Opus veritatis scientiaeque

Der Schwarze Limbus    

 

Menü anzeigen


De Rerum Natura

Warum bin ich? Bin ich? Was ist Sein? Ist das Sein das Leben? Nein, denn auch der Tod ist. Was ist das Leben? Leben ist Wille. Eigener Wille. Nicht der Wille eines anderen. Nicht der Wille eines Nekromanten. Folglich besitzen auch Djinni und Dämonen Leben. Denn sie besitzen Wille. Auch wenn der Wille ist, dass sie gehorchen. Und sie sind. Alles ist. Deshalb lautet die Frage: Was ist nicht? Die Vergangenheit ist nicht. Sie war. Wie auch die Zukunft. Sie wird sein. Vielleicht.
Sein ist nicht das Leben. Doch was ist es dann? Ist es materielle Existenz? Nein, denn auch die Kraft ist, ohne materiell existent zu sein. Ist es dann einfach Existenz? Doch wie definiere ich Existenz? Das was ich mit allen meinen Sinnen wahrnehmen kann? Auch mit magischen Sinnen? Das was ich sehen und berühren kann? Nein, denn auch Gefühle sind. Und sie sind nicht greifbar. Aber sind Gefühle wirklich? Oder nicht? Gefühle sind Produkte des Menschen. Gefühle ergeben sich durch Situationen, bei dem der Mensch beteiligt ist. So entstehen sie. Wenn sie also entstehen, dann müssen sie doch auch sein. Oder sagt man nur entstehen, obwohl die Gefühle schon lange in einem schlummern? Ich sage, Gefühle sind nur dann, wenn der Mensch ist, der sie empfindet. Wenn ein Mensch keine Gefühle empfindet, ist er dann nicht mehr? Nein, denn die Kaltblütigkeit mancher Menschen ist bekannt. Doch ist es überhaupt möglich keine Gefühle zu empfinden?
Nein, es ist nur möglich sie zu unterdrücken. So sehr zu unterdrücken, dass man glaubt sie wären nicht. Aber sie sind. Gefühle sind also. Daraus folgt, dass die Existenz mehr ist als, dass was ich wahrnehmen kann.
Doch zurück zum Anfang: Warum bin ich? Ich bin, aber warum? Weil das Schicksal will, dass ich bin? Oder weil die Götter, welche auch immer, wollen, dass ich bin? Oder bin ich, weil Sumu ist, aus der wir alle entsprangen? Einst, vor Äonen. Doch Sumu stirbt, und sie wird ewig sterben. Aber heißt den Sterben der Übergang zum Nichtsein? Nein! Denn auch wenn ich tot bin, bin ich! Ich bin, und werde ewig sein. Denn die Geweihten lehren, dass die Seele unsterblich ist. Eines Tages wird sie also in den alveranischen Gefilden weilen. Oder in den Niederhöllen. Oder als Geist auf Dere. Wir alle werden sein, für ewig. Die Seele kann man nicht verlieren. Man kann sie nur falsch nutzen. Indem man sie an einen Dämon verkauft. Einen Pakt schließt. Und sich damit für alle Ewigkeit den Niederhöllen ausliefert. Nur damit man auf Deren ein paar Jahre länger und besser leben kann. Welch Kurzsichtigkeit! Welch Dummheit! Was ist schon eine Derenleben im Vergleich zur Unendlichkeit der Zeit!

Rassul al-Scheik

Erschienen in Opus no. 52 am 30.1.2000.

Suche in 575 Opus-Artikeln

ein oder mehrere Begriffe
alle Artikel anzeigen

Der Schwarze Limbus Nachricht an die Autoren (c) 1998-2006 Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels