ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
1. Phex im 29. Götterlauf nach Hal
XXXI. Ausgabe
Der Weg des Blutes Eine Abhandlung über die Verbindung von Leben und Geist von Fünftes Kapitel |
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Balsam Salabunde, die gesamte
Magica Curativa, eine Kunst,
verbreitet und geachtet im gesamten Weltenrund, die Macht eines jeden
Magus, die verbotenen Pforten des
Lebens zu öffnen, aber auch die wohl schwärzeste Spielart der
geistigen Künste, die Magie des
Blutes - all diese Wege der Magie haben eines gemeinsam: Sie
vereinigen die Macht des Geistes mit der Kraft des Lebens bzw. überwinden
deren unüberwindbare Grenzen. Das erste Kapitel erschien in Opus no. 15, das zweite und dritte in Ausgabe 27 bzw. 28, das vierte erstmals in Opus no. 30, Sonderausgabe. So stellt sich nun also die Frage, wie es denn möglich ist die Energie, die in Form der Lebenskraft an unser Blut gebunden ist, von diesem Blut zu lösen und anschließend in unsere Aura aufzunehmen. Ad
primum: Ad
secundum: Wie kann ich möglichst viel der Lebenskraft vom Blute eines Opfers befreien? »... Ruhe vor dem Sturm. Der dritte Tag war zu Ende gegangen und mehr Verluste hatten wir hinnehmen müssen denn an beiden Tagen zuvor. Wir wussten, dass die Nacht, die Zeit der Erholung kurz sein würde. Schon viel zu weit hatten uns die Feinde in den Dschungel von Altoum zurückgeschlagen. Unsere Befestigung war mehr als schlecht und mein dürftiges Feldlazarett war gefüllt mit toten und solchen, die dem Tode nahe standen. Mir war bewusst, dass wir einen weiteren Tag nicht durchhalten würden. Die Führer des Sklavenaufstandes hatten sich schon seit einer Stunde zur Besprechung zurückgezogen. Ihr Häuptling hieß Ennoiak. Er war ein großgewachsener Eingeborener der Insel. Fast alle hier im Lager waren Mohaha – bis auf mich und wenige Thorwaler, auf deren Otta ich gereist war, bevor uns Piraten in der Meerenge von Sylla und Charypso überfielen und anschließend als Sklaven verkauften. Der Gestank der verwesenden Körper begann mehr und mehr meine Sinne zu trüben und beinahe wollte ich alles liegen und stehen lassen und mich einfach den Gardisten Charypsos ergeben, als ich lautes Schreien vom Befestigungswall hörte. In der Meinung wir würden wieder angegriffen lief ich hinaus, doch es waren keine Angreifer, die sich dem Lager näherten. Es waren zwei Mohaha, die einen dritten auf ihren Schultern trugen. Sie näherten sich langsam vom Wald her den Wachen. Als diese die Ankömmlinge erkannten, schrieen sie etwas für mich, obwohl ich die Sprache der Mohaha gelernt hatte, unverständliches in den Innenhof des Lagers. Alle Mohaha gerieten in Aufruhr und begannen sich zu verstecken, andere fielen auf die Knie. Nur der Häuptling stellte sich mit erhobenem Haupt den Ankömmlingen entgegen. „Sei gegrüßt Ermadrum!“ Der angesprochene alte Mann stieg sodann vom Rücken seiner Träger und ging ohne ein Wort zu verlieren auf die Mitte der Lagerplatzes zu. Er war mit bunten Farben bemahlt und durch Nase und Augenlider hatte er sich Stäbchen aus Holz und Elfenbein gebohrt. Verschiedenste Ketten, Schalen und Zähne schmückten seinen Körper. „Den Geist des ewigen Feuers müssen wir rufen. Nur er wird die Feinde vernichten! Hier soll es sein!“ Darauf hin begannen alle Mohaha Holz und Steine herbeizuschaffen und entzündeten ein Feuer in Mitten des Lagers. Rund herum legten sie Steine mit den sonderbarsten Formen und vor dem Feuer errichteten sie einen Altar aus Holz und Fels. |
Nachdem alles bereit war, stellte sich der Schamane vor den Altar und begann rituelle Gesänge anzustimmen. Die anderen setzten sich rund ums Feuer, trommelten auf verschiedensten Gegenständen und tanzten zu den seltsamen Klängen des Priesters. Plötzlich verstummte dieser und ein Mann aus der Mitte der Tanzenden trat hervor. Er war stark und tapfer und hatte sich schon oft im Kampfe bewährt. Nun stand er seiner letzten Prüfung gegenüber. Ohne zu zögern legte er sich auf den steinernen Altar und schloss die Augen. Der Schamane begann mysteriöse Zeichen auf seinen Körper zu malen. Dann griff er in einen Beutel und holte den Zahn eines Feuergottes, wie er sagte, hervor. Er hielt ihn in die Höhe und rief einen Namen immer und immer wieder. „Alvafess, Alvafess – nimm Dein Opfer!“ – Der Drachenzahn in den Händen des Priesters sauste mit selbigen hernieder und stieß mit ungebändigter Wucht in den Körper des Kriegers. Das Blut spritzte. Wie durch ein Wunder fuhr der Schamane mit seinen Händen unter die Haut und die Knochen des Mannes und zog dessen Herz mitsamt dem darin steckenden Zahn hervor und präsentierte es den anderen. „Irhimooch!“ Erschallte es aus seinem Mund, und dann warf er das Herz in die Glut des Feuers. Dieses flackerte auf und eine spitze Flamme schoss in den Himmel „Wer ruft mich hier gekrümmt sodann zu sehen meinen Feuerbann. Welch Stimme schallte hier zu mir?“ „Irhimooch!“ „So sei es denn – du willst es so!“ Die Flammen begannen immer höher zu züngeln, die Erde bebte, als plötzlich ein Knall erschallte, der Boden sich auftat und ein Schwall von Feuer, heißem Gestein und Lava in den Himmel schoss. In einem Feuersturm hagelten brennende Steine auf des Feindes Lager herab. Lichterloh entbrannte es sodann und noch viele Stunden war die Insel erleuchtet vom hellen Feuer und Asche fiel wie Schnee zur Erde und begrub die Leichen des Kampfes...« So
siehe wie viel Macht und Kraft in einem frischen Herzen liegt, wenn du es
nur richtig nützt. »...und des Blut des Menschs isch fimf mal besser wia vum Fiech...« So eignet es sich auch für Beschwörungen und Magie des Blutes allgemein, jedoch die Götter behüten dies wirklich zu tun, denn ewig schlecht ist der, der es wagt sich gegen Boron zu stellen. Wie kann ich die freiwerdende Kraft daran hindern zu schnell zu entfleuchen? Die Zeit sollte keinesfalls am Tag sein, da die Strahlung des Herren PRAios die freiwerdende Energie sofort wieder neutralisiert und vernichtet. »...wenn der dunkle Mond, Madas Antlitz im Schatten, über den Himmel des Todes steigt...« Es sollte möglichst Neumond sein, da die Energie sonst entlang der Strahlung Madas fortfließen kann. »...und Marbo nur auf Dere blickt...« Wenn Marbo in den Gestirnen erscheint, ist es dem Beschwörer einfacher seine Aura zu öffnen – eine gute Voraussetzung. »...da wird das Blut in den Adern der Lebenden zu brodeln beginnen und seine Kraft wird sich befreien und voll Macht wird der sein, dessen Hände sie zu nutzen wissen...« Man sollte sich selbst für die Energie fokussieren, indem man heilige Steine der MAda oder HESinde trägt. Auch das Horn eines Einhorns, der Stachel des Manticor, das Haar eines Kobolds, die Schuppe des Basilisken, der Zahn des Vampirs und der Flügel einer Fee scheinen gute Leiter zu sein, um Energie aufzunehmen. »...doch die Geister des Los und die Kinder der Sumu sind gierig und rauben das Leben des Menschen zum eigenen Bedarf...« Auch sollte der Ort des Rituals weise gewählt sein: Keine anderen Geistwesen sollten in der Nähe sein, die sich selbst der Kraft bedienen wollen. Schlecht sind daher Wald, Stadt und andere fruchtbare Gegenden. Wüste, Berg, Höhle und Einöde eignen sich dafür umso besser. Aber Magus sei gewarnt, ist Wissensdurst in dir entbrannt. Lass dich nicht verführen an dies Wissen leicht und ohne Scham zu rühren. Wisse: Der Schamane, von dem ich erzählt, kam noch in der selben Nacht ums Leben. Ein Wind kam nämlich auf und trug manches des feurigen Gesteins, das vom Himmel auf die Feinde fiel, auch zu uns. Und der Geist nahm zu sich ins Feuer den Schamanen und noch drei der Mohaha, denn Geister heißen nicht gut, wenn ein Mensch die Gesetze der Götter vergisst. |
Gepriesen sei der Eine, ... |
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...der uns einen jeden Morgen mit strahlendem
Lichte wärmt und erweckt. Doch wie getrübt wird diese Helligkeit, wenn
ich die Verbohrtheit und die willentliche Unwissenheit mancher Collegae
sehen muss! |
Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug
zu wollen, man muss es auch tun! Stellt einem Abgänger einer Akademien
unseres Landes, die sehr auf die theoretische Ausbildung bedacht ist,
einem dieser drei und drei und dreimal bespuckten Daimonoiden gegenüber,
und er wird, hat er noch nie eine solche Kreatur gesehen, all sein Wissen
vergessen und all seine Kraft vorerst einmal in seine unteren Gliedmaßen
lenken. Nur wer seinen Gegner kennt, kann ihn auch besiegen. Und selbst
die schönsten Illustrationen eines Buches und die ausschweifendsten
Beschreibungen eines Lehrmeisters können nicht das aufwiegen, was man mit
eigenen Augen gesehen oder vielleicht auch nur erahnt hat. Meister Achmed ibn Mhukkadin al Ghunar |
Publiziert von der Academia Limbologica Der Opus im Schwarzen Limbus Kontakte: Markus Penz alias Sheddja Philipp Schumacher alias Erilarion Androstaal (29.08.99) |
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