ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
25. Efferd im 30. Götterlauf nach Hal
LX. Ausgabe
Reaktionen auf den Artikel »Die Elemente« |
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Sehr verehrter Collegus,
Zunächst einmal sei gesagt, dass ich von Eurem Artikel insgesamt sehr positiv beeindruckt war. Ich beschäftige mich ebenfalls intensiv mit dieser Materie und so möchte ich zwei Ergänzungen zu Eurem Bericht anfügen: Ad primo: |
Da beim F. im Vergleich zum Z.d.E. jedoch auf ca. zwei Drittel der Reichweite zugunsten der
um den gleichen Faktor kürzeren Zauberdauer verzichtet wurde, scheint es, als wäre die materielle
Komponente bei der Modifikation und Extraktion des FULMINICTUS aus der
Kernformula ebenfalls, ob der schnelleren und unproblematischeren Verwendbarkeit, eliminiert worden. Wann und von wem dies durchgeführt worden sein mag, entzieht sich meiner Kenntnis, allerdings muss es wohl bereits vor Urzeiten geschehen sein, vor allem, da der F. zum Canon der Elbensprüche gezählt wird. In Conclusio scheint mir, dass sich der F. eher dieser Kernformula zuordnen lässt, da eine m.E. größere Ähnlichkeit besteht als zu der hypothetischen Kernformula, der auch der Ignifaxius (welcher ja auch, gerade von meisterlichen Anwendern, wesentlich besser dosierbar ist) zugerechnet werden kann. Zumindest stellt der ZORN DER ELEMENTE eine alternative Hypothese dar. Ad secundo: Soweit also meine Anmerkungen zu dem Artikel. Ich hoffe, ich konnte Euch Mit collegialen Grüßen, |
Verehrter Rassul al-Scheik,
Voll Interesse las ich Euren Beitrag in der 59sten Ausgabe des Opus veritatis Ihr stellt Theorien über Hepta- und Oktalogien der Elemente auf; habt Ihr euch
schon einmal mit dem Gedanken einer Tetralogie befasst? Es ist allgemein bekannt, dass die gegensätzlichen Elemente einander
gegenüberstehend angeordnet sind - Wasser in Opposition zu Feuer, um ein Daraus folgere ich folgende Hypothese: |
An dieser Stelle muss ich allerdings anmerken, dass meine Kenntnisse auf dem Gebiet der Magietheorie noch nicht fortgeschritten
genug sind, um meine Hypothesen mit absoluter Sicherheit auszusprechen. So seht
es mir also bitte nach, sollte ich einen grundlegenden Fehler über das Wesen der
arkanen Kräfte machen. Meine Gedanken sind folgende: Die Kraft als solche durchdringt alles, ist der Stoff, aus dem alle Dinge geschaffen sind. Allerdings sind ihre Kräfte als solche nutzlos - es benötigt einen lenkenden Geist, um sie in geregelte Bahnen zu lenken und die Welt zu formen. Demzufolge ist sie wiederum den Aspekten und Elementen übergeordnet, da sie alle aus der Kraft hervorgehen. Dies wirft die Frage nach dem Ursprung auf - war zuerst die Kraft, die ein lenkendes Bewusstsein schuf oder das Bewusstsein, das die Kraft formte? Falls die Kraft zuerst war, wie entstand das Bewusstsein? Und falls das Bewusstsein zuerst da war, wer schuf es aus der Kraft? Selbst unter Einbeziehung LOS', durch den alles entstand, kann diese Frage nicht geklärt werden. Denn wenn am Anfang LOS war, woher kam er? Was schuf ihn? Die Kraft? Welches Bewusstsein formte sie denn? Und woher kam jenes Bewusstsein? Ein ewiger Zirkel... gibt es für ihn eine Antwort? Jetzt allerdings meine ich, Eure Zeit ausgiebig genug in Anspruch genommen zu haben. Falls Ihr den Wunsch verspüren solltet, mich für meine Gedanken zu loben, zu rügen oder mit mir zu diskutieren erwarte ich Eure Antwort sehnlichst. Nennt den Beilunker Reitern einfach die Adresse Schuster-Ilona@t-online.de Hochachtungsvoll, |
Gabriel Schattenherz |
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Kapitel I - Die Prüfung |
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Es war ein schöner Morgen im Land von Aventurien. Der Junge schaute von der kleinen Anhöhe aus über das Königreich Lowangen. Bald würde es sich entscheiden. Die wohl wichtigste Entscheidung seines Lebens würde nun getroffen. Hatte er sich in all der Zeit als würdig erwiesen ? Was wenn sein Versuche vergeblich geblieben waren, und er immer noch ein kleiner Knappe war, der zu nichts weiter nutze war, als seinem Herrn das Schild zu tragen. Nein, er wollte sich nicht mit diesem Gedanken abfinden. Er würde es schaffen, ganz bestimmt. Ein letztes mal blickte er zu der hellen Praiosscheibe, doch schon wandte er seinen Blick dem dunklen Wald zu, der alsbald sein Haupt mit Schatten überzog. Er war allein. Nun, er war nicht das erste mal allein, jedoch war dies schließlich seine größte Prüfung, und er musste sich würdig erweisen. Er wollte es besitzen. Seit dem ersten Augenblick, als er es sah, war er fest entschlossen es in seinen Händen zu halten. Sein silberner Glanz im Angesicht der Praiosscheibe, das selbst in den Tiefen der dunklen Nacht noch währte. Doch würde er es zu führen wissen ? Ein lautes Geräusch ließ den Jungen aufschrecken. Das mussten sie sein, diese räudigen Orks. Er sah sein Ziel vor Augen. Er würde siegen. Sie waren zu zweit, wie man es ihm gesagt hatte. Er umfasste den kalten Griff des Zweihänders. Schon bald würde er wissen, ob er würdig war. Er hatte schließlich nicht viele Alternativen. Sterben oder Leben lauteten die Möglichkeiten. Obwohl es zu dieser Zeit für die Kinder des Hochadels kaum möglich war, ihre Aufgaben zu erfüllen, schickten sie ihre Kinder weiterhin aus, um die Orks auszurotten. Wenn ein Junge den Kopf eines Orks vorweisen konnte, so wurde er als Mitglied der Familie akzeptiert und ihm wurde der Ritterschlag verliehen. Wenn er es nicht schaffte, nun... Er stürmte aus seinem Versteck hervor, das kalte Kettenhemd über seinem wild pochendem Herzen. |
Die Orks wirbelten herum. Doch ihre Reaktion entsprach nicht der eines Halbelfen. Nun, er war kein wahrer Halbelf.
Vielleicht musste er deshalb diese Prüfung ablegen, da seine Elfenteile sehr gering waren. Nur seine Ohren und das
Gespür für Musik ließen auf einen elfischen Ursprung schließen. Sein Schwert durchdrang das buschige Fell des Orks ohne Mühe.
Ich zog es mit einem kräftigen Ruck aus dem blutigen Körper heraus. Wenn mir dieses Missgeschick doch nur nicht passiert wäre. Auf halber Länge blieb mein Schwert im Bauch des Orks hängen und ließ sich nicht mehr lösen. Das war der Zufall, vielleicht sogar die Unterstützung der Orkgötter. Falls Orks überhaupt Götter hatten. Der Ork schmetterte mir seine Keule in den Rücken. Die Akademie lehrte Schmerzen zu ertragen, denn schließlich ist es nicht allein die Kampfkunst, die Krieger aus macht. Ein Krieger sollte auch Pein ohne Murren hinnehmen. Ein schlimmer Fehler, wie ich bald herausfand. Die Wiederhacken der Keule bohrten sich tief unter mein Fleisch. Mir ward heiß und kalt zugleich, ich wollte, ich hätte diese Prüfung niemals auf mich genommen. In meinem Schmerz schreiend schaffte ich es irgendwie, Praios sei dank, den Ork zu verwunden. Unter dem scheußlichen Anblick seines toten Freundes zog er sich schließlich zurück. Die Keule hinderte mich beim Atmen. Ich versuchte sie heraus zu ziehen, doch sie riss sich nur noch tiefer in mein Fleisch. Ich schrie laut vor Schmerz. Hätte ich es nicht besser gewusst, so wäre dieser Schrei noch bis Andergast zu hören gewesen. Ich nahm den Kopf des Orks und kroch auf meinen Vieren zurück ins Dorf. Von weitem hörte ich bereits Geschrei, man solle einen Medicus rufen, Gabriel sei wieder da. |
Kapitel II - Sturmklinge |
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Ich schaute auf mein Dorf hernieder, stolz wie ich war, in meiner Plattenrüstung und meinem Helm mit Lindwurmflügeln. Doch schon bald durchdrang der Schmerz meinen Traum. Ich hatte es geschafft, doch wenn dies der Preis hierfür war, wollte ich nie geboren sein. - Ich wachte in meinen Gemächern auf. Eine Blutlache hatte sich in meinem Verband gebildet und war bereits trocken. Wie lange ich hier wohl schon lag ? Die Keule musste mich sehr schwer getroffen haben, trotzdem hatte ich kaum noch Schmerzen. An der Tür klopfte jemand. "Gabriel, du bist wach, wie schön !" "Ja, Mutter, den Göttern sei dank, ich lebe noch". "Nun wird man dich endlich anerkennen. Wenn du bereit bist, gehe in den Thronsaal, der Priester wird dort auf dich warten." Mit leisen Schritten verschwand sie wieder und ich hörte sie den Flur hinunter schreiten. Ich hatte mein Ziel tatsächlich erreicht. Nun würde ich mein Schwert empfangen ! Ich stand auf, so gut es ging, und wankte zur Tür. Ich mochte meine Festung, die roten Wandteppiche, ihre kalten Fassaden, die Rüstungen und Bücher überall. In all der Zeit ward sie mir ein Heim geworden. Ich schritt hinunter, die Zeremonie war bereits im Gange. Ich ging auf den Hohepriester zu, wie es mir gelehrt worden war. Er hielt es in den Händen. Es war ein übergroßer Andergaster. Ein Andergaster für einen Jungen wie mich ? Man hatte mir auf der Akademie gelehrt, dass wahre Krieger niemals eine solche Söldnerwaffe führen würden. Es sei unter unserer Würde. Jedoch strahlte dieses einen seltsamen silbernen Glanz aus. |
Ich kniete nieder vor meinem Vater und er übergab mir diese gewaltige Waffe. Und doch, sie war vergleichsweise leicht. Vielleicht sogar leichter als eine Axt, jedoch schien
sie mir etwas unhandlich. "Sie wird nun dein Begleiter sein, Gabriel." "Ich danke euch,
Vater." |
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