Mit der Schwingung der Filia astralae scheint es eine besondere Bewandtnis zu haben, da sie festlegen, ob ein Magus für ein Spezialgebiet geeignet ist. Ihr Rhythmus scheint sich - zumindest im Bereich der Magica Movimenta, Clarobservantia und Communicata - im Einklang mit demjenigen der Kraftlinien zu befinden.
F. astralae, vitae und karmae scheinen sich durch Erfahrung und/oder starke Beanspruchung zu erweitern, so dass die zugehörige Person kräftiger oder astral mächtiger wird, bzw. sich ihrem Gott weiter nähert.
Im allgemeinen sagt dieser Rhythmus das Wesentliche über eine Person, ihre Persönlichkeit und ihr Wesen aus. Er ist jedoch nur ein Teil des Gesamtgefüges, welches zudem noch Farbe, Muster und solche Anzeichen mehr beinhaltet.
Offenbar sind Geweihte in der Lage, dieses Gewebe bis in die Ebene der Filia karmae abzufragen und auf der rätselhaften Ebene der Filia generalis, in welcher sie - und nur sie - Einzelheiten sehen können. Hierbei sprechen sie von "Malen", welche sie, wie es ein reisender Hesindegeweihter ausdrückte, als "glühende Siegel auf der Stirn" wahrnehmen, was auf eine Konzentration besagten Netzes in Kopfgegend hindeutet.

Hierin könnte auch eine Erklärung des drachischen Karfunkelsteins liegen: Dieser Stein, der arkane Macht sowie die Essenz des Drachen darstellt, könnte bei der Zeugung durch das pure Überschreiten einer kritischen Dichte sowohl der Filia vitae, als auch der Filia astralae entstehen.

Ich bin gespannt auf die Meinungen der werten Kollegen - das Wohl!

Arglon Egilson, Große Graue Gilde des Geistes

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Beschwörungstheorie der Elemente

Wer kann über Eis wandeln, wie auf fester Strasse? Die Firnelfen.
Wer beschwört Elementare ohne Müh? Die Druiden.
Jeder Gildenmagier erblasst vor Neid angesichts dieses Könnens. Selbst meine Collega von der Runjasko, der Halle des Windes in Olport, können keinen Firnelf in seinen Fähigkeiten über Eis zu laufen übertrumpfen. Es liegt daran, dass sie, obwohl nicht an die Zwölfe glaubend, die Eigenschaften und Eigenarten ihrer Elemente erkannt haben. Sie haben jede firungefällige Herausforderung des Elementes angenommen. Es blieb ihnen auch keine Wahl um dort zu überleben, wo sie leben, denn Firuns Grimm ist unerbittlich!
Auch die Druiden haben jede Herausforderung der Natur angenommen. Wenn man sein Element verzaubern will, reicht es nicht die Thesis zu kennen. Nein, nur wenn jede Eigenart und Eigenschaft bekannt ist, kann man die Thesis zielgerecht verwenden und so zum Beherrscher seines Elements werden. Darum Magier, lernt nicht aus Büchern, sondern auch aus den Herausforderungen Firuns, die er euch im Überleben in der freien Natur stellt!

Thorde "Eisläufer" Asleifson

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Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (IV.)

Auszüge aus dem gleichnamigen Kollektan
aller der Rohalszeit entstammenden Bände 
der 'Gespräche Rohals des Weisen' 
in freier Transkription, 
verfasst in der Sprache des Volkes, 
getätigt durch Lizentiatus Vitus Ehrwald,
Abgänger der Herzog-Eolan-Universität zu Methumis,
so geschehen im Jahre 2515 Horas zu Gareth 
mit gnädiger Unterstützung des Pentagontempels 
der Herrin Hesinde

Über die wahrhafte Ethik

Meister, sagt, ihr redet von der wahrhaften Ethik und versichert uns, dass wir sie in unseren Herzen finden, aber wie kommt es, dass keiner zu sagen vermag, welchen Inhalts diese oberste aller Handlungsrichtlinien ist?

Ein jeder von euch trägt die Anleitung zu wahrhafter Ethik bereits in sich, doch nicht auf eine Weise, wie Gesetze in einem Buch niedergeschrieben sind, sondern indem euch der Sinn und der Wunsch gegeben wurden, zwischen gut und schlecht zu unterscheiden. Ihr mögt euch dies wie eine Schale vorstellen, die ein jeder von euch im Herzen trägt, die ihr jedoch selbst mit euren eigenen Erkenntnissen erst füllen müsst. Der Wunsch, in dieser Schale nur die größten Kostbarkeiten zu sammeln, ist eure Willenskraft. Der Sinn, der es euch ermöglicht, solche Kostbarkeiten zu erkennen, ist euer Mitgefühl. Ausgestattet mit diesen Werkzeugen muss ein jeder seine eigene Ethik finden, und es ist die Pflicht jedes Einzelnen, sich darum zu bemühen.

Über die Willenskraft

Meister, sagt, wie können wir unseren Willen festigen, um das Ziel der ethischen Vollkommenheit niemals aus den Augen zu verlieren?

Es gibt keinen Weg zu einem festen Willen. Es gibt nur ein Ziel. Was ihr Weg nennt, ist Zögern. Jeder kann so stark sein, wie er nur sein will, wenn es um die Stärke geht, an einem einmal gefassten Entschluss festzuhalten. Was euch schwach werden lässt, sind euer Hang zu Müßiggang und eure Angst, in deren Überwindung ihr euch üben müsst. Erkenntnis verpflichtet zum richtigen Handeln, und der richtige Weg wird in den wenigsten Fällen der leichteste sein. Der Wille zur Ethik ist eine permanente Entscheidung für die Interessen anderer, und diese fällt euch um so leichter, je besser es euch selbst geht, je weniger Sorgen ihr euch um euer eigenes Leben zu machen braucht, und je mehr Mitgefühl ihr euch zu erhalten vermögt. Die Pflicht zum festen Willen aber bleibt für alle gleich, ungeachtet aller Umstände.

Über das Mitgefühl

Meister, sagt, wenn uns die Fähigkeit zum Mitgefühl angeboren ist, wie kommt es dann, dass nicht alle Menschen in gleicher Weise empfindsam sind?

Die Fähigkeit des Mitgefühls ist jedem Menschen in die Wiege gelegt, so wie jeder gesunde Mensch auch in der Lage ist, auf seinen zwei eigenen Beinen zu laufen, mit seinen Augen zu sehen oder mit seiner Zunge zu schmecken. Doch wie der Athlet, der stark sich stets darum bemüht, schon bald wird deutlich schneller laufen, so wie wir unser Auge schulen können, auf das Entscheidende zu achten und unsere Zunge erst lehren müssen, den einen Wein vom nächsten wohl zu scheiden, so bedarf auch unser Mitgefühl der Förderung durch stete Übung und stetes Bemühen. Ein jeder muss die Welt für sich zuerst erfahren, denn Erfahrungen sind Maßarbeit und passen nur dem, der sie macht. Erst daran wird er innerlich wachsen, und durch Erziehung und Belehrung könnt ihr bestenfalls die Richtung ihm weisen, nicht jedoch seinen Weg bestimmen.

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Reaktionen auf vorangegangene Artikel


Responsio ad reactio ad "Die Netze der Kraft"
erschienen in Opus no. 103 - den Artikel einsehen...

Werter Magisterkollege Firunian Zornbrecht aus Fasar, ein grandioser Einfall, nun werden wir unsere Götter selbst erschaffen....

Eine Sache muss ich euch jedoch verbessern. Auch jene Seelenkraft bräuchte wieder ein Behältnis, das sie formen und begrenzen würde. Allein eine Armee von Geistern brächte noch keinen Erzdämon.
Zeigte uns nun also jener Gedankengang, dass die Seele eines Menschen nach dem Tode noch große Macht besitzt. Warum sonst kämpfen die 24 und der 13te um die Seelen der Menschen? Wenn wir also jene Kraft besitzen wollen, müssen wir mit in den Kreis der Kämpfenden treten und unsere Magie gegen die der anderen führen. Wie aber könnten wir die Seele des Toten für uns gewinnen?
Ich las in einem Buch, für dessen Lektüre mich wieder viele der Leser in die Niederhöllen schicken würden, dass es ein Wunder der Geweihten des Rattenkindes gibt, in dem jene die Seele eines Verstorbenen in die Armee des Namenlosen schicken können und damit seine Reihen anfüllen.
Ich lade euch zur Forschung ein, ob auch uns diese Wege offen stehen, und bitte euch um Mithilfe.

Der zweite Punkt, betreffend des Gefäßes, lässt sich ebenfalls nicht einfach beantworten. Schauen wir uns die Gefäße der Niederhöllen an, jene Subsphären sind nichts als große Globulen ausgefüllt mit deren Kraft...
Werter Magister, wenn ihr eine Lösung finden könntet für den ersten Teil, so würde ich mich um jenen zweiten kümmern. Wir bräuchten nur die Seelen der Geopferten für unsere Globule, das Blut könnten wir für deren Erschaffung nutzen.

Ausblick: Ihr wisst, dass viele unserer Gemeinschaft, der Gemeinschaft der Magier, ihr Seelenheil im Verlauf ihres Lebens durch Pakte, u.a. verlieren. Könnten wir jenen die Möglichkeit bieten, in eine neue Globule der 3ten nach ihrem Tod einzutauchen und ihr ewiges Leben in ihr zu genießen, ohne die Gräuel des Gerichtes und der Zeit nach der Seelenwaage zu erleben, so hätten wir bald einen Raum, in dem sich die Seelen der Mächtigsten vereinen würden, und je mehr in ihr gefangen wären, je mehr würden neu dazukommen, und wir alle würden nach dem Tod zu einem Gott werden, zum Gott der Magier, der direkt in der 3ten Sphäre wohnen würde, die Zukunft gehörte uns...

Dratchur Meredin Hazar

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Reactio - Die Seele und die Seelenmühle

Mir scheint es ist angebracht, den Ideen von der Züchtung von Erzdämonen sofortigen Einhalt zu gebieten! So lehrt uns die Mythologica, in jener 7. Sphäre die Chaos und Brodem ist befinde sich die Seelenmühle, in welcher die verdammten Seelen ein Äon lang unter unendlichen Qualen gemahlen werden und alsdann als gehörnte Dämonen (oder als dämonische Essenz, so man der Theorie des Dratchur Meredin Hazar folgen will) die Gefolgschaft der zwölf  Erzdämonen antreten. Um also eine solch dämonische Macht in der 3. Sphäre - Sumus Leib! - zu züchten, bedarf es erst einer entsprechenden Mühle, in welcher die einst menschliche Seele durch unfassbares Grauen in jene verderbte Form gebracht wird, die wir als Dämon bezeichnen.
Ich hoffe, werter Magister Zornbrecht, ihr überdenkt Eure Theorie noch
einmal, bevor eure Seele dem Verderben anheimfällt und ihr eben jene Qualen, die ihr für andere ersinnt - seien es Menschen, Elfen, Zwerge oder auch Tiere -, selbst erdulden müsst.

Meisterin Sheddja

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In dieser Ausgabe

Impressum

Publiziert von der Academia Limbologica
Der Opus im Schwarzen Limbus
email  Markus Penz
15
.4.2001

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