ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
28. Tsa im 31. Götterlauf nach Hal
CXVIII. Ausgabe
Diejenigen, die wir als die
Gezeichneten kennen, kennen wir nicht wirklich!
Wir wissen über unsere großen Helden, über ihre Leben, ihr Wirken
und sogar über ihren Tod gerade einmal soviel, wie man über einen
maraskanischen Meuchler erfährt, wenn man sich nach ihm erkundigt - und
ebenso gefahrvoll ist die Suche nach dem Wissen um sie. Ist es nicht beschämend,
dass so wenige Heldenlieder von denjenigen erzählen, welche unser neues
Zeitalter gerettet haben, und dass beinahe keine schriftlichen
Aufzeichnungen über deren Lebensdaten existieren! Ich fordere daher alle Recken dieses neuen Zeitalters auf: Forscht und
sucht nach den Hinterlassenschaften der Gezeichneten! Lernt ihr Leben und
die Stätten ihres Wirkens kennen und begreift dadurch, was sie getan
haben! Und ihr, Barden, schreibt eure Gedichte und Lieder, auf dass ein
vermehrtes Wissen über jene sich verbreite, welche es zweifelsohne durch
ihren unermüdlichen Kampf gegen den Sphärenschänder verdient haben. Und im Grunde ist das Los der Suchenden das härtere, denn kein göttliches
Auge ruht auf ihnen und keine Zeichen unterstützen ihren Weg. Die Sterne
leuchten ihnen nicht in dunkelster Nacht und weisen ihnen den Weg und
keine Hundertschaft an Leuten, über den ganzen Kontinent verstreut, steht
hinter ihnen. Nicht der Ruhm von Helden wird ihnen vorauseilen, nicht das
Wort der Mächtigen wird sie schützen und nicht der Dank der Reichen wird
ihnen nachfolgen. adeptus maior Eborëus Zachariad Wenn Zaubern nicht mehr hilft... Eine Abhandlung über das Gebet und seine Wirkung als Einführung der Wochengebete Liebe Lectores! 9. Teil HESinde und TSA zum Gruße!
Dieses "Gebetswerk" klingt banal, ist aber bei ernsthaftem Versuch alles andere als einfach und oberflächlich. Manche Menschen, die leicht zu Trübsinn neigen, sollten dies wohl nur mit einer adäquaten Begleitung machen, da innerste Gefühle plötzlich nach außen dringen können. 10. Teil HESinde und TSA zum Gruße! Schreibt ein Gebet an die Göttin TSA und preist sie für ihren Teil am Götterlauf. Dabei ist nicht wichtig, dass die Worte schön klingen oder sich sogar reimen. Vielmehr ist der Inhalt wichtig und die Auseinandersetzung mit dieser Göttin und was sie für euch persönlich bedeutet. Ich würde mich auch freuen, wenn einige von euch mir das Ergebnis senden könnten und ich diese Gebete dann als letzten Teil der TSA-Gebetsreihe im Opus veröffentlichen kann. Argelia von Kuslik, Geweihte der Göttin Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (XVIII.) Auszüge aus dem gleichnamigen Kollektan Über den Sinn des Lebens Meister, sagt, was ist der Sinn des Lebens? Ihr verlangt, das Leben müsse einen Sinn haben, doch es hat nur genau soviel Sinn, wie ihr ihm gebt. Jedes Wesen außer dem Menschen weiß, dass der Sinn des Lebens allein darin besteht, es zu genießen. Doch der Mensch ist einzigartig, weil er mit anderen Wesen mitfühlen kann. Das macht ihn verantwortlich für das Leben um ihn herum, ja selbst für das Leben derer, die lange nach ihm kommen werden. Darum soll ihm nicht nur an seinem eigenen Glück und am Glück derer gelegen sein, die von ihm abstammen, sondern am Glück eines jeden Wesens, das Leben in sich trägt. Glück und Schmerz sind die durch das Gefühl vorgegebenen Endzwecke, die weiter nicht zu hinterfragen sind; alles andere taugt nur als Mittel für diese beiden. Indem ihr das eine für euch und andere sucht, das andere jedoch zu vermeiden trachtet, erfüllt ihr den Zweck eurer menschlichen Existenz, der einzig darin besteht, menschlich zu sein, und sorgt gleichzeitig für euer Seelenheil. Über das Leben Meister, sagt, warum genau sollen wir das Leben so hoch achten? Nichts gibt es in der Welt, dessen ihr euch sicher wissen könntet, außer eurem eigenen Willen zum Leben. Die Einfühlung ermöglicht es euch, diesen Lebenswillen auch in allen anderen lebendigen Wesen zu erkennen. Ihr seid Leben, das Leben will, inmitten von Leben, das Leben will und fühlt, dass es gut ist, Leben zu erhalten und Leben zu fördern, schlecht jedoch, Leben zu vernichten oder Leben zu hemmen. Aus dieser Erkenntnis erwächst in euch die Grundhaltung der Ethik. Ihr wisst, dass ihr das Recht auf Leben habt und gesteht es auch allem anderen Leben um euch herum zu, so gut ihr es vermögt, ohne euer eigenes Leben aufzugeben, denn soweit geht eure Verantwortung nicht, dass ihr euer eigenes Leben, das die Grundlage eurer ethischen Erkenntnis bildet, für anderes Leben opfern sollt, es sei denn vielleicht im Dienste wahrhafter, selbstloser Liebe. Damit erkennt ihr die höchste Grundhaltung jedweder Ethik: Die Ehrfurcht vor dem Leben! Über das Töten Meister, sagt, kann das Beenden von Leben jemals gerechtfertigt sein? Selten tötet der Mensch grundlos, noch seltener aus einem guten Grund, aber selbst dann hat er nur Gründe für sein Tun, nie jedoch eine Rechtfertigung. Ihr könnt nicht leben, ohne den Tod anderen Lebens zu verursachen. Nicht immer tragt ihr dafür die Schuld, aber stets die Verantwortung. Darum sollt ihr Tod und Leid zu vermeiden suchen, wo immer es möglich ist. Der Landmann, der soeben viele Rechtschritt Gras als Futter für seine Tiere gemäht hat, soll sich hüten, auf seinem Heimweg gedankenlos eine Blume oder einen Käfer zu zertreten. So ihr meint, nicht auf das Essen von Tieren verzichten zu können, esst sie zumindest seltener, doch macht euch stets bewusst, was eure Schwäche für anderes Leben bedeutet. Die Menschen gehen lieber zugrunde, als dass sie ihre Gewohnheiten ändern, doch man verliert nicht immer, wenn man entbehrt. Denkt daran und trefft nur solche Abwägungen, zu denen ihr auch stehen könnt, ohne euch selbst täuschen zu müssen. |
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