ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
21. Praios im 29. Götterlauf nach Hal
II. Ausgabe


Umstellung des Versandsystems erfolgreich!

Durch ein neuartiges Versandsystem (die Akademie behält sich vor, Einzelheiten geheim zu halten), konnte die Druckqualität des Opus hoffentlich merklich gesteigert werden. Wir erbitten uns auch weiterhin Anregungen und Kritik zu Inhalt und Gestaltung.

Meisterin Sheddja

Artikel bitte nur in reinem Text an die Opus Adresse schicken. Alles andere (HTML und Word Cryptographien) wird aber auch gerne von der Redaktion entgegengenommen. Adresse: m.penz@tirol.com
(Was ist alles möglich?)

Die zwölf Verhaltensgrundsätze der Scolaren an der Academia

  • Ein Scolar darf nicht stehlen, betteln oder Almosen erbitten. Sein Mentor, sein Gönner, seine Eltern oder die Academia sorgen für sein Wohl.
  • Ein Scolar darf nicht lügen, betrügen oder falschspielen. Er achtet stets auf die Reinheit seiner Worte und Gedanken.
  • Ein Scolar gibt sich nicht dem Alkohol hin, dem Rauschkraut oder Tabakkonsum, er betritt keine Schankhäuser und meidet Feste.
  • Ein Scolar achtet stets auf körperliche und geistige Reinheit, insbesondere wäscht sich der Scolar regelmäßig. Laus- und Flohbefall sind ihm zuwider.
  • Ein Scolar achtet stets auf die Reinlichkeit seiner Kleidung.
  • Ein Scolar achtet stets auf die Reinlichkeit seiner Kammer, der Lehrsäle und sonstiger Räumlichkeiten der Academia und säubert diese unaufgefordert. Dies gilt insbesondere für die Latrinen und das Badehaus.
  • Ein Scolar widerspricht seinem Mentor oder einem der anderen Lehrmeister nicht, sondern lenkt seine ganze Hingabe und Aufmerksamkeit auf die Worte seines Mentors und seiner Lehrer.
  • Ein Scolar erledigt jede ihm übertragene Aufgabe mit ganzem Einsatz und voller Hingabe. Er verweigert keine körperliche Arbeit.
  • Ein Scolar achtet auf sein Schriftbild, seine Wortwahl und seine Aussprache. Kein unbedarftes Wort kommt über seine Lippen.
  • Ein Scolar gibt acht auf die Einrichtungen und die Bücher der Academia, sie wiegen schwerer als sein Leben.
  • Ein Scolar hält sich vom Weibe fern, denn sie stört seine Ausbildung, dies gilt inbesonders für die Badezofen und Küchenmägde des Hauses (die Scolara halte sich von Stallburschen und Knechten fern). Das Betreten der Nachtquartiere des jeweils anderen Geschlechtes ist untersagt.
  • Das Ziel eines Scolaren ist es, seinem Mentor stets eine Freude zu sein und das Ansehen der Academia und insbesondere das Ansehen seines Mentors nicht zu beflecken.

wird fortgesetzt...

Albion Tintagel


Buchbesprechung
Die dreizehn unwahren Wahrheiten

Vor kurzem erreichte unsere Akademie ein rein äußerlich unauffälliges Büchlein mit einem Einband aus Wachspapier, welches jedoch einen hochgradig brisanten Inhalt hat, welcher mich dazu veranlasste einige Zeilen zu schreiben:
Angeblich wurde dieser Octavo von 350 Seiten um ca. 10 v.Hal von einem bekehrten Geweihten des Namenlosen, der den Weg zurück auf den rechten Pfad gefunden hat, in Bosparano verfasst. Doch ist diese Angabe auch die einzige, welche in irgendeiner Weise auf den Autor hinweist - noch dazu von ihm selbst geschrieben - ergo darf sie auch sine dubio bezweifelt werden.
Der Titel des Buches lautet Die dreizehn unwahren Wahrheiten. Das Buch ist, löblicherweise, mit einem warnenden Vorwort versehen, was ich dem Autor trotz mangelnder Glaubwürdigkeit hoch anrechne, denn in diesem finden sich wahrhaft göttergefällige Aussagen in Bezug auf den Namenlosen.
Das Werk ist eigentlich nur eine hochintelligent kommentierte Contraversio zu den XIII Lobpreisungen des Namenlosen, jenem hochgefährlichen Buch der Anhänger des dreizehnten Gottes, welches durch die Praiospriesterschaft selbst verboten wurde.
Der Autor hat sehr viel Wert darauf gelegt seinem Werk einen leicht sarkastischen, teilweise wohl auch parodierenden Unterton zu verleihen, was ihm auch fürtrefflich gelungen ist, doch scheint mir dies für ein solch heikles Thema nicht das Wahre - ich diagnostizierte während des Lesens beim Autor einige unaufgearbeitete Begebenheiten, seine 'Genesung' vom Namenlosenkult scheint mir noch nicht ganz beendet zu sein. In wenigen Abschnitten des Buches nur finden sich logisch nachvollziehbare Gegenargumente zu den XIII Lobpreisungen, welche aber für den Laien (und das ist wohl jeder von uns, es sei denn er hätte die
XIII Lobpreisungen bereits gelesen) nur äußerst schwer verständlich sind.
Ich würde meinen, dass es von dem Büchlein vielleicht eine oder zwei weitere Abschriften gibt. An unserer Akademie befindet sich eine Abschrift (oder das Original - das vermag ich nicht zu sagen), die jedem, der Zugang zur Akademie hat, zugänglich ist. Für die Universitätsbibliothek in Methumis wird zur Zeit eine Kopie angefertigt.

Großmeister Erilarion Androstaal, Ergründer der Sphären, Theoretiker
über die Ordnung der Welt


MATERIALIA REVERSUM
Innendrin sei außenrum

  Beim Studium einer Ausgabe der Encyclopaedia Magica aus dem Jahre 244 v.H. stieß ich auf eine hochinteressante Randnotiz eines unbekannten Magisters, welcher am abschließenden Blatt zur Magica Transformatorica auf einen bis dato unbekannten Cantus hinwies. Ich will einen Teil des Textes zitieren:

  "So denk ich, daß auch der MATERIALIA REVERSUM Erwähnung finden sollte, ein Spruch von ganz unglaublicher Wirkung, so vermag er alles in sich umzukehren, das nicht dem Lebenden angehört. Fragmente der Formel finden sich in den Werken des leider stets verkannten Magus ordinarius Eribash Arkunnza."

  Die einzigen Schriftstücke in unserer Bibliothek, als deren Autor Eribash Arkunnza genannt wurde, handelten von verschiedenen Versuchen zu elementaren Transformationen und enthielten nur folgende Aussage:

  "Transformatio musz ergo nicht stets zwischen den Elementhen geschehen, es kann in sich auch bewegt werden, ein Beyspiel liefert unz der Materia Reverce Cantus, bereits genüglich beschrieben..."

  Da das Schriftstück auf Seite 16 begann, wurde eine Suche nach den ersten fünfzehn Seiten gestartet, welche schließlich, trotz widriger Umstände, die uns unsere Bibliothek bescherte, als Lesezeichen und Notizblatt in einem Folianten entdeckt wurden. Das Traktat enthielt folgende Beschreibung:

  "MATERIALIA REVERSUM, Innendrin sei auszenrum. Der Cantus Reverce Materia, in nomen HESindae weytergegeben durch Gnaden Albridan von Schlangentodt. Wircke diesen Cantus indem Du Deyne Hände um das Objectum transformatio schlieszest und conzentriere Deinen Geyst ganz und gar auf die Structur des Objectums. Sodann sprich die Formel, während sich Deine Hände vom Objectum entfernen. Nun directiere Deynen Geyst auf die Oberfläche, welche nun langsam ins Innere des Objectums gezogen wird, während das Innerste an die Oberfläche dringt. Der Process mag viele Herzschläge lang dauern, doch wende Deyne Conzentration nie ab. Ist die Transformatio beendet und war die Allwissende mit Deynem Wirken einverstanden, so magst Du Deyne Augen schlieszen und den Geyst entspannen."

  Eine Thesis konnte nicht gefunden werden. In seinen weiteren Ausführungen spricht Magus ordinarius Eribash Arkunnza davon, dass ein schwerer Körper auch großen Kraftaufwand bedeute, da die Matrix über den ganzen Körper und vor allem in sein Inneres gewebt werden müsse. Die Wirkung des Zaubers ist anscheinend permanent und auch durch einen VERWANDLUNG BEENDEN nicht wieder rückgängig zu machen. Verweise auf andere Werke der Magie lassen uns jedoch in der Hoffnung verbleiben, doch noch eine ausformulierte Thesis zu finden.

  Meisterin Sheddja


Publiziert von der Academia Limbologica
Der Opus im Schwarzen Limbus
Kontakte:

    Markus Penz alias Sheddja
    Philipp Schumacher alias Erilarion Androstaal

(21.01.99)
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