ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
7. Phex im 29. Götterlauf nach Hal
XXXII. Ausgabe
Dissertatio
de conventibus filiae satuariae Partum I |
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In
meiner langen Laufbahn hatte ich es häufig schon mit bedauernswerten
Personen zu tun, die das Opfer übler Verfluchungen geworden waren. Häufig
wurden bei diesen Vorfällen als Auctores die Filiae Satuariae, wie sie
sich selbst bezeichnen, genannt. Im Volke werden sie im allgemeinen mit
dem Wort Hexen belegt und ob seiner Kürze will ich dieses nun des
weiteren einmal beibehalten. |
Dies macht es immer
schwierig, einen der intuitiv gesprochenen Hexenzauber in eine
Gildenthesis zu traduktieren. Aber welche Philosophie und Überzeugung
hinter solch unlogischen Verhalten steht, ist wiederum völlig unbekannt
und harrt noch der Erforschung. Ich erlaube mir, die Annahme, Hexen lebten in Waldhütten und würden von dort aus Kräuter sammeln und ihre Rituale vorbereiten, grundlegend zu revidieren und auf folgende Aussage zu reduzieren: Viele Hexen leben im Wald oder in dessen Umgebung, da sie wohl in irgendeiner Art und Weise mit diesem oder eventuell auch mit dem Leben allgemein eine engere Beziehung pflegen. Indizien hierfür sind die Hinwendung zur Heilkunst, die man häufig beobachten kann und auch ihre Affinität zu Satuaria, der jüngsten Gigantin, die ja für das sumugeborene Leben steht. Aber dies alles mag so nicht auf alle zutreffen, wurden doch auch immer wieder sogar in großen Städten Angehörige dieser Zunft von der heiligen Inquisition übler Magie überführt und abgeurteilt. Man könnte daraus nun den Schluß ziehen, schwarze Hexen zöge es zu ihren Opfern und die "Guten" würden brav ihre Pasten und Tränke brauen – aber das halte ich noch für übereilt. Auch hier bedarf es noch der genaueren Klärung der Umstände. Über Familiarii wurde schon viel spekuliert und auch manches ernstzunehmende Werk verfaßt, so daß ich mich vorerst für den Unwissenden nur in folgender Bemerkung ergehen will: Eine Hexe scheint eine starke Bindung zu einem Tier einzugehen. Verschiedene Arten wurden nachgewiesen, aber welchen Regeln die Wahl folgt ist recht unbekannt. Relativ gesichert kann man annehmen, daß diese Tiere nach einer wie auch immer gearteten Bindung einen Fokus der Kraft für die Hexe darstellen, gewissermaßen dem Stabe der Gildenangehörigen ähnlich, aber doch verschieden. Anzunehmen ist jedenfalls, daß dem weit verbreitetem Aberglauben über schwarze Katzen ein gewisses Maß an beinhalteter Wahrheit nicht abzusprechen ist. Soweit nun dazu. Aber was hat es mit den wohl regelmäßig stattfindenden Zusammenkünften dieser Gemeinschaft auf sich, den sogenannten Hexenfesten oder auch Hexennächten? Wenn wir uns diese Frage stellen, dann wird erst wirklich klar, wie wenig über diese Gemeinschaft wahrhaftig bekannt ist. Ich werde im zweiten Teil dieses Traktates, erscheinend in der nächsten Ausgabe des Opus, nun einmal zu postulieren und wo möglich zu belegen versuchen, welchen Sinn und Zweck diese Treffen haben mögen... |
Tractatus betreffend die Natürliche & Übernatürliche Philosophie des Gaius Cordovan Eslam Galotta Partum I |
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Im folgenden Artikel präsentiere ich der geneigten Leserschaft des Opus
die Arbeit eines bislang völlig unbekannten Autors, des adeptus minor
Eborëus Zachariad, welcher vor auf den Tag genau einundzwanzig Jahren
Aufnahme fand in den Hallen unserer Akademie. Voll Staunen und ehrlicher
Bewunderung, aber auch mit väterlicher Fürsorge verfolgte ich von da an
den Werdegang meines mir anvertrauten Schützlings. Von Jahr zu Jahr
stellte sich immer deutlicher die einmalige Begabung des adeptus Eborëus
heraus, welcher von HESinde mit einem alles
durchdringenden Geist und Verstand gesegnet war. Und so möchte ich -
nicht ohne Stolz - die Abschlussarbeit des adeptus minor Eborëus
Zachariad hier in meinem Namen veröffentlichen. Zum Werk an sich muss noch gesagt werden, dass - als ich dem adeptus diese doch recht schwierige Aufgabe stellte - ich niemals erwartet hätte diese Brillanz sowohl in den Worten, aber noch viel mehr in den Gedankengängen meines Schülers vorzufinden, eine Brillanz, welche ich hoffe auch von der Leserschaft erkannt zu werden. Die Arbeit ist im weitverbreiteten Responsium (-Stil) gehalten, welcher bedingt, dass auf ein Zitat aus dem Originalwerk jeweils Stück für Stück geantwortet wird. So bleibt mir nur noch dem Leser ebensoviel Spaß und Freude an der göttergefälligen Lektüre dieses Artikels zu wünschen, wie ich sie hatte, als ich dieses Werk zum ersten Mal in Händen hielt. Großmeister Erilarion Androstaal Das folgende Traktat aus dem Nachlass des G.C.E. Galotta, vormals Hofmagus zu Gareth, stellt eine interessante und offenherzige, wenn auch götterlästerliche Formulierung seiner verworrenen Gedanken dar, von denen sich der Autor des vorliegenden Werkes hiermit in aller Deutlichkeit distanzieren möchte. "Höret die neue Kunde vom Wesen der Götter, von ihrer Kraft, ihrer Bestimmung und den Beziehungen zu uns Sterblichen !" So neu und revolutionär uns Galotta diese seine Thesen auch erscheinen
lassen mag, in Wahrheit befindet er sich doch bloß auf einem uralten Pfad
der Verderbnis, der nach neuesten Forschungsergebnissen zurückreicht bis
vor etwa 5000 Jahren, in die Zeit eines Ometheon. Was der Verruchte dem
Leser hier als Neuigkeit präsentiert, beruht auf einer im 11. Jahrhundert
vor Hal zusammengestellten Sammlung von Einzelschriften und Traktaten,
deren Autor der Elf Elon Carhelan war. Das heute in Buchform veröffentlichte
Werk trägt den Titel "Philosophia Magica" und
untersteht dem Zwölfgöttlichen Bann! "Wie uns schon lange bekannt ist, sind die Hohen Wesen Der Fünften Sphäre, gemeinhin auch die Götter genannt, Wesen von großer Macht und Vollkommenheit, verehrungswürdig für die einen, achtenswert für die anderen." |
Auch hier ist es von Neuem nötig, auf die genaue Formulierung zu achten!
Zuforderst noch als Götter bezeichnet, nennt Galotta sie nun "die
Hohen Wesen Der Fünften Sphäre". Damit versucht er dem Leser
schon im Vorhinein jedweden gebührenden Respekt vor den Göttern zu
nehmen, indem er sie beinahe schon - auch wenn er das nicht wortwörtlich
so niederschreibt - mit den "Hohen Wesen Der Siebten Sphäre",
den Dämonen nämlich, gleichsetzt. Doch auch die weitere Formulierung
soll den Eindruck vermitteln, dass der Autor und damit derjenige, welcher
sich der Meinung des Autors anschließt, höher steht als alle anderen
Wissenschaftler des Kontinents, denn werden diese "Hohen Wesen
Der Fünften Sphäre" nicht von allen "gemeinhin" die
Götter genannt? Wer also die Bezeichnung Götter ablegt, der steht über
der gemeinen Meinung der Unwissenden, so soll es uns zumindest erscheinen. Dass Galotta den Göttern große Macht und Vollkommenheit zuspricht, zeugt nicht von einem plötzlichen Sinneswandel oder gar einer Götterfürchtigkeit! Selbst er, wohl einer der skrupellosesten Magi unserer Zeit, kann nicht leugnen, was in so vielen Heldenepen, in den Liedern der Barden und Skalden, in jeglicher Geschichtsschreibung Aventuriens gar immer und immer wieder erzählt wird: die Wunder und damit das direkte, überaus machtvolle Eingreifen der Götter in unser Leben. "Über alle Zweifel erhaben ist Ihre Existenz, seien es nun Die Zwölf, Der Ohne Namen, Rastullah, Herr des Sandes, Der Jaguar oder auch Brazoragh und die Gottheiten der Orks." Die Existenz der Zwölfe ist wahrlich über alles Zweifel erhaben, die des Gottes ohne Namen wohl leider auch. Was die anderen Wesenheiten betrifft, so ist auch dies wiederum ein genialer Kamelzug des Autors, denn damit spricht er die Mitglieder der größten Glaubensgemeinschaften Aventuriens an, was ihm auch Unterstützung bei einigen Novadis und Urwaldmenschen einbringt. Der Wüstengott Rastullah wäre ein eigenes Kapitel wert, doch möchte ich nur so viel sagen: Wie mir Meister Achmed in seinen zahlreichen Einzelgesprächen klargemacht hat, muss der Gott der Novadis tatsächlich eine gewisse Macht im Bereich der Wüste und an ihren Randgebieten innehaben, doch würde es mir niemals einfallen, ihn auch nur mit einem der Zwölfgötter gleichzusetzen. Über den Jaguargötzen der Waldmenschen schweige ich lieber vollkommen, da ich primo keinerlei Erfahrungen auf diesem Gebiet machen konnte et secundo, da sich jeder Gläubige wohl selbst sein Bild über die barbarischen Zustände in den Wäldern des Südens machen kann. Vollkommen unverständlich bleibt mir indes die Erwähnung der Orkgötzen, welche ja wohl nie und nimmer als Götter anzusehen sind und wohl auch kaum je ein Ork diesen Tractatus zu lesen fähig sein wird. "Bezweifelt werden muss jedoch neuerdings die Macht, die diese Wesen in unserer Sphäre, der der Sterblichen, besitzen." Auch diese Formulierung ließe auf eine aventurienweite Zustimmung der Anzweiflung der Macht der Götter schließen, die jedoch nicht vorhanden ist. "Lasset mich die Gründe anführen, die diesen Zweifel mit Berechtigung erfüllen sollen!" Nur zu, Herr Galotta, der Göttergefällige ist bereit ebendiesen Argumenten mit wahrem Glauben und reinem Herzen entgegenzutreten! adeptus minor Eborëus Zachariad Fortsetzung folgt... |
Publiziert von der Academia Limbologica Der Opus im Schwarzen Limbus Kontakte: Markus Penz alias Sheddja Philipp Schumacher alias Erilarion Androstaal (04.09.99) |
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