ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
2. Firun im 31. Götterlauf nach Hal
CXIV. Ausgabe
Der Leib-Seele-Dualismus der
maraskanischen Philosophie aus den Dialogen des Plaziber von Jergan Noch niemals wurde - soweit mir das bekannt ist - der maraskanische
Glaube und die damit verbundene Philosophie in einem nennenswerten Werk
oder einer größeren Postille genauer betrachtet und beleuchtet. Dieses
nun nachzuholen will ich versuchen und somit zumindest ansatzweise riesige
Lücken in unserem heutigen Philosophieverständnis auffüllen. Zu diesem
Zwecke suchte ich vor kurzer Zeit den (mir bislang gänzlich unbekannten)
maraskanischen Denker und Philosophen Plaziber von Jergan auf. Zusätzlich
jedoch will dieser Artikel an die hervorragenden Ausführungen über den
Leib und die Seele im letzten Opus anschließen und soll somit gleichermaßen
zu einer anderen, aber doch nicht so verschiedenen Sichtweise führen. Zunächst einmal steht in jeglicher Phase und Richtung maraskanischer
Philosophie von vornherein fest, dass man es nicht mit einem Monismus,
sondern mit einem Dualismus zu tun hat. Von Plaziber von Jergan, einem
wandernden Philosophen, wird vorausgesetzt, dass Körper und Seele
voneinander verschieden sind. Nach dieser Auffassung ist dasjenige, was
die Identität von mir als Mensch ausmacht, nicht die konkrete Gestalt
meines Körpers, auch nicht (von den Zwölfgeschwistern geschenkte)
bestimmte Fähigkeiten wie z.B. die Magie, sondern das, was man als Seele
(hier gibt es im Maraskanischen eine relative Vielfalt der begrifflichen
Differenzierungen) bezeichnet. Leicht könnte man nun annehmen, dass der Maraskaner in seiner Philosophie das Körperliche als etwas Schlechteres im Vergleich zur Seele sieht, dem Leib demnach also einen pejorativen Charakter zuschreibt. Schenkt man jedoch Plaziber von Jergan Glauben, so ist dies nicht der Fall. Denn, so erläutert er, in allem Geschaffenen steckt die Schönheit der Welt. Dieser ominöse und oftmals auch abwertend verwendete Begriff von der Schönheit der Welt bedeutet in der maraskanischen Philosophie sehr viel: Er sagt aus, dass Rur, Schöpfer und Schöpferin des Weltendiskus und Bruderschwester Grors, allem von ihm/ihr Geschaffenen das Abbild seiner/ihrer Schönheit mit auf den Weg gegeben hat. Und schon alleine deshalb kann der Körper, das Leibliche oder Materielle, nichts Schlechtes an sich sein. Denn in jedem Ding steckt das Abbild seines Schöpfers - und damit steckt in allem Geschaffenen (was die Dämonen ausnimmt!) ein Abbild der Schönheit der Welt - allein: es muss oftmals erst gefunden werden! Insofern ist es für Plaziber von Jergan auch undenkbar, dass in einem von Rur geschaffenen Gegenstand mehr oder weniger an Schönheit enthalten sei als in einem anderen (womit er sich ja auch gegen die sonderbaren Lehren des Zaboron von Andalkan wendet, welcher sagte, dass die Schönheit der Welt durch gewisse Personen gemindert werde und diese deshalb umbringen ließ). Dieser Dualismus von Leib und Seele zieht sich naturgemäß durch das gesamte maraskanische Weltbild, betrifft also ebenfalls den Bereich der Wahrnehmung: Der Mensch, so Plaziber von Jergan, nimmt seine Umgebung auf zwei unterschiedliche Weisen wahr. Einmal nimmt er das Körperliche, das Dingliche wahr, also alles, was elementar ist, und zum zweiten nimmt er das Geistige wahr, dasjenige, was seine Seele betrifft. Nach konkreten Wahrnehmungsformen befragt, zählte mir Plaziber einige interessante Phänomene auf, welche jeweils unter die eine oder andere Weise der Wahrnehmung fallen, sodass ich zu dem Schluss gekommen bin, dass es zwischen unserer Teilung der wahrnehmbaren Welt in Nayrakis (von Los Stammendes, Geistiges) und Sikaryan (von Sumu Geschaffenes, Körperliches) und der maraskanischen Teilung in Leib-Seele erstaunliche Parallelen gibt. - Eine logische Folgerung, wie mir der Philosoph Plaziber mitteilte, denn dies zeige nur überdeutlich die Zweiheit hinter der Zweiheit, welche ich nun ansatzweise erkannt hätte... Meine Vermutung ging - bis zu diesem Zeitpunkt des Gespräches - dahin,
dass die Mittelreicher und die Tulamiden, aus welchen ja die Marasakner
"entstanden sind", bei ihrer Flucht nach Maraskan jeweils die
Aspekte ihrer beider Glaubensformen und Philosophien miteinander
verbanden: die Zwölfgeschwister als klares Relikt des Zwölfgötterglaubens,
die Zahlenmystik um die Zahl 2 ein deutlicher Verweis auf den
tulamidischen Einfluss - und dass dann die feindliche Natur der Insel ihr
übriges dazu getan habe, dass das entstanden sei, was wir heute als
maraskanische Philosophie kennen. Schließlich fragte ich Plaziber von Jergan noch, ob er denn verständliche Beweise zu geben in der Lage sei, welche die maraskanische Form der Unsterblichkeit der Seele beweisen. Und er nannte mir - wie könnte es auch anders sein - zwei Gründe:
So will ich nun mit jenen Argumenten schließen und hoffe damit dem geneigten Leser einen Einblick in das nicht uninteressante Gedankengebäude der maraskanischen Philosophie gegeben zu haben. Plaziber von Jergan selbst teilte mir mit, dass er demnächst auf einer Reise durch das Horasreich sein werde und dort jedermann und jederfrau, die gepackt von der Neugierde sich intensiver mit der Materie beschäftigen wollen, gerne und ausführlich Rede und Antwort geben werde. Eborëus Zachariad Wenn Zaubern nicht mehr hilft... Eine Abhandlung über das Gebet und seine Wirkung als Einführung der Wochengebete 4. Teil HESinde und FIRun zum Gruße! Es hat ein neuer Monat begonnen und so werde ich mein Brevier diesen Monat auch
FIRun und seiner Tochter IFirn widmen. Vielen von uns fehlt der Zugang zu diesem gestrengen und kalten Gott. Trotzdem ist er verehrungswürdig und half schon vielen Menschen in der Wildnis aus großer Not. Dazu folgendes Gebet: Oh Du großer weißer Eisbär! Dieses Gebet ist von einem Jäger und Firungeweihten aus dem Norden, der
es mir anvertraute. Von der Sprache her vielleicht ein wenig holprig und ohne rechtes Versmaß, aber der Geweihte – und das glaube ich auch selbst – hat mir versichert, das der Wintergott auf dies keinen Wert legt. Argelia von Kuslik, Geweihte der Göttin Über die rechte Form der Magie aus: "Codex pro mago itineris Ailinae" [boriani:
"lovnu i válan-ailina"] "Es steht fest, dass es sich bei der Hohen Herrin in allen drei
Manifestationen um eine Göttin der Magie handelt, wobei jedoch jede Gestalt der Herrin für einen anderen Aspekt der Magie steht.
Als Herrin des ersten Zeitalters gelten H'Szint und später Hesinde. Von
Hesinde wird berichtet, wie Sie die Echsen in der Magie unterwies. Wie auch
Ashanti, die Hohe Herrin des zweiten Zeitalters, kommt auch Hesinde Verehrung für den Bereich der Elementarmagie zu. Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (XIV.) Auszüge aus dem gleichnamigen Kollektan Über das Selbst Meister, sagt, wie schaffen wir es, uns stets selbst treu zu bleiben? Die Vorstellung, dass der Charakter eines Menschen ein fest zu umreißender Begriff sei, ist ebenso weit verbreitet wie irrig. Es ist nicht ein einziges Selbst, das in euch wohnt, sondern euer Charakter wird aus dem Chor unzähliger Einzelseelen gebildet, der jeden Tag aufs Neue in anderer Zusammensetzung eure Gesinnung bestimmt. Hütet euch also davor, von euch selbst und eurem Willen ein Bild als Einheit aufzubauen, denn es ist die Vielheit all eurer inneren Stimmen, die euch ausmacht. Im Mindesten solltet ihr euch stets bewusst sein, dass euer Handeln das Produkt eurer Gedanken, Gefühle und Triebe ist, also von Geist, Seele und Körper bestimmt wird, die alle ihr Recht einfordern und von denen ihr keine Seite unterdrücken, jedoch auch niemals unkontrolliert und ohne Aufsicht der anderen über euer Tun bestimmen lassen sollt. Dieses Gleichgewicht zu wahren ist das Geheimnis echter Authentizität. Über den Verstand, das Gefühl und die Triebe Meister, was ist höher einzuschätzen: Verstand, Gefühl oder Trieb? Der Mensch ist Mensch, und das bisschen Verstand, das einer haben mag, kommt wenig oder nicht in Anschlag, wenn Leidenschaften wüten und die Grenzen der Menschheit einen drängen. Den Verstand braucht ihr, um mit Weitblick ein vollständiges Bild von einer Handlung und ihren Folgen zu erlangen, doch erst das Gefühl ermöglicht es euch, sie als gut oder schlecht wahrzunehmen, und nur ein gesunder Körper kann aus Absichten auch Taten werden lassen. Wer sich nur von seiner Vernunft leiten lässt, ist nicht vernünftig, und wer zuviel überlegt, sucht oft nur nach Beweggründen, um nicht zu dürfen. Hört daher im Zweifel stets auf euer Herz, doch bemüht gar redlich euch darum, so oft es geht auch den Verstand gelten zu lassen und dabei trotz allem nicht eure menschlichen Triebe zu verleugnen, denn Körper, Geist und Seele machen gemeinsam den Menschen aus, und das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. |
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