ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
30. Praios im 30. Götterlauf nach Hal
LII. Ausgabe


Mutmaßungen über die Beschaffenheit des magischen Artefaktes Escriba

Zunächst möchte ich auf die Beschaffenheit dieses Artefaktes näher eingehen. Es handelt sich hierbei um eine Schreibfeder, welche zur Gänze aus reinem Silber besteht. Die Aktivierung erfolgt durch die Berührung eines intelligenten Wesens. Hierbei schreibt die Feder jedes Wort des Aktivierenden nieder. Sie schreibt selbständig, muss also nicht mehr in der Hand gehalten werden. Hierbei fließt Tinte aus ihrem Schaft, welche scheinbar aus dem nichts zu entstehen scheint. Die Tinte fließt auch weiter wenn die Feder nicht mehr schreibt. Dies führt gelegentlich zu größeren Tintenklecksen...
Eine Deaktivierung folgt auf das laut ausgesprochene Wort "Escriba".
Zwar hat mir diese Feder bis heute schon so manches mal hilfreich gedient, dennoch sind mir trotz eingehender Studien die wirkenden Zauber bis heute noch unbekannt. Zweifelsohne wirkt ein Arcanovi, doch dient diese Formel nicht in jedem Artefakt als Träger für die wirkenden Formeln?
Ein Analüs eröffnete mir ein sehr feines, enggewebtes und verschlungenes Netz von Kraftlinien, so dass meine Vermutung in der Kombination vieler verschiedener Zauber liegt. Es handelt sich meiner Vermutung nach um die verschollene Meisterformel des Infinitum Immerdar zusammenwirkend mit einem Zauber aus dem Canon der Bewegungszauberei, jedoch kein mir bekannter. Auch vermute ich eine Invocatio Elemetharii in Form der Tinte, jedoch ist dies keiner der heute bekannten Formeln gleich. 
Die Feder befindet sich in Obhut der Akademie des Lebens zu Baburin, wo sich derzeit die Magister mit der näheren Analüsierung der Feder beschäftigen.

Baburin im Praios 30 Hal
Adeptus Minor Travidan Fuxfell


De Rerum Natura

Warum bin ich? Bin ich? Was ist Sein? Ist das Sein das Leben? Nein, denn auch der Tod ist. Was ist das Leben? Leben ist Wille. Eigener Wille. Nicht der Wille eines anderen. Nicht der Wille eines Nekromanten. Folglich besitzen auch Djinni und Dämonen Leben. Denn sie besitzen Wille. Auch wenn der Wille ist, dass sie gehorchen. Und sie sind. Alles ist. Deshalb lautet die Frage: Was ist nicht? Die Vergangenheit ist nicht. Sie war. Wie auch die Zukunft. Sie wird sein. Vielleicht.
Sein ist nicht das Leben. Doch was ist es dann? Ist es materielle Existenz? Nein, denn auch die Kraft ist, ohne materiell existent zu sein. Ist es dann einfach Existenz? Doch wie definiere ich Existenz? Das was ich mit allen meinen Sinnen wahrnehmen kann? Auch mit magischen Sinnen? Das was ich sehen und berühren kann? Nein, denn auch Gefühle sind. Und sie sind nicht greifbar. Aber sind Gefühle wirklich? Oder nicht? Gefühle sind Produkte des Menschen. Gefühle ergeben sich durch Situationen, bei dem der Mensch beteiligt ist. So entstehen sie. Wenn sie also entstehen, dann müssen sie doch auch sein. Oder sagt man nur entstehen, obwohl die Gefühle schon lange in einem schlummern? Ich sage, Gefühle sind nur dann, wenn der Mensch ist, der sie empfindet. Wenn ein Mensch keine Gefühle empfindet, ist er dann nicht mehr? Nein, denn die Kaltblütigkeit mancher Menschen ist bekannt. Doch ist es überhaupt möglich keine Gefühle zu empfinden?
Nein, es ist nur möglich sie zu unterdrücken. So sehr zu unterdrücken, dass man glaubt sie wären nicht. Aber sie sind. Gefühle sind also. Daraus folgt, dass die Existenz mehr ist als, dass was ich wahrnehmen kann.
Doch zurück zum Anfang: Warum bin ich? Ich bin, aber warum? Weil das Schicksal will, dass ich bin? Oder weil die Götter, welche auch immer, wollen, dass ich bin? Oder bin ich, weil Sumu ist, aus der wir alle entsprangen? Einst, vor Äonen. Doch Sumu stirbt, und sie wird ewig sterben. Aber heißt den Sterben der Übergang zum Nichtsein? Nein! Denn auch wenn ich tot bin, bin ich! Ich bin, und werde ewig sein. Denn die Geweihten lehren, dass die Seele unsterblich ist. Eines Tages wird sie also in den alveranischen Gefilden weilen. Oder in den Niederhöllen. Oder als Geist auf Dere. Wir alle werden sein, für ewig. Die Seele kann man nicht verlieren. Man kann sie nur falsch nutzen. Indem man sie an einen Dämon verkauft. Einen Pakt schließt. Und sich damit für alle Ewigkeit den Niederhöllen ausliefert. Nur damit man auf Deren ein paar Jahre länger und besser leben kann. Welch Kurzsichtigkeit! Welch Dummheit! Was ist schon eine Derenleben im Vergleich zur Unendlichkeit der Zeit!

Rassul al-Scheik


Licht und Schatten

Nichts existiert ohne Gegensätze, so mussten viele Abenteurer erkennen. Doch was wäre wenn einer dieser Gegensätze aus seinen Fugen geriet und sich gegen uns wendet oder vielleicht sogar ganz verschwindet? Jedenfalls existiert nichts ohne das Gute, ebenso nichts ohne das Böse.

 

Grundsatz

Wir kennen ihn, den ewigen Krieg zwischen Gut und Böse. Jedoch nehmen wir einmal an das Böse würde verschwinden. Oder lasst uns ganz von Anfang beginnen. Was würde passieren wenn das Gute gewinnt? Was stellt eigentlich Gut dar? Das Gute kämpft für die Rechte und die Freiheit sowie den Reichtum und das Glück aller Leute während man so sagt, dass das Böse genau das Gegenteil dessen macht. Doch kämpft das Böse nicht genauso für uns, um Macht über uns zu erlangen?

Das Gute

Das Licht überrannte das Land und überzog es mit Frieden. Weite, grüne Ebenen entstanden, durchzogen von großen Bächen aus Honig. Die Bienen summten laut und die Vögel flogen. Die Pferde grasten. Alles war Leise und friedlich. Doch was täten wir mit diesem Frieden? Mit Frieden wäre es langweilig, nichtsdestotrotz wünschen wir ihn herbei. Doch wieso können wir keinen Frieden schaffen? Weil das Gute existiert! Wir müssten das Böse besiegen, um das Gute zu töten und alles würde sich wiederholen. Denn ohne Böses würde das Gute nicht mehr gebraucht und ohne Frieden existiere keine Angst, keine Furcht unsere Worte wären falsch, deshalb gibt es gute Menschen, die gute Worte unterstützen. Menschen reden gut aus Überzeugung, jedoch, in diesem Aspekt betrachtet, ist denn nicht das Böse gut? Es bewahrt uns vor schlimmerem. Doch was ist so schlimm, dass wir es nicht sehen wollen?

Das Ende

Das Ende aller Tage, es endet mit der Schlacht zwischen PRAios und dem NAMenlosen. Das Feuer wird hell am aventurischen Praioshimmel stehen, während die Drachen das Land überrennen und alles unter sich vernichten. Doch was passiert danach? Wenn das Gute siegt, wird es nur Frieden geben, doch wenn das Böse siegt, wie kann es dann Krieg geben? Niemand ist bereit für Nichts zu kämpfen. Der Sinn im Leben eines Kriegers, Magiers, Novadis, Zwergen oder wie auch immer ist es zu leben, doch wie kann man in völligem Frieden oder Krieg leben? Der Frieden bring Stillstand mit sich, niemand bräuchte sich mehr sorgen. Der Tod bringt Verlust mit sich, alles würde ein Ende nehmen, und dies ist nicht Ziel unserer Aussage.

Die Frage

Warum wir keinen Frieden haben? Weil wir Böses haben. Aber ich denke, niemand von euch will unter diesen Umständen Frieden mit der Welt. Ohne Tod wäre die Welt nicht Avnturien. Und ohne Aventurien hätten wir nichts. Und wenn nichts ist, dann ist dies das Ende. Nun warum leben wir? Man könnte PRAios zum Vorwurf machen, dass wir Arbeitstiere des Staates sind, doch dies ist auch so nicht korrekt. Wir leben, um unseren Willen zu haben. Dies macht alles so einzigartig. Ohne unseren Willen könnten wir unser Aventurien nicht gestalten. Jeder Baum, jeder Ast gehört uns. Wir können entscheiden, ob wir den Baum zerstören oder stehen lassen. Auf gleiche Weise beeinflussen wir auch das Leben anderer. Und diese Sache, wenn sie auch von den Meisten unbemerkt ist, ist es, was unserem Leben einen Sinn gibt. Es sind nicht Kämpfe zwischen Leben und Tod. Es ist die Art etwas zu tun. Ob man etwas tut, und wie gut oder schlecht man es macht ist gleich. Es zählt nur vor den Zwölfen, ob man etwas getan hat, und damit etwas zu ihrem Schaffen beigetragen hat. Und dieser zerstörte oder in Ordnung belassene Baum wird alle, die an ihm vorbei gehen, unbewusst an uns erinnern. Und er wird das Leben, Licht und Schatten, Gut und Böse, den Sinn seines Seins verstanden haben. Gut und Böse spielen hierbei nur die Rolle des Neutrals, damit wir über unser Schaffen nachdenken.

Gabriel Schattenherz, Paladin der Zwölf und Schlächter alles Bösen


Publiziert von der Academia Limbologica
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(30.1.2000)
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