ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
25. Efferd im 30. Götterlauf nach Hal
LX. Ausgabe


Reaktionen auf den Artikel »Die Elemente«
(59. Ausgabe des Opus)

Sehr verehrter Collegus,

Zunächst einmal sei gesagt, dass ich von Eurem Artikel insgesamt sehr positiv beeindruckt war. Ich beschäftige mich ebenfalls intensiv mit dieser Materie und so möchte ich zwei Ergänzungen zu Eurem Bericht anfügen:

Ad primo:
Obgleich die Zuordnung des FULMINICTUS zur Hexalogie der elementaren Geschosse, welcher auch der IGNIFAXIUS angehört durchaus im Bereich des Möglichen liegt, gibt es noch eine weitere plausible Theorie:
Durch einen glücklichen Zufall (der Herrin HESinde sei es gedankt) gelang es mir auf einen Druiden zu treffen, just als er von Strauchdieben in arge Bedrängnis gebracht wurde. Dabei wurde ich Zeuge einer beeindruckenden Formula. Sie zeigte eine gewisse Ähnlichkeit zum IGNIFAXIUS, war aber bei weitem beeindruckender anzusehen. Da es dem besagten D. trotz dieses Cantus nicht gelang, die Schurken zu überwältigen, beschloss ich, ihm nach Kräften beizustehen. Trotz meiner eher bescheiden zu nennenden Kenntnisse der Magica Combattiva gelang es uns zusammen, das Blatt zu wenden und die Taugenichtse in die Flucht zu schlagen. Da er sich ob meines Beistandes sehr dankbar zeigte, nutzte ich die Gunst der Stunde, um mehr über diese Formula zu erfahren. Da ich selbiger nun sowieso schon gewahr geworden war, zeigte er sich recht gesprächsbereit, wiewohl er mir nichts über die Thesis verraten wollte.
Jedoch konnte ich seinen Worten entnehmen, dass dieser ominöse Cantus, welcher bei den Druidi "Zorn der Elemente" gerufen wird, eine deutliche Ähnlichkeit zum bekannten FULMINICTUS zeigt. Zum einen scheint nämlich die Wirkung zufallsmäßig und vom Anwender unbeeinflussbar zu schwanken, zum anderen wirkt sich jedoch die Erfahrung des selbigen nicht unerheblich auf das Ergebnis aus. Auch der absolut verursachte Schaden scheint sich analog zum F. zu verhalten. Er teilte mir außerdem mit, dass jeder Sumudiener in der Lage sei, selbige Formula in einer, dem ihm eigenen Element affinen, Art zu sprechen. Trotzdem sei es möglich, auch ein anderes Element als das affine E. zu wählen, wenngleich dies mit deutlichen Schwierigkeiten verbunden sei. Daraus schließe ich, das es sich hierbei um eine Hexalogie handelt, bei welcher der FULMINICTUS die dem 7. Element zugehörige Formula darstellen könnte. Allerdings konnte ich beobachten, dass zum Einsatz eine materielle Komponente (in diesem Fall ein Stück glimmendes Holz) nötig zu sein schien, was mir dann auch bestätigt wurde.

Da beim F. im Vergleich zum Z.d.E. jedoch auf ca. zwei Drittel der Reichweite zugunsten der um den gleichen Faktor kürzeren Zauberdauer verzichtet wurde, scheint es, als wäre die materielle Komponente bei der Modifikation und Extraktion des FULMINICTUS aus der Kernformula ebenfalls, ob der schnelleren und unproblematischeren Verwendbarkeit, eliminiert worden.
Wann und von wem dies durchgeführt worden sein mag, entzieht sich meiner Kenntnis, allerdings muss es wohl bereits vor Urzeiten geschehen sein, vor allem, da der F. zum Canon der Elbensprüche gezählt wird.
In Conclusio scheint mir, dass sich der F. eher dieser Kernformula zuordnen lässt, da eine m.E. größere Ähnlichkeit besteht als zu der hypothetischen Kernformula, der auch der Ignifaxius (welcher ja auch, gerade von meisterlichen Anwendern, wesentlich besser dosierbar ist) zugerechnet werden kann. Zumindest stellt der ZORN DER ELEMENTE eine alternative Hypothese dar.

Ad secundo:
Der Zugehörigkeit des MUTABILI zu einem hypothetischen 8. Element muss ich jedoch entschieden widersprechen. Diese Formel stellt eine Conjuratio der Macht einer erzdämonischen Wesenheit dar, welche Asfaloth genannt wird und als niederhöllischer Widerpart der göttlichen TSA betrachtet wird. Als solcher weist der M. definitiv keine elementare, sondern allenfalls eine anti-elementare Affinität auf. Obwohl der genannten Erzdämonin prinzipiell alle pervertierten Elemente zur Verfügung stehen zu scheinen, ist dieser verabscheuenswürdige Cantus anscheinend nur auf Humus (d.h. Tiere und Pflanzen) anzuwenden. Wir haben es also hier mit einem dämonisch-pervertierten Effekt des Humuselementes (welches ja, wie Ihr bereits sagtet, auch die Lebenskraft beinhaltet - oder umgekehrt) zu tun. Ich weigere mich jedoch, dieses Produkt finsterster Schwarzmagie noch dem Humus zuzuordnen, vielmehr wird selbiger gewaltsam in sein niederhöllisches Gegenstück (welches ich als Anti-Humus bezeichnen würde) transformiert. Der MUTABILI entspricht demzufolge in gewisser Weise dem Haselbusch und Ginsterkraut der Elfen, wenngleich er über ein größeres Anwendungsspektrum verfügt.

Soweit also meine Anmerkungen zu dem Artikel. Ich hoffe, ich konnte Euch
bei Euren Forschungen behilflich sein.

Mit collegialen Grüßen,
Yantur Grabensalb

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Verehrter Rassul al-Scheik,

Voll Interesse las ich Euren Beitrag in der 59sten Ausgabe des Opus veritatis 
scientiæque. Zunächst einmal mein größtes Lob für solch eine interessante Theorie sowie die gelungene Formulierung des Artikels.
Obwohl ich noch im Studium der arkanen Kräfte begriffen bin und mein Wissen begrenzt ist, sind mir dennoch einige interessante Gedanken zu diesem Thema gekommen, welche ich euch hiermit gerne unterbreiten möchte.

Ihr stellt Theorien über Hepta- und Oktalogien der Elemente auf; habt Ihr euch schon einmal mit dem Gedanken einer Tetralogie befasst? Es ist allgemein bekannt, dass die gegensätzlichen Elemente einander gegenüberstehend angeordnet sind - Wasser in Opposition zu Feuer, um ein 
Beispiel zu nennen. Des weiteren haben, wie Ihr bereits sehr anschaulich darlegtet, fast alle Elemente sowohl positive als auch negative Aspekte, beispielsweise ist Feuer sowohl wärmend als auch verbrennend.
Die einzigen Ausnahmen sind hierbei die Gegensätze Humus und Eis - wie Ihr selbst bemerktet, hat weder Humus negative noch Eis positive Eigenschaften.

Daraus folgere ich folgende Hypothese:
Die vier grundlegenden Elemente sind Feuer, Wasser, Erz und Luft.
Ferner sind diesen vier Elementen die Aspekte Humus und Eis (die ich in dieser Form nicht als Elemente bezeichnen will) übergeordnet, das heißt, jedes Element besitzt einen positiven Humus-Aspekt (so wären der Humus-Aspekt des Erzes heilkräftige Halbedelsteine) und einen negativen Eis-Aspekt, wie beispielsweise gefrorenes Wasser oder Waldbrände.
Die Kraft, die Ihr als siebtes Element anführtet, ließe sich ebenfalls mit diesem Schema vereinbaren.

An dieser Stelle muss ich allerdings anmerken, dass meine Kenntnisse auf dem Gebiet der Magietheorie noch nicht fortgeschritten genug sind, um meine Hypothesen mit absoluter Sicherheit auszusprechen. So seht es mir also bitte nach, sollte ich einen grundlegenden Fehler über das Wesen der arkanen Kräfte machen.
Meine Gedanken sind folgende: Die Kraft als solche durchdringt alles, ist der Stoff, aus dem alle Dinge geschaffen sind. Allerdings sind ihre Kräfte als solche nutzlos - es benötigt einen lenkenden Geist, um sie in geregelte Bahnen zu lenken und die Welt zu formen. Demzufolge ist sie wiederum den Aspekten und Elementen übergeordnet, da sie alle aus der Kraft hervorgehen.
Dies wirft die Frage nach dem Ursprung auf - war zuerst die Kraft, die ein lenkendes Bewusstsein schuf oder das Bewusstsein, das die Kraft formte? Falls die Kraft zuerst war, wie entstand das Bewusstsein? Und falls das Bewusstsein zuerst da war, wer schuf es aus der Kraft?
Selbst unter Einbeziehung LOS', durch den alles entstand, kann diese Frage nicht geklärt werden. Denn wenn am Anfang LOS war, woher kam er? Was schuf ihn? Die Kraft? Welches Bewusstsein formte sie denn? Und woher kam jenes Bewusstsein?
Ein ewiger Zirkel... gibt es für ihn eine Antwort?

Jetzt allerdings meine ich, Eure Zeit ausgiebig genug in Anspruch genommen zu haben. Falls Ihr den Wunsch verspüren solltet, mich für meine Gedanken zu loben, zu rügen oder mit mir zu diskutieren erwarte ich Eure Antwort sehnlichst.

Nennt den Beilunker Reitern einfach die Adresse Schuster-Ilona@t-online.de

Hochachtungsvoll,
Thoranus, Studiosus der arkanen Kräfte

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Gabriel Schattenherz
Nach Sonne folgt der Sturm

Kapitel I - Die Prüfung

Es war ein schöner Morgen im Land von Aventurien. Der Junge schaute von der kleinen Anhöhe aus über das Königreich Lowangen. Bald würde es sich entscheiden. Die wohl wichtigste Entscheidung seines Lebens würde nun getroffen. Hatte er sich in all der Zeit als würdig erwiesen ? Was wenn sein Versuche vergeblich geblieben waren, und er immer noch ein kleiner Knappe war, der zu nichts weiter nutze war, als seinem Herrn das Schild zu tragen. Nein, er wollte sich nicht mit diesem Gedanken abfinden. Er würde es schaffen, ganz bestimmt. Ein letztes mal blickte er zu der hellen Praiosscheibe, doch schon wandte er seinen Blick dem dunklen Wald zu, der alsbald sein Haupt mit Schatten überzog. Er war allein. Nun, er war nicht das erste mal allein, jedoch war dies schließlich seine größte Prüfung, und er musste sich würdig erweisen. Er wollte es besitzen. Seit dem ersten Augenblick, als er es sah, war er fest entschlossen es in seinen Händen zu halten. Sein silberner Glanz im Angesicht der Praiosscheibe, das selbst in den Tiefen der dunklen Nacht noch währte. Doch würde er es zu führen wissen ? Ein lautes Geräusch ließ den Jungen aufschrecken. Das mussten sie sein, diese räudigen Orks. Er sah sein Ziel vor Augen. Er würde siegen. Sie waren zu zweit, wie man es ihm gesagt hatte. Er umfasste den kalten Griff des Zweihänders. Schon bald würde er wissen, ob er würdig war. Er hatte schließlich nicht viele Alternativen. Sterben oder Leben lauteten die Möglichkeiten. Obwohl es zu dieser Zeit für die Kinder des Hochadels kaum möglich war, ihre Aufgaben zu erfüllen, schickten sie ihre Kinder weiterhin aus, um die Orks auszurotten. Wenn ein Junge den Kopf eines Orks vorweisen konnte, so wurde er als Mitglied der Familie akzeptiert und ihm wurde der Ritterschlag verliehen. Wenn er es nicht schaffte, nun... Er stürmte aus seinem Versteck hervor, das kalte Kettenhemd über seinem wild pochendem Herzen. Die Orks wirbelten herum. Doch ihre Reaktion entsprach nicht der eines Halbelfen. Nun, er war kein wahrer Halbelf. Vielleicht musste er deshalb diese Prüfung ablegen, da seine Elfenteile sehr gering waren. Nur seine Ohren und das Gespür für Musik ließen auf einen elfischen Ursprung schließen. Sein Schwert durchdrang das buschige Fell des Orks ohne Mühe.

Ich zog es mit einem kräftigen Ruck aus dem blutigen Körper heraus. Wenn mir dieses Missgeschick doch nur nicht passiert wäre. Auf halber Länge blieb mein Schwert im Bauch des Orks hängen und ließ sich nicht mehr lösen. Das war der Zufall, vielleicht sogar die Unterstützung der Orkgötter. Falls Orks überhaupt Götter hatten. Der Ork schmetterte mir seine Keule in den Rücken. Die Akademie lehrte Schmerzen zu ertragen, denn schließlich ist es nicht allein die Kampfkunst, die Krieger aus macht. Ein Krieger sollte auch Pein ohne Murren hinnehmen. Ein schlimmer Fehler, wie ich bald herausfand. Die Wiederhacken der Keule bohrten sich tief unter mein Fleisch. Mir ward heiß und kalt zugleich, ich wollte, ich hätte diese Prüfung niemals auf mich genommen. In meinem Schmerz schreiend schaffte ich es irgendwie, Praios sei dank, den Ork zu verwunden. Unter dem scheußlichen Anblick seines toten Freundes zog er sich schließlich zurück. Die Keule hinderte mich beim Atmen. Ich versuchte sie heraus zu ziehen, doch sie riss sich nur noch tiefer in mein Fleisch. Ich schrie laut vor Schmerz. Hätte ich es nicht besser gewusst, so wäre dieser Schrei noch bis Andergast zu hören gewesen. Ich nahm den Kopf des Orks und kroch auf meinen Vieren zurück ins Dorf. Von weitem hörte ich bereits Geschrei, man solle einen Medicus rufen, Gabriel sei wieder da.

Kapitel II - Sturmklinge

Ich schaute auf mein Dorf hernieder, stolz wie ich war, in meiner Plattenrüstung und meinem Helm mit Lindwurmflügeln. Doch schon bald durchdrang der Schmerz meinen Traum. Ich hatte es geschafft, doch wenn dies der Preis hierfür war, wollte ich nie geboren sein. - Ich wachte in meinen Gemächern auf. Eine Blutlache hatte sich in meinem Verband gebildet und war bereits trocken. Wie lange ich hier wohl schon lag ? Die Keule musste mich sehr schwer getroffen haben, trotzdem hatte ich kaum noch Schmerzen. An der Tür klopfte jemand. "Gabriel, du bist wach, wie schön !" "Ja, Mutter, den Göttern sei dank, ich lebe noch". "Nun wird man dich endlich anerkennen. Wenn du bereit bist, gehe in den Thronsaal, der Priester wird dort auf dich warten." Mit leisen Schritten verschwand sie wieder und ich hörte sie den Flur hinunter schreiten. Ich hatte mein Ziel tatsächlich erreicht. Nun würde ich mein Schwert empfangen ! Ich stand auf, so gut es ging, und wankte zur Tür. Ich mochte meine Festung, die roten Wandteppiche, ihre kalten Fassaden, die Rüstungen und Bücher überall. In all der Zeit ward sie mir ein Heim geworden. Ich schritt hinunter, die Zeremonie war bereits im Gange. Ich ging auf den Hohepriester zu, wie es mir gelehrt worden war. Er hielt es in den Händen. Es war ein übergroßer Andergaster. Ein Andergaster für einen Jungen wie mich ? Man hatte mir auf der Akademie gelehrt, dass wahre Krieger niemals eine solche Söldnerwaffe führen würden. Es sei unter unserer Würde. Jedoch strahlte dieses einen seltsamen silbernen Glanz aus.

Ich kniete nieder vor meinem Vater und er übergab mir diese gewaltige Waffe. Und doch, sie war vergleichsweise leicht. Vielleicht sogar leichter als eine Axt, jedoch schien sie mir etwas unhandlich. "Sie wird nun dein Begleiter sein, Gabriel." "Ich danke euch, Vater."
Ich ging hinaus, trotz meines Schmerzes der voller Übermut nachließ, um meine neue Waffe zu erproben. Sie ließ sich tatsächlich leichter schwingen als alle anderen Waffen. "Auf ihr liegt ein Zauber", klang es aus der Ecke. "Meister ?" "Nein, nun untersteht ihr nicht länger meinem Willen, junger Gabriel." "Was für ein Zauber ?" "Nun, in diesem Schwert ruht ein Seelenbund zu euch. Wann immer ihr es für nötig erachtet könnt ihr es ohne eure Hände führen." Ohne meine Hände ? Wie hatte er das nur gemeint. "Es ist Sturmwind, die Klinge des Sturms. Sie gehorcht nur euch und kann nicht durch äußere Einwirkung zerstört werden, nicht einmal durch die Hand eines Dämonen."
In der Tat, ich versuchte die Waffe schweben zu lassen, doch sie viel zu Boden. "Langsam Gabriel, die Zeit wird es euch lehren, meine Aufgabe ist nun getan." Mit diesem Worten schritt er langsam wieder auf die Festung zu, doch ich übte noch bis in die tiefe Nacht und vergaß meinen Schmerz, auf den bald noch ein viel größerer folgen sollte...

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Markus Penz
(26.3.2000)
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