ACADEMIA LIMBOLOGICA
publicat
Opus veritatis scientiæque
10. Firun im 31. Götterlauf nach Hal
CXV. Ausgabe


Spekulatives Thesenpapier Pardona betreffend

Vorwort: Seid mir gegrüßt edle Leser des Opus. Schon hier muss ich euch bitten das hier gelesene mit höchster Vorsicht und dem gebührenden Abstand zu betrachten. Doch all die Fakten, die ich im Laufe meines Lebens sammeln konnte, verleiten mich nur noch zu den Theorien, die ich hier später darlegen will.

Das Wesen, das die Firnelfen als ihren größten Feind ansehen, ja geradezu mit den ewigen und allgegenwärtigen Konzepten Nurti und Zeral sehen, ist älter als das Menschengeschlecht auf unserem geliebten Kontinent. Doch dies allein wäre noch nicht das, was sie einzigartig macht, gilt es doch für viele alte Zauberwesen, man denke nur an die Drachenschildkröte Lata, die im Meer der Sieben Winde umtriebig sein soll.
Was Pardona von anderen hohen Wesen, den Göttern und anderen Wesen ähnlichen Standes einmal ausgenommen, unterscheidet ist ihre unglaubliche schöpferische Kraft.
Dass die Harpyien, welche heutzutage in ganz Aventurien verbreitet sind, ihrem Willen entsprangen, gilt heutzutage als gesicherte Erkenntnis, dass dieses Wissen noch nicht zum, gerade mittelländischen, Volksgut geworden ist, muss der absichtlichen Politik der Informationsvorenthaltung der Praioskirche zugeschrieben werden. Doch ein Mischwesen, das die Zeit überdauert und sich verbreitet, haben viele große Schwarzkünstler geschaffen - man denke nur an Gestalten wie Borbarad oder die, allerdings hochspekulative, Schlangenfrau auf der östlichen Banninsel.
Doch P. hat ein Chimärenvolk geschaffen, das von Kultur und Fähigkeiten durchaus mit den großen Völkern gleichgesetzt werden kann. Nur Anzahl und andere, nennen wir sie secundäre Defizite verhindern eine Ausbreitung der s.g. Nachtalben über den gesamten Norden. Auch die Firnelfen gehen, wenn auch nicht ihre Schöpfung, durchaus auf ihr Wirken zurück. Dass Pardona, einzigartig unter allen Wesen der Welt, eine eigene Drachenrasse nach persönlichen Wünschen erschuf, betont nur ihre Einzigartigkeit

Diese und weitere Tatsachen, ermutigten mich dazu folgende Theorien aufzustellen:

  1. Pardona ist die willentliche Schöpfung eines Wesens, welches an Macht den 12 Göttern gleichsteht, das verleiht ihr die Macht eines Halbgottes.

  2. Im Gegensatz zu "normalen" Halbgöttern kann Pardona sich frei ohne Bindung und Beschränkung in der 3. Sphäre bewegen.

  3. Was sie über den kleinen Kreis derischer Halbgötter erhebt, ist die Tatsache, dass der 13. oder auch Namenlose Gott sie als direkte Botin auf Dere mit einem erheblichen Teil seiner Macht ausstattete. 

  4. Unser Wissen über P. ist kontinental begrenzt, es ist jedoch davon auszugehen, dass sie auch im Güldenland und im Riesland aktiv ist.

  5. Pardona hat ein einfaches, für uns Sterbliche jedoch schwer zu begreifendes Ziel. Wenn das 13. Zeitalter vorbei ist, will sie an der rechten Seite des Namenlosen sitzen, als das zweitmächtigste Wesen der Inneren Sphären.

  6. Pardona ist wesentlich mächtiger als Borbarad es jemals war.

  7. Der einzige Grund, welcher verhindert, dass Pardona unseren schönen Kontinent noch nicht mit Krieg und Eroberung überzogen hat, wie es die Schwarzen Horden nie getan haben, ist, dass dies im Moment nicht ihr Wille ist.

Mögen diese 7 Theorien auch nur teilweise die Zustimmung meiner werten Kollegen finden, so gibt es zwei Überlegungen, die ich hier als unumstößliche und wahrhaftige Tatsachen zu Papier bringen will.

PRIMO: Pardona ist das mächtigste Wesen aus Fleisch und Blut, das auf unserem Kontinent lebt.

SECUNDO: Pardona ist eine, wenn nicht DIE Schlüsselfigur für das Schicksal der Menschheit am Ende der Zeitalter.

Gorgonius von Selem für meinen edlen und weisen Mentor Wolfram Rohalsdan

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Wenn Zaubern nicht mehr hilft...

Eine Abhandlung über das Gebet und seine Wirkung als Einführung der Wochengebete

5. Teil

HESinde und FIRun zum Gruße!

FIRuns Attribut ist Winter, Kälte, Eis. Kälte kann man aber auch auf übertragene Weise bildlich sehen. Und dies drückt folgendes Gebet aus:

O Herre FIRun

Gib mir die einen eisklaren Blick
Für Recht und Unrecht!

Gib mir einen kühlen Verstand
Für die rechten Entscheidungen!

Gib mir eine kaltes Herz
um das Bösen zu bekämpfen!

Gib mir einen schneeweißen Geist
Dich und Deine elf Geschwister zu loben!

So sei es!

Gebetsanleitung: Dieses Gebet wirkt am besten in freier Natur an einem verschneiten Berggipfel oder einer windumtosten Turmspitze mit freiem Oberkörper, der Kälte ausgesetzt.

Argelia von Kuslik, Geweihte der Göttin

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Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (XV.)

Auszüge aus dem gleichnamigen Kollektan
aller der Rohalszeit entstammenden Bände 
der 'Gespräche Rohals des Weisen' 
in freier Transkription, 
verfasst in der Sprache des Volkes, 
getätigt durch Lizentiatus Vitus Ehrwald,
Abgänger der Herzog-Eolan-Universität zu Methumis,
so geschehen im Jahre 2515 Horas zu Gareth 
mit gnädiger Unterstützung des Pentagontempels 
der Herrin Hesinde

Über die Adressaten der Ethik

Meister, sagt, sind die Menschen wirklich bereit, eure Lehren zu befolgen, oder bleiben eure Gedanken denen vorbehalten, die von herausragendem Geiste sind? 

Große Menschen sind Inhaltsverzeichnisse der Menschheit, doch so der Rat eines Toren einmal gut ist, wird ihn ein gescheiter Mann auch ausführen. Es genügt nicht, wenn einige Wenige wissen, was zu tun ist. Die Welt wird nicht bedroht von den wenigen Menschen, die Böses tun, sondern von den vielen, die Böses zulassen. Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut. Wer schweigt, scheint beizustimmen, und wer ein Unrecht zulässt, das er verhindern könnte, befiehlt es gar. Darum richtet sich die Ethik an die Fürsten wie an die einfachen Menschen, denn auch viele kleine Menschen, die an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern. Alle Menschen sind füreinander da, also belehrt oder duldet sie, denn andere gibt es nicht.

Über die Gemeinschaft

Meister, sagt, ist der Mensch geschaffen zum Leben in der Gemeinschaft oder zum Leben für sich allein?

Allein sein zu können, ist das Schönste, allein sein zu müssen, das Schwerste. Überlegt wohl, bevor ihr euch der Einsamkeit ergebt, ob ihr auch für euch selbst ein heilsamer Umgang seid. Doch bewahrt euch auch stets einen kritischen Abstand gegenüber dem, was die Gemeinschaft heißt, denn nur tote Fische schwimmen mit dem Strom, und um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem erst einmal ein Schaf sein. Das Missverhältnis der Welt scheint jedoch glücklicherweise nur ein zahlenmäßiges zu sein. Darum, wann immer ihr euch auf Seiten einer Mehrheit wiederfindet, solltet ihr einen Moment verharren und nachdenklich werden. Doch hütet euch auch davor, zu anspruchsvoll zu sein. Sucht ihr nach Vollkommenheit, so schaut zuerst in den Spiegel. Findet ihr sie dort, so mögt ihr sie auch anderswo erwarten.

Über die Gleichheit und die Freiheit

Meister, sagt, warum gibt es Wenige, die über Viele herrschen?

Gleichheit ist deshalb so schwer zu verwirklichen, weil die Menschen Gleichheit nur mit jenen wünschen, die über ihnen stehen, und auch ein freier Mensch darf nur tun, was einem anderen nicht schadet. Erhebt weder Freiheit, noch Gleichheit zum Götzen, denn wann immer ihr euch ein Ziel setzt, und Ethik ist das höchste, verliert ihr die Freiheit, das zu tun, was diesem Ziel abträglich ist, und jeder soll das Seine, nicht das Gleiche tun, um dieses Ziel zu erreichen. Demokratie ist die Vermutung, dass mehr als die Hälfte der Leute in mehr als der Hälfte der Fälle recht haben. Damit trägt sie zumindest Sorge dafür, dass die Menschen nicht besser regiert werden, als sie es verdienen. Was die Menschen jedoch am Nötigsten brauchen, ist eine weise Führung, die nicht bloß herrschen will, sondern sie anleitet, das zu tun, was sie können. Geschieht dies nicht, mag die Gesellschaft vielleicht nicht ins Chaos stürzen, jedoch auch nie zur moralischen Vervollkommnung gelangen.

Über die Eigenverantwortlichkeit

Meister, sagt, entbindet uns ein Herrscher von der Verantwortung für unser Handeln?

Man darf niemandem seine Verantwortung abnehmen, aber man soll jedem helfen, sie zu tragen. Einen Rat befolgen heißt immer auch, Verantwortung zu verschieben, und mit dem Gehorsam ist es dasselbe. Irren ist menschlich, doch bei manchen ist der Irrtum häufiger Gast als bei anderen. Darum sollen die Weisen den einfachen Menschen helfen, das Richtige zu erkennen und in ihrem Handeln umzusetzen. Dazu aber müsst ihr lernen, miteinander zu reden und aufeinander zu hören, wenn ihr im Unrecht seid. Verpflichtet bleibt jedoch jeder seinem eigenen Gewissen, der Untertan wie auch der Fürst, selbst gegen Widerstand und Kritik. Die Menschen lieben immer die, von denen sie bewundert werden, aber nicht immer die, die sie selbst bewundern. Doch es ist nicht die Aufgabe eines Fürsten, das zu tun, was ihn beim Volk beliebt macht. Aufgabe des Fürsten ist es, das Richtige zu tun und es bei den Menschen beliebt zu machen. 

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In dieser Ausgabe

Impressum

Publiziert von der Academia Limbologica
Der Opus im Schwarzen Limbus
email  Markus Penz
9.7.2001

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