ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
9. Rahja im 29. Götterlauf nach Hal
XLIV. Ausgabe
Das Uralte Echsenreich |
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Zwei Dinge gibt es, die ich noch dringend an meinen Bericht über das Echsenreich nachschicken will, da ich vergaß sie zu erwähnen:
Ad primum: Ad secundum: |
Daraus folgend würde sich ergeben dass H'Echsen soviel wie "Heilige Echsen" bedeuten würde. Rassul al-Scheik |
Vom Lande der Orken |
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So will ich euch Kunde tun, von den Orken und ihrem Wesen. vor eynem Monat erst, begleytete ich eine Gruppe von Orkland Resisenden... Ich sage euch, hätten wir alle gewusst, was uns erwarten würde, wir hätten geradewegs die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen, und wären über diese Wochen hinweg in eyner theuren Herberge eingekehrt... Dieses Manuscript habe ich gegliedert in zwey Theyle. Im ersten der beyden werde ich euch berichten zuvorderst von den Strapazen, welche einen Reisenden erwarten der ohne genügenden Schutz den Weg durch's Land Land der Orken eynschlägt. Ad secundeum soll euch berichtet wherden von den Orken selbst, ihrer Stammeskultur (so man den Ausdruck 'Kultur' gebrauchen will) und ihrer verwerflichen Magie (welche sich bey HESinde wahrhaftig nicht auf im Traum erhaltene Visionen beschränkt... I "Für viele Leser mag etwas bedrohliches in diesem Namen liegen (...) doch die Landschaft bietet sich unserem Auge als höchst angenehm dar. Ja es gibt wohl kaum einen schöneren Anblick, als die endlosen Weiten im sanften Wind wiegenden Steppengrases. Nur hier und da brandet das Wogen gegen kleine Inseln aus Birken- und Wacholderwäldchen und sich über das Land erhebende Steineichen." So in etwa steht im 'Groszen Aventurischen Atlas' über das Land der Orken geschrieben, wobei jedoch
gewisse Differenzen zur Realität auftreten. |
Nur noch das Brausen des Sturmes und das grollen des Donners waren zu hören.
Später (wir mussten vorerst Schutz vor dem Unwetter suchen) fanden wir nicht mehr als die zwey zur
Unkenntlichkeyt verstümmelte Körper Ramirs und Elidaras. Tausende von Schnitten bedeckten ihren Körper, hatten Kleydung und
Anderes einfach durchdrungen. Mehrere Gliedmaßen waren abgetrennt worden bei
diesem schrecklichen Sturz in dieses Meer aus lebenden Klingen.
Die Bewohner des Orklandes Man mag jetzt denken, Wetter und Flora seyen die eynzigen Übel, mit dem dieses
wahrhaftig verfluchte Land aufwarten kann, doch weyt gefehlt. "Möge das Opus auf ewig fortbestehen, Adeptus Majoris al-Shafir ben Khalid Magister de sensuum medacia |
Silberlöwen-Magierin-Schwangerschaft! |
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Seit einigen Monaten habe ich Gelegenheit, eine sehr interessante Geschichte zu betreuen und
hoffentlich zu einem guten Abschluss zu bringen. Auf vielfältiges Drängen meiner Kollegen habe ich nun zur Feder gegriffen, um die Geschichte
niederzuschreiben; sie waren nämlich der Meinung, dass "die praktische Untersuchung der Silberlöwin Chancen eröffnet, von der jeder Wissenschaftler träumen würde". Ich kann mir zwar nicht vorstellen,
dass eine Hochschwangere beglückt darüber ist, als Untersuchungsobjekt zu dienen, aber meine menschlichen Kollegen erzählten dann irgendwas kompliziertes, jedenfalls sollte ich diese Sache für die Nachwelt (Jawohl!) festhalten. Und da meine Patientin sowohl als Silberlöwin wie auch als
Menschenfrau nichts dagegen hatte, sitze ich jetzt bei einem schönen Nachmittag auf dem Apfelbaum der Akademie und versuche, die
Pergamentbogen am hinabfallen zu hindern.
Am nachvollziehbarsten ist es, wenn ich von Anfang an schreibe. Eines schönen Morgens wurden an unserer Akademie ein Angroschim und vier Menschen vorstellig, die eine Silberlöwin mit sich führten. Die Silberlöwin sei eigentlich die Magierin Kiara D., hätte aber beim Zurückverwandeln nach einem
ADLER, WOLF Probleme. Nun, sie verwandelte sich einfach nicht zurück. Ein anderer Magier aus der Begleitung wollte das nicht tolerieren (Warum
eigentlich? - Wäre auch eine Untersuchung wert.), schaffte es aber nicht, sie zurückzuverwandeln. Ich bin an meiner Akademie der "Experte" für
Selbstverwandlung, und daher sollte ich sie untersuchen. Wie ich bereits erwähnte, ging die Entwicklung zunächst ausgesprochen positiv weiter und die sechs Lebensspuren wurden stärker und stärker. Es ist ein besonderes Gefühl, in einem Leben andere Leben zu erspüren. Es ist so ähnlich wie beim Betrachten einer Korbblüte: Man denkt zunächst, man hätte nur eine Blüte vor sich - und eigentlich stimmt das ja auch. Aber gleichzeitig ist auch wahr, dass man mehrere einzelne Blüten vor sich hat. |
Dramatisch wurde die Entwicklung jedoch nach zwei Monaten. Kiara klagte plötzlich über starke Schmerzen, als ob ihr Bauch platzen würde, und kurz darauf bemerkte ich, wie ihr Körper haarloser und vor allem kleiner wurde. Sie war dabei, sich wieder in einen Menschen zurückzuverwandeln! Dieses war zwar der Grund, warum sie ursprünglich zu uns gebracht worden war, aber der Moment hätte nicht ungünstiger sein können. Sie
hatte - für einen Silberlöwen kaum ungewöhnlich, aber nicht für einen
Menschen - sechs normal entwickelte Kinder einen Monat vor der Geburt im Bauch. Glücklicherweise war Magistra vaan Casscaro anwesend (der ich an
dieser Stelle ausdrücklich danken möchte!), die geistesgegenwärtig Kiara
- die sich bereits zum Teil zurückverwandelt hatte - versteinerte. In der so gewonnenen Bedenkzeit entschieden wir uns, Kiara durch Fremdverwandlung bis zur Niederkunft zur Silberlöwin zu machen, was dann auch so
durchgeführt wurde. Auch wenn mir diese Methode eigentlich nicht behagt, sah ich keinen anderen Ausweg, Kiaras und ihrer Kinder Leben und Gesundheit zu schützen. Leider gelang uns dieses für eines der Kinder nicht ganz.
Der letzte Monat, den Kiara so zubrachte, war für uns am schwierigsten, denn sie hielt sich für eine echte Silberlöwin und hatte bis auf einen letzten Rest jeden menschlichen Verstand verloren. Ich hatte nie gedacht, dass ich Menschenverstand mal so vermissen würde. Oftmals war es nur dann möglich, sich ihr zu nähern, wenn man sie mit einem Zauberlied friedlich gestimmt hatte. Silberlöwen können wohl nie wie andere Katzen in einer Gesellschaft leben. Ich möchte hier nicht in die Einzelheiten gehen, aber ich erhielt viele Gelegenheiten zu üben, den Geist friedfertig zu stimmen und Wunden zu heilen. Die Niederkunft begann Nachts zur Praiosstunde. Der abnehmende Mond leuchtete durch das Fenster und vermengte sich mit dem Kerzenschein zu
einem unwirklichen Licht- und Schattenspiel. Aber ich soll ja wissenschaftlich bleiben. Ich hoffe, dass dieser Aufsatz dem Bedürfnis nach Berichterstattung genügt. Ich werde die Entwicklung der Kinder weiter beobachten und nach einiger Zeit erneut darüber berichten. |
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