ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
19. Hesinde im 30. Götterlauf nach Hal
LXXI. Ausgabe
Academica Magica Mutanda Forumque Metamorphoses
Cuslicienses Getreulicher Bericht aus der Halle der
Metamorphosen |
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Mit einem lauten Knall schlägt der Rohrstock der Spectabilitas auf dem Pult auf - und zeigt auch die beabsichtigte Wirkung. Die fünf Scolari sitzen kerzengerade und schauen aufmerksam nach vorn. "Definitio Magica Mutanda - so lautet das Thema dieser Vorlesung." Caranosis sieht in die Runde. "Ich werde also heute über die Definition von Verwandlungsmagie dozieren. Was ist Verwandlungsmagie. Wie unterscheidet man die verschiedenen Ausprägungen der Mutationsmagie? Wie erkennt man solche? Ich erwarte höchste Aufmerksamkeit - denn wir werden die heute erworbenen Kenntnisse in der nächsten Woche benötigen, um in der Theorie der Verwandlungsmagie fortfahren zu können. Desgleichen werden diese Inhalte noch in einer Examinatio überprüft" Caranosis räuspert sich. "Beginnen wir also." Der Magister schreibt das Wort Definitio an die Tafel. Er dreht sich wieder zu seinen Schülern. "Definitio... Magica Mutanda - Verwandlungszauberei des Lebendigen. Seit ältesten Zeiten bekanntes arkanes Wirken um Objekte, die von Leben erfüllt sind, von ihrer ureigenen Form in eine andere zu transformieren." Caranosis hält inne und blickt auf die fleißig schreibenden Scolari. "Soviel zur Definition. Werfen wir einen Blick in die Encyclopaedia Magica. Seite 103 der Kusliker Ausgabe. Dort findet sich eine ausführliche Erläuterung dieser Definition. Ich zitiere frei und ergänze, um es für Euch verständlicher zu machen. Seit ältesten Zeiten bekannt ist uns Magi die Magica Mutanda, in der Sprache des Volkes auch Verwandlungszauberei genannt, welche nur auf jene Objekte wirkt, die von Peraines lebensspendendem Atem erfüllt wurden und durch dieses göttliche Wirken ins Leben gerufen wurden. Die ureigene Form dieser Objekte, ganz gleich ob es sich im Pflanze, Tier oder Mensch, handelt, lässt sich eben durch die canti magicae der magica mutanda in eine andere Form transformieren. Zu diesem Behufe, also Zwecke, ist erforderlich einen Teil der aufzuwendenden vires arcanae, den arkanen Kräften, aus dem Leben selbst zu ziehen. Dies ermöglicht es, die matrices der zu verändernden Wesensheit vom Vor-Stadium in die End-Form zu transformieren, aber dabei die grundsätzliche Struktur der matrices in ihrer ureigenen, das Leben charakterisierenden, Form zu belassen. Der Akt der Transformation, der transformatio mutandaque, erfordert ein Höchstmaß an Konzentration, Geschick und Wissen - und vor allem der hesindegefällige Prüfung hinsichtlich der ethischen und moralischen Aspekte. Ist der Wirkende sich der Konsequenzen bewusst geworden und beginnt den magischen Spruch zu weben, so ist er zu höchster Konzentration und Sorgfalt angewiesen! Denn die matrices, die das Leben formen, sind zumeist sehr delicat und nicht immer dem magisch unbewehrtem Auge offensichtlich! Die Veränderungen geringen Ausmaßes haben als benefication oftmals das körperliche oder geistige Wohl. Die klassische Mutatio, also die vollständige Transformation eines Körpers in eine völlig divergente Form, beinhaltet die größte Art der Veränderung an den arkanen matrices. Hier kann sogar davon gesprochen werden, dass der Wirkende die matrices der Zielform komplett neu weben muss, da sie völlig divergent zu den ursprünglichen ist. Beachtet Zaubernde! Obige Veränderungen an den matrices möge dem Objekte zum Wohle oder zum Schaden gereichen! Das ist auch die causa dafür, dass sich die magica mutanda keinerlei philosophia zuordnen lässt - denn die magica mutanda ist in keinster Weise eindeutig schädigend oder zum Wohle gereichend. Jedoch lassen sich die einzelnen canti magicae, oder auch formulae, der Mutationsmagie durchaus einer philosphia zuordnen! Denn es sind uns, Hesinde möge uns das vergeben, auch formulae canonisiert und definiert, die eindeutig den Willen der Zwölfe in blasphemischer Weise höhnen und auch dem objectum schaden! Andere Manifestationen der magica mutanda tangieren eher andere Bereiche, zu nennen wären hier die magica curativa aber auch die hermetica destructiva oder auch magica combattiva. Es scheint möglich zu sein, wenn auch unter größten Schwierigkeiten, eine Mutatio zu realisieren, welche die transformation der matrices vitae, also der Lebensmuster, includieret, mit dem Ziele diese in die Lebensmuster einer unbelebten Wesensheit zu überführen. Dieses ist möglich! Jedoch ist es bisher noch nicht vice versa gelungen - es gibt bisher auch noch keine Hinweise darauf, dass es möglich ist einer unbelebten Form Peraines Geschenk des Lebens einzuhauchen. Wobei sich hier natürlich die Frage stellt, ob dieses nicht eine abscheulich blasphemisches Vorgehen wäre! Peraine wird mit Sicherheit dem Wirkenden ihren Zorn über diesen Frevel entgegenschleudern! Kommen wir nun zur Verbreitung dieses Wissens um die Mutatio. Es bleibt hier nur festzustellen, dass alle Zauberkundigen hier über Kenntnisse, zumindestens rudimentärer Natur, zu besitzen scheinen. Das tiefste und strukturierteste Wissen besitzt aber unser Stand. Wir, die Magi der Gilden, besitzen die umfassensten Kenntnisse in diesem Bereich der Magie. Aber auch das Volk der Elfen besitzt eine große Anzahl an formulae aus dieser Sektion. Es wird auch von Drachen berichtet, die sich der Magica Mutanda bedienen können - ja es wird sogar berichtet, was aber bisher noch durch keine expeditio hinreichend und eineindeutig verifiziert werden konnte, dass die Drachen der Freizauberei hier fähig sein sollen!" |
Caranosis sieht in die Runde. "Scolari. Konntet Ihr soweit meinen Ausführungen folgen? Gut. Dann werden wir jetzt kurz unterbrechen. Die Pause nutzt ihr bitte dazu um ein wenig Luft in diesen Raum zu lassen, die Tafel zu wischen und mir einen Wukka zu besorgen. Auf!" Lächelnd setzt sich Caranosis und wirft noch einen Blick in das vor ihm auf dem Tische liegende Buch - die
Encyclopaedia Magica. |
Die Gewandung |
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