ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
2. Boron im 29. Götterlauf nach Hal
XVI. Ausgabe


Magus ante Bosparan, magus in millenio secundo
Ein phänotypischer Vergleich

Teil III

Nach der Skizzierung der Anfänge unserer heutigen Formen der Magie möchte ich mich nun tatsächlich mit dem im Titel angeführten Vergleich beschäftigen:
Zur Blütezeit des Bosparanischen -, des Alten Reiches, da war es wider aller Traditionen üblich, dass der Kaiserthron von einem Magier besetzt war, einem solchen Magier, wie er alleine der güldenländischen Abstammung entspringen konnte, welche ich im letzten Teil ausführlich besprochen habe. Stets waren es die hervorragendsten Invocatores Daimonii, welche die Kaiserwürde innehatten, den anderen ihrer Gilde bei weitem überlegen - und wohl auch den heutigen Beschwörungsmagiern um einiges voraus. Doch wie konnte es dazu kommen? Wie war es möglich, dass der Kaiser dieses so mächtigen Reiches nach einigen Jahrhunderten dem genauen Gegenteil dessen entsprach, was er ursprünglich gewesen war: der Göttersohn, HOras der Heilige, erster Gesandter PRAios zu den Sterblichen, erster Gesandter der Sterblichen zu PRAios. Was da nun auf dem Thron saß, war bestenfalls eine üble Parodie auf den Göttlichen, ein durch und durch böswilliger Magier, der sich mit dem Titel Horas schmückte, als ob er den Götterfürsten selbst herauszufordern gewillt war.
Doch wagen wir auch einen Blick über die Goldfelsen hinweg, einen Blick zu den Dünen der großen Khom: Auch dort hatte sich einiges im Laufe der Jahrhunderte getan. Fasar war zu einer mächtigen Stadt herangewachsen, deren Herrschaftsbereich sich bis nach Oron und Nebachot erstreckte. Aber auch im Osten waren grausame und selbstherrliche Magier an die Macht gekommen, die Mogules Magii, wie sie genannt wurden. Sie waren ebenfalls Meister der Beschwörung, der Invocatio Elementharii, sowie der Magica Mutanda.
Die Magie dieser machtvollen Magiermogulen vom Gadang gehört bis heute noch zu den ungeklärten Geheimnissen unserer eigenen Vergangenheit. Es gibt einige, die behaupten, dass es sich bei diesen tulamidischen Potentaten um reine Beschwörungsmagier gehandelt hat, andere meinen in den uralten Aufzeichnungen deutliche Anzeichen für das Wirken der Magica Mutanda erkennen zu können, wiederum andere sehen die Mogules Magii als Meister der Beherrschungsmagie an. Es ist nicht an mir, diese Frage hier und jetzt zu klären, es bleibt mir jedoch, eine unaufhaltsam fortschreitende Tendenz in der damaligen Entwicklung klar und offen darzulegen: Die Magier dieser bosparanischen vice versa frühen tulamidischen Epoche bildeten zueinander einen derart beschaffenen Gegenpol, dass sich - in totum, non in parte - ein Gleichgewicht der Kräfte ergab.
Dies ward von jeher so eingerichtet, von HESindes Weisheit gegeben, dass sich die Mächte der Conjuratio und die der Invocatio (Elementharii) die Waage hielten. Gleichgültig, ob das Wirken auf beiden Seiten moralsich vertretbar war, in HESindes Sinn also oder nicht, ein insgesamtes Gleichgewicht blieb stets erhalten.
So ziehe ich also die Schlüsse aus jenem Gesagten:
  • dass das Kräfteverhältnis zwischen der Magica Conjuratio und der Magica Invocatio von der Herrin HESinde so eingerichtet wurde, auf dass es sich ewig die Waagschale hält, in einem ewigen Gleichgewicht zueinander sowie miteinander stehend.
  • dass - obwohl das Wirken schlecht war auf beiden Seiten - das Verhältniss der Kräfte dennoch Bestand hatte.

Großmeister Erilarion Androstaal


.
Verallgemeinerte Äquivalenztheorie
von Dexter C. O. von Bahrenstein
gegeben zu Brabak, im Lolgramoth 1022 n.Bf.
.

So höret all ihr Unwissenden, und all ihr, die ihr in eurer endlosen Verblendung glaubet wissend zu sein, ihr werdet erkennen, daß die große Lebensuhr anders tickt, daß das höhere Empfinden das falsche ist und daß schlußendlich die Wahrheit siegt.

In nomine & ad honorem BORbarad, im Namen & zu der Ehre BORbarads wird folgende Theorie aufgestellt:

Seit vor unzählbaren Äonen die Giganten im Zweikampf einander auslöschten, seit von LOS und SUMU alles in seine Grundfeste gelegt wurde, seitdem liegt die Welt, alles was ist, in EINER Struktur. Doch wie jeder Baumeister zu sagen weiß, sind Strukturen ineinander beweglich. Unsere revolutionäre Theorie wird alles bisherige in Frage stellen, denn sie ist die WAHRHEIT, die FREIHEIT und die EWIGKEIT.

So hört nun, was ich in unzähligen Studien herausgefunden habe, nehmt es an und seht die Welt mit neuen Augen: Um bestehen zu können, müssen sich die Sphären im Gleichgewicht halten. Würde die 7. Sphäre stärker werden als die 5., so könnten die Götter nicht mehr länger existieren, da sie von den geiernden Ausgeburten der Niederhöllen überrannt würden. Genauso ist es andersherum. Wäre die 7. Sphäre schwächer, würden die sog. 12e und ihre unterjochten Paladine, die Halb-Götzen, die Dämonenbrut vernichten.. Da beide Sphären noch existieren, ist die Behauptung, sie halten sich seit Anbeginn der Zeiten im Gleichgewicht, nichts als logisch. Doch ich sagte schon vorhin, eine festgelegte Struktur ist in sich beweglich.

So können einzelne Sphären zwar Macht verlieren, jedoch halten sie sich immer im Gleichgewicht. Wenn es irgendwelchen starrköpfigen Praiospriestern wieder einmal gelungen ist, eine Conjuratio zu vernichten, so haben die Daimoniden offensichtlich an Macht verloren. Damit sich aber das sphärische Gleichgewicht hält, muß auch aus der 5. Sphäre Macht genommen werden. Das zeigt sich besonders in dem Falle der, dem geneigten Studioso bekannten, alte Götzen der Echslinge, die gemeinhin als 'sterbend' bezeichnet werden. Somit ist klar: Sobald eine der o.g. Sphären einen, und sei er auch noch so winzigen Teil ihrer Macht verliert, muß die entgegengesetzte Sphäre nachziehen. In Ausnahmesituationen, wie dem Auftauchen enorm mächtiger Lebewesen, wie Uns oder dem sieben Mal geheiligten BORbarad, dem ewig herrschenden MEIster, kann es vorkommen, daß beide Sphären gleich an Macht verlieren. Somit ist die 3. Sphäre der Angelpunkt der Waage, und ein Angelpunkt ist ein empfindlicher Bereich. Bei allem, was das Schicksal nicht von sich aus regeln kann, wenn die Veränderungen zu groß werden, muß der Impuls von der 3. ausgehen, die Äquivalenz wieder herzustellen.

Conclusio finis: Die Sphären verhalten sich immer äquivalent zueinander, verliert die eine an Macht, so muß es die andere auch. Die 3. Sphäre macht hier eine Ausnahme, sie hält das Gleichgewicht, so daß jede Seite der Waage auf gleicher Höhe liegt.

Gepriesen sei BORbarad.

Also spricht
Dexter C. O. von Bahrenstein
einer der größten Borbaradianer aller Zeiten


Die Lehrmeister der Academia Limbologica heißen den ehrenwerten Magus Rukus Ambrosius in ihrem Kreise willkommen

Magus Rukus Ambrosius, welcher unserer Leserschaft als Autor der höchst interessanten und ebenso erfolgreichen Beitragsreihe De Mysteriis Filiarum et Filiorum Satuariae I bekannt sein dürfte, konnte am 30. TRAvia an der Academia Limbologica willkommen geheißen werden. Ausschlaggebend für den Entschluss, ihn als Lehrmeister an die Akademie zu berufen, waren selbstverständlich seine großen Erkenntnisse rund um die sogenannten 'Kinder Satuarias' und die durch ihn erstmalig im angemessenen Maße magietheoretisch erforschte, von den Hexen praktizierte, Fluchmagie. Wir hoffen unseren Scolaren nun auch endlich das Wissen um diesen bisher sträflich vernachlässigten Bereich der Magie bieten zu können, welches ohne Zweifel auch der Erhaltung des Gleichgewichtes dienen wird. Es liegt uns aber fern, den geschätzten Magus durch einen überdimensionierten Lehrauftrag von weiteren Forschungen abzubringen. So stehen ihm natürlich alle hier verfügbaren Quellen der Weisheit offen, sei es unser leider etwas desorientierter Bibliotheksbestand, oder die Erfahrungen, welche die Magister der Akademie bereits durch HESindes Gnade auf ihren Reisen machen konnten.
Es bleibt uns nur über, dem Magus bei seinen weiteren Arbeiten H
ESindes Segen zu spenden und auf die baldige Fortsetzung seines Werkes zu hoffem.

Die Akademieleitung

Danksagung für die gewährte Unterstützung

Geschätzte Collegi,

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich aufs Herzlichste bei der Leitung der ACADEMIA LIMBOLOGICA für die mir zu Teil gewordene Unterstützung bedanken. Niemals hätte ich zu hoffen gewagt, daß meine Forschungen einst auf so reges Interesse stoßen würden, daß mir auf meine alten Tage noch einmal die Möglichkeit gewährt werden würde, mein Wissen und meine Theorien an junge, lernbegierige Scholaren weiterzugeben. Besonders erfreut hat mich überdies die Zusage seitens der Akademie, mich bei meinen weiteren Forschungen finanziell und in persona unterstützen zu wollen. Ich werde mein Bestes geben, um mich des in mich investierten Vertrauens als würdig zu erweisen.

Überdies plane ich schon bald eine Fortsetzung meiner Beitragsreihe, in der ich auf die verschiedensten Aspekte der satuarischen Magie, aber auch auf Lebensweise, Philosophie und rechtliche Stellung der sogenannten Kinder Satuarias einzugehen gedenke. Auch für jeglichen kollegialen Austausch über diese und mit diesen in Verwandtschaft stehende Themengebiete stehe ich selbstredend jederzeit zur Verfügung. Ich hoffe, zukünftig meinen Teil zum hesindegefälligen Ruhm der Akademie beitragen und im Schutz ihrer Mauern meine Studien erfolgreich abschließen und meine Erkenntnisse an den vielversprechenden Nachwuchs weitergeben zu können.

Mit kollegialen Grüßen und in aufrichtiger Dankbarkeit,

Rukus Ambrosius, Magus


Publiziert von der Academia Limbologica
Der Opus im Schwarzen Limbus
Kontakte:

    Markus Penz alias Sheddja
    Philipp Schumacher alias Erilarion Androstaal

(02.05.99)
Eigene Artikel sind sehr willkommen!
*   Adresse für Artikel (HTML, Doc, Rein-Text, etc.)
&  Das Archiv des Opus, Archiv in Tympsons Tanelorn