ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
27. Boron im 31. Götterlauf nach Hal
CX. Ausgabe
Die Schwarze Essenz – partum II Ad Secundum: Erste Anwendung: Die Rituale des Geistes Als erstes brachte mir der Schamane bei, dass es mit Hilfe der Essenz möglich ist seinen eigenen Geist vom Körper zu befreien und dadurch Dinge zu sehen, die zu sehen man ansonsten nicht in der Lage ist. Für all diese Rituale ist es nötig die Essenz (ca. einen Fingerhut voll) in einer Schale zu entzünden und sodann den Rauch langsam und tief zu inhalieren, bis sich vor den Augen Bilder und Gestalten zu formen beginnen. Ad Tertium: Das Ritual des Lebens Auch ist es mit der Essenz möglich die aus dem Leben eines Menschen befreite Energie wieder zurück in Leben zu verwandeln: Ad Quartum: Das Ritual der Verwandlung Ich selbst bin nach intensiven Forschungen auf dem Gebiet der Chimärologie zum Schluss gekommen, dass zur Erschaffung von Kreaturen die Essenz sich vorzüglich als
Paraphernalium eignet. Mir scheint gar sie ist neben dem Tarnblatt die zweite von mehreren
Ingredienzien in Zurbarans Elixier. Ad Quintum: Die Dämonen Leicht zu verstehen ist, dass die Essenz ein hervorragendes Hilfsmittel zur Beschwörung von Dämonen aus den Sphären der Asfaloth, des Belhalar und der Thargunitoth darstellt. Ad Sextum: Die Elemente Interessanterweise scheinen elementare Wesen der Präsenz der Essenz sehr abgeneigt zu sein. Es ist nicht nur nicht hilfreich die Essenz für elementare Beschwörungen zu verwenden, nein, die Anwesenheit schwarzer Essenz allein genügt, um die Beschwörung und Beherrschung, falls man dies so nennen kann, eines elementaren Wesens im Umkreis mehrerer Schritt beinahe unmöglich zu machen. Wie oft hat sich Meister Achmed wohl schon über missglückte elementare Rituale in meiner Anwesenheit gewundert... Ad Septum: Die Essenz von Tieren Auch Tierblut kann man für die Herstellung von Schwarzer Essenz verwenden. Die oben beschriebenen Rituale können jedoch mit tierischem Blut zumeist nicht gewirkt werden. Andere Rituale jedoch habe ich gefunden, bei denen gerade tierisches Blut eine interessante, jedoch meist recht gefahrvolle Wirkung hat: Ad Oktum: Der Vampirismus Eine interessante Erkenntnis war die, dass die Schwarze Essenz eine beinahe magisch anziehende Wirkung auf Vampire und ähnliche Kreaturen zu haben scheint. So scheinen diese Kreaturen – wie es mir von selbst erklärt wurde – aus der Essenz das Sykarian eines Menschen in höherer Konzentration entziehen zu können als aus frischen Blut. Vor allem jedoch wäre mit der Schwarzen Essenz einem Vampir das Mittel der "Nahrungskonservierung" gegeben. Zuletzt will ich noch bemerken, dass die Anwendungen der Essenz wohl noch mannigfach sind, jedoch jede einzelne ist von schwarzer Natur und missfällt den Göttern und deren Vasallen zutiefst. Wer sich selbst nicht ins Verderben stürzen will, lasse also die Finger davon – jedoch – ist es dafür nicht schon zu spät? Anhang: Sumus Blut – die ultimative Essenz? Wie in gelehrten Kreisen bekannt, liegt Sumu, die Urmutter der Welt, im Sterben. Und das Innere Deres – so lauten manche Berichte – sei gefüllt mit ihrem verlorengehenden Blut. Gelänge es nun dieses – Sumus Blut – zu gewinnen, wäre dies wohl die ultimative Essenz. Besonders in den Landen der Dunkelheit, so bekam ich des öfteren schon Berichte, forscht man auf diesem Gebiet scheinbar fleißiger denn je. Aber wie wäre dies möglich? Man hätte die Macht der Materie, allen Lebens, die Macht der Schöpfung in Händen. Wäre es gar ein Gott, der diese Macht besitzt, oder Herr der Götter gar? Wäre dies ein endgültiger Sieg der Anhänger Borbarads? Wer weiß... Meister Barius Der Ehrenkodex der
Hadjinim Gepriesen seid ihr alle, Söhne des Einen und Wahren Gottes! So sind schon wieder beinahe neun Tage vergangen, ihr Kinder der Ungeduld, und es ist an der Zeit, die Zahl der Gebote Neun werden zu lassen, indem ich euch die letzten drei hier versuche, näher zu bringen. Gebote der Hadjinim: VII. Ein Hadjinim sollte sich immer an die 5 Regeln für einen Kampf erinnern, die seine Väter und die Väter seiner Väter vor etlichen Jahren niedergeschrieben haben: VIII. Auch ein Hadjinim macht ungewollt einen Fehltritt und taucht in den Abgrund. IX. Ein Hadjinim glaubt. Nun, ihr Kinder des Wissens, schließt sich meine Reihe, doch heißt dies nicht, dass es der Gebote nicht mehr gibt. Diese jedoch müsst ihr mit eurem eigen Handeln und Wissen erschaffen und verbreiten! Rastullah mit Euch, möget ihr euer Wissen mehren! Magister magnus Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (X.) Auszüge aus dem gleichnamigen Kollektan Über den Tod Meister, sagt, ist das Leben nicht zu kurz, um wahrhafte Ethik zu erlernen? Es ist nicht wenig Zeit, die ihr habt, sondern viel Zeit, die ihr nicht nutzt. Man muss nicht dem Leben Jahre hinzufügen, sondern den Jahren Leben. Darum sollt ihr auch nicht von Zeitvertreib, sondern von Zeitgenuss reden. Sorgt euch vor allem um ein Leben vor, nicht nach dem Tode. Lernt loszulassen! Das ist die große Lektion des Lebens. Philosophieren heißt sterben lernen. Es ist euer Irrtum, dass ihr den Tod in der Zukunft erwartet. Er ist zum großen Teil schon vorüber. Was von eurem Leben hinter euch liegt, hat der Tod, der allem Weltlichen ein Ende setzt. Doch nicht jedes Ende ist das Ziel. Das Ende der Melodie ist nicht ihr Ziel, und doch hat sie ihr Ziel nicht erreicht, bevor sie nicht auch ihr Ende erreicht hat. Leben und Tod sind zwei Geheimnisse, verschlossen hinter zwei Türen, von denen jede den Schlüssel zur anderen verbirgt. Doch dass ihr einmal gelebt habt, kann euch keiner nehmen, und wahrhaft tot seid ihr erst, wenn niemand mehr an euch denkt. Über die Furcht Meister, sagt, ist es nicht menschlich, Furcht zu empfinden? Nichts mag menschlicher sein als die Furcht, doch dies allein ist noch keine Rechtfertigung. Mut heißt nicht, keine Furcht zu kennen, sondern seine Ängste zu überwinden. Es ist darum nichts zu fürchten als die Furcht. Selbst Götterfurcht ist Götterlästerung. Auch Feinde hat der Mensch auf der Welt nicht zu fürchten, denn es gibt unter den Menschen keine Feinde, außer jenem Feind in den Menschen selbst, der ihnen andere als Feinde erscheinen lässt. Die größte Gefahr im Leben ist oft, dass man zu vorsichtig ist. Drum stürzt euch kühn in die Fülle des Lebens! Gefahrlos ist Gefahr niemals zu überwinden. Wenn ein Mensch nicht bereit ist, für seine Überzeugungen Risiken einzugehen, dann taugen entweder seine Überzeugungen, oder aber der Mensch selbst nichts. Das Rechte erkennen und nicht tun, ist Mangel an Mut. Mut jedoch ist eine Tugend und als solche eine besondere Art der Willenskraft. |
In dieser Ausgabe
Errata zur letzten Ausgabe Beim ersten Teil des Artikels "Die Schwarze Essenz" wurde auf die Nennung des Autors vergessen. Wie viele schon vermutet haben dürften ist dies unser hochgeschätzter Collega Meister Barius. |
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