ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
22. Rondra im 29. Götterlauf nach Hal
VI. Ausgabe
Limbisches Diskussionsforum |
Damit es allen Abonnenten leicht möglich gemacht werden
kann, sich mit der Academia Limbologica in Verbindung zu setzen, um verschiedene
Forschungsprojekte vorzuschlagen oder zu Artikeln des Opus Stellung zu nehmen, wurde ein Limbisches
Diskussionsforum für den Opus im neuen
Schwarzen Limbus eingerichtet. Wir hoffen auf regen Besuch. |
SILENTIUM |
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Noch bevor ich mit den Erläuterungen zur Analyse der
Silentium-Majuskeln am Eingangsportal zur Bibliothek der Academia Limbologica fortfahre,
möchte ich mich hiermit in aller Form bei meinem geschätzten Kollegen und Lehrmeister
Achmed ibn Mhukkadin entschuldigen. Wie der aufmerksame Leser sicherlich noch weiß,
erwähnte ich nämlich in meinem letzten Bericht die alchimistische Kunst der Tulamiden
mit hochlobenden Worten. Wie mich jedoch Meister Achmed ibn Mhukkadin belehrte,
unterscheiden sich diese wie viele andere Künste der Tulamiden von denen der Novadis. Nun
meinte ich natürlich in jenem angesprochenen Falle die alchimistische Kunst unseres
geschätzten Meisters Achmed ibn Mhukkadin, welcher sich ja mit Stolz zu den Novadis
zählen darf. Man möge mir also meine Unachtsamkeit in diesem Punkte noch einmal
vergeben. Doch nun zu dem eigentlichen Bericht. Die genauere magische Analyse des Silentium-Artefaktes brachte die von uns bereits vermuteten Ergebnisse, welche ich hier noch einmal in Kurzform veröffentlichen will:
Obwohl es uns das Naheliegendste erschien, habe ich die Anwendung eines DESTRUCTIBO ARCANITAS wohl doch bis auf weiteres ausgeschlossen. Der enorme Kraftaufwand stellte für mich eine zu große Gefahr bei diesem Unterfangen dar. |
Es ist darüberhinaus nicht ausgeschlossen, dass sich noch
weitere, ähnliche Artefakte in den Hallen der Bibliothek befinden. Bekannt ist uns ein in
Arkanium gefasstes Siegel, welches eine Wand etwa in Augenhöhe ziert. Das kreisförmige
Siegel hat einen Durchmesser von ca. zwei Spann und zeigt verschlungene Drakned-Glyphen,
was das Wirken von drachischer Magie nahelegt. Allerdings konnten nur wenige Zeichen
erkannt und entschlüsselt werden, da sie sich gegenseitig überlappen und ineinander
verschlungen sind, wodurch sie ob der komplizierten Formen der Drakned-Glyphen völlig
unkenntlich werden. So blieb uns die Wirkungsart dieses Artefaktes bisher verschlossen,
nur eines konnte mit Sicherheit gesagt werden: Wie schon ein einfacher Odem zeigt, ist das
Artefakt nicht aktiv. Da wir nichts über die Phonik wissen, haben wir von einer
induzierten, magischen Aktivierung bisher abgesehen. Wie sich dieses und vielleicht noch
andere vorhandene Artefakte aktivieren lassen, ist unbekannt, ebenso wie ihre
Wirkungsweise. Währenddessen suchen wir fieberhaft nach Möglichkeiten, das Wirken des Silentium zu beenden. Von einer einfachen physischen Beseitigung des Schriftzuges, wie von einem Magus und Abonnenten des Opus vorgeschlagen wurde, musste abgeraten werden, da es sich bei dem Torbogen um ein tragendes Mauerwerk handelt. Derzeit wird die Möglichkeit die ganze Bibliothek einfach zu übersiedeln noch vorgezogen, jedoch hoffen wir auf noch bessere Ideen aus Leserkreisen Der Difar für die Übermittlung wurde bereits conjuriert.
Grossmeister Erilarion Androstaal |
Das Grauen in der Bibliothek Vorfall im Zusammenhang mit der Bibliothek im Archiv gefunden. |
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Beim Durchstöbern einiger Archive fiel mir ein Bericht aus vergangenen Tagen auf, welchen ich hier getreulich wiedergeben möchte. Vielleicht steht er ja in Zusammenhang mit den Ereignissen in unserer Bibliothek: "Einen endlos scheinenden Gang hetzt Cyrene entlang, alle astrale KRAFT war verloren und auch die körperliche Kraft beginnt schon nachzulassen. In ihrem Nacken glaubt sie den fauligen Atem des Unwesens, das hinter ihr herjagt, zu spüren. Da plötzlich, die Ahnung eines Lichtschimmers weit vor ihr, hier wird wohl die Rettung zu finden sein. Cyrene beschleunigt ihren Lauf, doch die ungewöhnliche Belastung fordert ihren Tribut - sie knickt mit einem Fuß um und stolpert. Von Verzweiflung gezeichnet dreht sich Cyrene herum, will den Stab zur letzten Abwehr heben, doch das Grauen hat sie schon erreicht... ...
Der späte Herbst hatte das Land fest im Griff, als die frischgebackene Adeptin Cyrene am
Tor der Academia Limbologica um Einlaß bat. Erst vor wenigen Wochen hatte die Magierin
ihr Examinatio an der Halle der Antimagie zu Kuslik erfolgreich abgelegt. Ihre erste Reise
hatte sie nach Methumis geführt, hier hoffte sie auf weitere Erkenntnisse in der
Contramagie. Dort wurde sie auf die Akademie in den Goldfelsen verwiesen. |
Ohne Probleme ließ sich der
Türflügel öffnen und den Zwölfen dankend eilte Cyrene auf den Flur hinaus und schlug
die Tür hinter sich zu, das unbekannte Grauen in der Bibliothek zurücklassend. Das ist
nicht die Akademie, kam ihr die niederschmetternde Erkenntnis. Ein schier endlos langer
Gang lag vor ihr, im Nichts der Dunkelheit verschwindend. Dunkel leuchteten seltsame
dünne Flechten an den unbehauenen Wänden, schwere Tropfen fielen von der Decke und
platschten laut in zähflüssige Lachen auf dem Boden. Ein plötzliches Krachen und
Splittern sagte Cyrene, daß der unbekannte Verfolger die Tür der Bibliothek durchbrochen
hatte und ihr auf den Fersen war. Ohne bei der Flucht innezuhalten, drehte Cyrene ihren
Kopf, dem Verfolger in die Augen zu blicken. Mit ungläubigem Schrecken stolperte sie,
konnte sich aber wieder fangen. ... Ihren Tod vor Augen blickt Cyrene in die Augen des Drachen, der sich über sie beugt und das riesige Maul zu einem Grinsen verzieht. Wie in freudiger Erwartung schimmert das verwirrend gesponnene Netz heller. So nah scheint der Lichtschimmer am Ende des Ganges zu sein, doch Cyrenes letzter Schrei verhallt ungehört, als die Klauen zum tödlichen Schlag herabsausen. Gnädige Dunkelheit umgibt Cyrene und sie spürt nichts mehr. ...
Keiner der Meister kann sich einen Reim auf die Vorfälle der Nacht machen, nachdem Roana
im Morgengrauen die im Irrsinn brabbelnde Cyrene auf dem Boden der Bibliothek fand. Wohl
ist die frei gewordene astrale Energie innerhalb der Bibliothek deutlich spürbar und ein
seltsamer Geruch hängt in der Luft, doch die einzige Zeugin der Vorkommnisse ist nicht
mehr in der Lage, auch nur ein vernünftiges Wort von sich zu geben oder klar zu denken.
Grossmeister Erilarion Androstaa |
Publiziert von der Academia
Limbologica Der Opus im Schwarzen Limbus Kontakte: Markus Penz alias Sheddja Philipp Schumacher alias Erilarion Androstaal (21.02.99) |
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