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Academia Magia Mutanta Forumque Metamorphoses
Cusliciensis
Eine Einführung in die Magie der Elfen
von
Magister Magnus Isandrian Desgrandan
Teil I
Getreulicher Bericht aus der Halle der
Metamorphosen
(diese besuchen...)
"Möge uns die Allweise Herrin HESinde erleuchten und uns ein wenig Ruhe verschaffen!" mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen schaut Magister Isandrian auf die vor ihm sitzenden Scholaren. Diese, soeben noch in lautes Geplapper und alle mögliche Unterhaltungen vertieft, fahren herum und erstarren in Schweigen. Ganz offensichtlich haben sie den Magister nicht kommen hören. "Setzt Euch!". Isandrian's Stimme ist sanft, aber dennoch bestimmend. "Die Magie Elfen - so lautet unser Thema heute - nicht wahr?" Allseitiges zustimmendes
Nicken. "Bevor ich damit beginne, was die Magie der Elfen von der der Gildenmagie unterscheidet, möchte ich darauf eingehen..." schweigend schaut er in die Runde "wer... wer die Elfen überhaupt sind. Wer sind die Elfen?" Isandrian schaut erwartungsvoll in die Runde. "Ihr seid einer!" Eleve Kasimos schaut erwartungsvoll. Der Magister quittiert den Zwischenruf mit einem Lächeln..."Ja, Kasimos. Ja, das ist richtig, fast! Nein, eigentlich stimmt es so nicht. Aber sag, Kasimos: Was
lässt dich denken, dass ich ein Sohn der Alben bin?" Isandrian schaut den jungen Eleven abwartend an... "Ähm... Verzeiht, Magister ... ich ... ich dachte... Eure Ohren! Sie sind spitz! Und solche Ohren sollen nur die Elfen haben..." Kasimos, der zum ersten Mal in einer von Magister Isandrian geführten Vorlesung sitzt, scheint etwas nervös... befürchtet ganz offensichtlich dem Magister zu nahe getreten zu
sein. "Ja, das stimmt. In der Tat, die Elfen besitzen eben solche Ohren..." noch während er spricht, streift Isandrian die langen blauschwarzen Haare zurück, die ihm bis hinunter zu den Hüften fallen. Zum Vorschein kommen zwei Ohren, die ganz offensichtlich zu einem Elfen gehören. "Ja, Kasimos, so gesehen bin ich ein Elf. Aber was wissen wir, oder besser, was glauben die Menschen denn über die Elfen zu wissen? Was macht den Unterschied zwischen einem Elfen und einem Menschen aus? Gibt es überhaupt einen Unterschied? Oder ist das alles bloß Mythologie? Aberglaube? Geschichten, die alte Großmütter abends am Kamin erzählen?
Nun meine lieben Scholaren, ich möchte gemäß eines wichtigen Grundsatzes dieser Akademie verfahren. Nicht Lehren will ich lehren, sondern lehren will ich Denken!" abwartend schaut der elfische Magister in die Runde.
"In dieser Vorlesung heute, möchte ich auf die bewegte Geschichte der Elfenvölker eingehen. Denn wenn Ihr die Magie der Elfen, oder wie sie es nennen würden die
mandra, verstehen wollt, so müsst Ihr erst einmal verstehen wer sie sind! ... Wer die Elfen sind.
Nun schließet die Augen, und folgt mir auf dem Weg durch die Zeit! Durch ferne Länder! Zu fremden Orten! Lasst uns Satinav entgegenschreiten und die Stellen besuchen, die er bereits sah!
Wie so oft, finden wir einen guten Einstieg bei Rohal dem Weisen. Einst fragte Alvidia, eine sehr begabte Schülerin des weisen Lehrmeisters, diesen, genau das, was wir uns heute hier auch fragen. Stellen wir also die Frage gemeinsam:
Meister, was ist der Ursprung der Elfen? Und Rohal, Blicken wir ihm neugierig in die Augen!, antwortete:
Der Ursprung der Elfen ist ein unenthüllbares Geheimnis, doch liegt er nicht ihm Dunkel, sondern im Lichte.
...Was will uns der weise Rohal damit sagen? Richtig... Er weiß es nicht! Auch für ihn ist die Abstammung der Elfen ein Geheimnis. Nun, so haben wir denn nichts gewonnen, nicht wahr? Aber werfen wir doch einen kleinen Blick in die gewaltige allwissend zu scheinende
Encyclopædia Magica. Dort wird die Vermutung geäußert, ich betone Vermutung,
dass die Elfen, gleich den Feen und den Holden, aus dem Alten Volk der Lichtwelt hervorgegangen sind. Lauschen wir der Beschreibung dieser Lichtelfen:
Diese erscheinen als zaubermächtige Wesen aus lauterem Licht, mit Haaren von fein gesponnenem Silber und purem Gold. Sie sind nicht unserem Zeitfluss unterworfen und manifestieren reinste Lebens- und Astralenergie. So weit die
Enyclopædia. Trifft das die Beschreibung der Elfen? Der heutigen? Nein, sicherlich nicht! Öffnen wir unsere Ohren einem Lied,
dass weise Elfen im Yaquirtal singen..." Isandrian beginnt mit einer sanften Stimme ein Lied zu singen... Seine Scholaren lauschen immer noch andächtig mit geschlossenen Augen. Nicht einer blinzelt, obwohl sie doch kein Wort verstehen können, denn das Lied erklingt in sanftem melodischem Isdira. Langsam klingt das Lied aus und der Magister erläutert den jungen Schülern und Schülerinnen der Magie, den Sinn der so fremden, und doch so vertraut scheinenden, Worte. Das Lied berichtet von dem Beginn der Expansion der Elfen, von den ersten Auelfen, die das Yaquirtal bereits besiedelten, als noch die Unaussprechlichen, womit die Echsen gemeint sind, das Land im Süden beherrschten und noch kein Menschenfuß Aventurien betreten hatte. Auch der Kampf gegen die Wildhaarigen, so der Namen des Elfenvolkes für die den Dämonen und Blutgöttern huldigenden Orks aus dem hohen Norden, kommt zur Sprache. Isandrian berichtet vom Aufstieg der Hochelfen, von Simia, dem ersten, mit Mythen und Sagen umwobenen König der Elfen. Dann vom Fall... Der mit der Vergötterung der Ahnen begann und mit der Zerstörung all der mächtigen Städte der Elfen nach den beiden Drachenkriegen. Mit einem traurigen Ton in der Stimme berichtet der Magister davon, was den Flüchtlingen der "Ersten Stadt", Simyalas, geschah... Von der Entscheidung einiger Elfen, allem anderen den Rücken zuzukehren und in das Ewige Eis zu siedeln, um dort fern ab von allem sich dem einzigen zu widmen was ihnen geblieben war, der Gemeinschaft. Auch berichtet er davon,
dass einige in die Schwimmende Stadt auf dem See ohne Grund, dem mythischen Neunaugensee, zurückkehrten und sich in den ewigen Schlaf zurückzogen, um wieder träumen zu lernen und dereinst wieder das Leben im Lichte zu führen zu können.
"Und heute? Heute leben Elfen, Zwerge und Menschen Seit' an Seit'. Wir haben gemeinsam den Verlockungen des Namenlosen widerstanden. Sind gemeinsam durch Zeiten der Verwirrung, des Blutvergießens, des Unfriedens und der Angst gegangen! Doch was wissen wir wirklich von einander? Mythen ranken sich bei den Menschen um uns, Aberglaube beherrscht oftmals den Umgang mit den Kindern der Auen. Aber auch Furcht und Angst vor den Alben, die manche als Blasphemie in Fleisch und Blut vor dem Herren
PRAios bezeichnen, so geschehen durch den Praiosgeweihten Sigban in seinem Elaborat, das er bereits 662 v.H. verfasste, bestimmen die Diplomatie." Isandrian schweigt. Langsam öffnen einige der Scholaren die Augen. Der Elf schaut abwartend in die Runde. Als auch die letzten ihre Augen wieder dem hell in den Raum strahlenden Abglanz des
PRAios öffnen, erhebt er erneut die Stimme: "Wenn ihr eins begreifen
müsst, wenn ihr die Magie der Elfen zu ergründen und erfassen sucht, dann ist es,
dass ihr all diesen Aberglauben, diesen halbwissenschaftlichen Unsinn und die unausgegorenen üblen Verdächtigungen gewisser übereifriger Praioten vergessen
müsst! Um die Gedanken eines Elfen und damit seine magische Macht zu begreifen,
müsst ihr euch die Gedankenwelt eines der ihren erschließen. Die wirklichen Elfen, und zu denen mag ich mich nicht so recht zu zählen, versuchen stets im Einklang mit dem zu leben, was sie umgibt. Das ist ad primo natürlich der Wald. Auch um diesen Lebensraum ranken sich viele Mythen und Irrlehren. Der oder die Elfe jagt, pflückt oder entnimmt dem Wald und dem Leibe Sumus nur das, was er ohne Schaden zu nehmen geben kann. Allen Elfen liegt ein natürliches Bedürfnis nach Harmonie im Herzen. Doch wissen sie auch sich zu verteidigen! Bedenket, etliche Thesis der
magica combattiva entspringt der elfischen Magie! Wenngleich ich auch mit tiefen Bedauern hinzufügen
muss, dass es immer wieder unser Stand ist, der die intentio primo dieser Sprüche zu pervertieren weiß! Geschaffen von den Elfen nur zu dem einen Zwecke sich selbst oder andere in höchster Not zu verteidigen. Und was ist daraus geworden? Mit der wissenschaftlichen und rationalen Betrachtungsweise und guten Analysemethoden und mit Hilfe der modernen Astralthetik ist es den Magiern, uns Magiern, gelungen, die bereits in Urform mächtigen canta magica, in grausamste und verwerflichste Werkzeuge des Todes zu verwandeln. Und haben nicht gerade die üblen Schergen des dunklen und auf ewig verbannten Dämonenmeisters, hier nicht geradezu "vortreffliche" Arbeit geleistet?
Ich sage es noch einmal: Ein Frevel an der Ideologie und Philosophie der elfischen Lehrmeister! Und wenn wir schon bei diesem leidigen Thema sind, ähnlich erging es der ein oder anderen Thesis aus der
magica communicatio oder der magica claraobservantia. Wovon ich rede ist,
dass die Sprüche die den Elfen zur Erleichterung, und nur zu dieser, der Kommunikation und des Gedankenaustausches dienten, pervertiert wurden, weil sie nun zur Spionage und zum Aushorchen anderer gegen ihren Willen
missbraucht werden. Ihr wisst wovon ich rede, und ich will es an dieser Stelle auch gar nicht weiter vertiefen, aber die Diener des Herren
PRAios missbrauchen die Magie derer, die sie dereinst noch als dem Namenlosen gefällig bezeichneten! Was für ein Sinneswandel...
Auch habt ihr sicherlich die gar fürchterlichen Gerüchte vernommen, dass es die Elfen sogar wagen, den 12göttlichen Pantheon zu leugnen! Was für eine Blasphemie! Leugnen die Elfen aber wirklich das Sein der 12e? Nun, das ist wiederum eine Irrlehre, die leider nicht nur von dem gemeinen Mann auf der Strasse sondern auch von denen, die eigentlich sich des Denkens
befleißigen sollten" mahnend blickt der Magister auf seine Zuhörer "-
ja, ihr wisst wen ich meine - verbreitet und in Lehrbüchern festgehalten
wird! Nun, wir wollen das mal genauer betrachten.
Ich möchte Euch zu bedenken geben, bei dem was ich euch gleich erläutern werde,
dass die Elfen lange vor den Menschen das Land besiedelten. Das die Elfen, Völker kommen und verschwinden sahen, sie erlebten wie sich mächtige, gewaltige Städte erhoben und wie sie zu wieder Staub zerfielen... ja sie erlebten sogar den Untergang und das Sterben von mächtigen Göttern." Ein Raunen geht durch den Raum "ja... sie sahen die mächtigen Götter vergehen!
Einst, lange bevor die Menschen dieses Land betraten, herrschten die Unaussprechlichen in den heißen und
dunstigen Wälder gen Praios. Und wo sind sie heute? Erloschen wie das Feuer des Abendlagers, zerfallen wie das kräftige und starke Holz... zu Asche, zu Staub, den der Wind verweht... Zu Staub, auf den wir unsere Füßen setzen. Wie konnte das geschehen? Wie konnte dieses Volk, und wir müssen hier ganz wissenschaftlich betrachtet, von einer großen Hochzivilisation sprechen, wie konnte dieses Volk so zu
Unbedeutendheit zusammenschrumpfen, wo ihnen doch die mächtigen Götter, Allweise Mächte unberührt von der Zeit, so glaubten die Echsen, zur Seite standen? Wie kam es dazu? Auch wir Elfen haben diese Erfahrung machen
müssen. Sie war schmerzhaft, sie ist schmerzhaft und sie ist noch immer bitter. Aber andererseits ist sie die Grundlage dessen, was wir Elfen am meisten achten: Die Freiheit! Wohin dieser Gedankengang führen soll? Nun,
Scolari, was glaubt ihr? Das ich in den Hallen der heiligen und ewigen HESinde die 12e leugne? Nein, nein, das ist sicher nicht die Quintessenz meines Vortrages! Und
HESinde sei mein Zeuge!
Was also ist mit dem Glauben der Elfen? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Wenn Ihr meinen Ausführungen zur Geschichte meines Volkes aufmerksam gefolgt seid, dann
wisst Ihr, dass die Elfen sich im Laufe von Satinavs Fahrt auf dem ewigen Strom der Zeit, durchaus zu Göttern bekannt haben! Doch haben sie sich nie zu den Zwölfen bekannt! Und Bekehrungen waren bisher wenig erfolgreich. Warum? Weil ein Elf nur ein Elf seien kann, wenn er seinem Ich treu bleibt! Und seinem Ich treu bleiben heißt,
dass er sich den Glauben, die Visionen und die Gefühle der Elfen erhält. Ein Elf leugnet nicht die Zwölfe, so wissen sie denn doch,
dass es dem Beistand der 12e zu verdanken ist, dass Pyrdracor geschlagen wurde. Ja, der
Drache, den unsere Ahnen damals verehrten. Verehrten als Gott! Verehrten als ein allmächtiges Wesen,
das allweise jenseits von Gut und Böse, Angst und Zuversicht stand. Doch was lehren uns die uralten Gesänge der Elfen, die alten Geschichten und auch die Geweihten der Zwölfe? Ja, was? Ja, dass Pyrdracor zerschmettert wurde und in unzählbare Teile zerfetzt! Das Ende der Drachenkriege! Der Gott der Elfen starb! Was also sollten die Elfen sonst als Folgerung daraus ziehen? Pyrdracor war falsch, er starb und wurde vergessen. Nurti und
Zerzal, die manche als die Elfengötter bezeichnen, aufgemerkt! fälschlicherweise!, ist das woran die Elfen heute glauben oder besser: wieder glauben!
Das ist auch das, woran ich glaube. Nur ist Nurti kein Gott, wie sich der enge katalogisierende Geist des Menschen sich das vorstellt, nein, es ist ein Prinzip. Es ist eine Idee... ein Glaube. Nurti ist all das, was erschafft. Das Leben, die Natur, der Tag, das Wachsen und Gedeihen - es ist der Drang die Dinge mit Leben zu erfüllen! Doch hat Nurti einen Gegenspieler. Ein Gegenwicht, das das Gleichgewicht der Welt zu erhalten sucht.
Zerzal. Zerzal ist das Sterben, der Schmerz, das Vernichten. Zerzal beseitigt die Dinge die ihren Sinn verloren haben, es schafft Raum für
Neues... für neuen lebendigen Sinn! Ohne zerza wäre das Leben Wahnsinn, die Welt überfüllt. Ohne
nurdra wäre sie abgrundtief leer... kalt... tot... sinnlos.
Die Elfen glauben, dass es keine allwissenden, allmächtigen Entitäten gibt! Es gibt die beiden Prinzipien des Entstehens und Vergehens. Die Urenkel jener Lichtelfen, die einst aus dem Licht und reiner astraler Energie entstanden, zweifeln nicht an der Existenz der 12e... Nein, das tun sie nicht! Aber für sie sind sie weder allwissend, noch über alle Zweifel erhaben! Dieses sind natürlich nun gar wahrlich blasphemische Worte in den Hallen dieser ehrwürdigen Akademie zur Ehren
HESindes, oder?... Nein, sie sind es nicht!...
In langen Disputen, manchmal sogar im Streite, habe ich mit den werten collegae dieser Akademie, mit denen anderer
Akademien und mit den Geweihten der Zwölfe diskutiert! Und immer mussten diese mir bestätigen,
dass auch die Götter irren können! Irrte HESinde's Tochter
MAda nicht, als sie kurz vor dem Erlöschen ihrer Kraft die Sphären durchbrach und den Menschen die Macht gab, das Schicksal in ihre eigene Hände zu nehmen? Der Gedanke
"cogito, ergo sum!" gründet er sich nicht hier? Endlich erkannten die Menschen sich selbst! Wurden sich ihres Seins
bewusst! Aber vielen ist es immer noch nicht ganz bewusst geworden, dass das Wesen des Menschen immer noch sein Streben ist, und nicht wie das der Elfen einfach das Sein! Aber ich schweife ab,
eingedenk nun der Tatsache, dass auch die Götter sich zu irren vermögen, schauen wir in die Offenbarungen des
Nayrakis. Dort wird wiederholt davon berichtet, dass es den einen oder anderen Gott seiner Taten reute! Ergo, ist es da nicht verständlich, wenn die Elfen sagen, glauben und leben,
dass es die 12e ohne Zweifel gibt, sie die mächtigsten und gewaltigsten Kräfte und auch oftmals Erhalter der Wesen dieser 3. Sphäre sind, aber wenn sie es auch ablehnen diese Wesen als über jeden Zweifel erhaben zu betrachten, wo sie sich doch selbst des Zweifels an ihrem Tun beflissen?" Der Magister lehnt sich etwas erschöpft nach diesen langen Ausführungen in seinen Sessel zurück und blickt auf die ganz deutlich verunsicherten Schüler. Diese schauen fragend, zweifelnd zu ihrem Magister. "Nun frage ich Euch, sind
diese Gedanken elfischer Hochmut? Ignorant? Oder gar gegen die 12e gerichtet?
Ich habe lange über das nachgedacht, lange diskutiert, was ich heute zu sagen gedachte. Ich habe es gesagt, und es scheint mir, als habe ich euch erschüttert... Ihr schaut, als hätte es euer Magister geschafft, euch den Boden unter den Füßen zu entreißen! Ist es so? Nein, diese Vorlesung soll Euch im Glauben bestärken! Vertraut auf die 12e! Bittet sie um Hilfe, wann immer ihr nicht
weiterwisst. HESinde, die weise und gütige Freundin der Menschen, wird euch mit Sicherheit zur Seite stehen! Aber
HESinde wird nur dem von euch helfen, der sich auch selbst hilft! Es nützt nichts zu jammern und sich über sein Schicksal zu beklagen! Selbstmitleid ist den Göttern
verhasst und wird ignoriert! Wenn ihr die Hilfe der Zwölfe wollt, wenn ihr die Hilfe
HESindes unser aller Herrin nur erfleht und darauf vertraut,
dass sie es für euch richten wird, dann werdet ihr enttäuscht werden. Genau wie jene Elfen vor langer, undenkbar langer Zeit!
HESinde wird euch beistehen, wird mit euch durch Freude und Gefahr gehen, aber nur wenn ihr auf sie vertraut, wenn ihr fest daran glaubt,
dass sie stets mit euch ist, wenn ihr ohne Zweifel durchs Leben geht und ihrem Willen entsprechend euer Leben der Vermehrung von Wissen und Weisheit widmet! Nur Kleingeistige braucht in jeder Gefahr den göttlichen Beistand! Ihr, solltet vielmehr in festem Glauben und Treue zu
HESinde durch das Leben schreiten, das SEIN genießen und das alles mit Selbstvertrauen und Achtung vor euch selbst!
HESinde verlangt nicht danach, dass ihr euch vor Ihr in den Staub werft! Ein Leben in
Ihrem Sinne, das ist Ihr mit Sicherheit mehr als Wunsch! Und ein solches Leben wird
Sie dann auch mit dem Eingang in Alverans Hallen lohnen!"
Isandrian greift nach einem Glas und nimmt einen tiefen Schluck Wasser. Immer noch blicken die jungen Scholaren ihren Magister an, verwundert, erstaunt und verwirrt. Langsam reckt sich eine Hand nach oben. Adiamus, ein Schüler des M.M. Caranosis. "Magister, eine Frage!" Isandrian nickt ihm aufmunternd zu. "Nun... ich, Magister, hätte da eine Frage. Diese Vorlesung hatte als Thema die Magie und doch nicht den Glauben." "Nun, Studiosi. Ich denke, Magister Traumenstein hat dich sicherlich gelehrt,
dass Geduld eine Tugend ist. Und auch, dass man zum Erkennen der Details von etwas Fremdartigen, das Ganze sehen
muss! Das Teil ist nichts, ohne das Ganze. Was für ein Sinn macht das gezahnte Rädchen, winzig klein, ohne den Rest
der Mechanik? Aber was ist der Sinn der Maschine, wenn ein Rädchen fehlt? Beide brauchen einander! Und wie
die Mechanik das Rädchen braucht, müsst ihr, um das principum der Magie der Elfen zu ergründen, euch auch mit dem mysteriösen Wesen der Elfen vertraut machen! Es wäre billig, und durchaus aus einem überholten Buche heraus zu belegen, wenn ich mich hierher gesetzt hätte, und euch davon berichtete,
dass die Elfen im Geheimen Nurti huldigen, sie glauben, dass ihre Kraft dieser entspringe, sie aber in Wirklichkeit Wirken der
HESinde ist, die die Elfen in ihrer Unwissenheit unterstützt, da sie die Kraft stets in ihrem Sinne anwenden! Ja, das hätte ich berichten können, ihr wäret ohne Zweifel in Eure Kammern gegangen und ich hätte in wenigen Sätzen diese Einführung hinter mich gebracht!" Isandrian schaut die vor ihm sitzenden fragend und durchdringend an. "Aber das ist nicht das was ihr gelehrt bekommen solltet! Ihr sollt lernen, und das werde ich euch lehren,
dass ihr die Dinge stets hinterfragt, mögen sie Äonen alt sein. Hinterfragt alles, wenn es auch nur den Hauch einer nebulösen Unstimmigkeit gibt! Das sollt ihr lernen! Und indem ich Euch vom Glauben und der Geschichte, den Prinzipien und dem Leben der Elfen berichtet habe, habt ihr einen Einblick in das erhalten, was sich elfisch nennt. Und mit diesem Wissen geht ihr nun! Und in der nächsten Vorlesung, die im übrigen draußen stattfinden wird, werden wir auf die arkanen Strukturen der Magie eingehen. Wir werden die neuen Matrices-Theorien anwenden, um die genaue structuria der elfischen canta magica zu ergründen. Ihr solltet also etwas zum Schreiben mitbringen, denn es wird sicherlich nicht so einfach wie heute. Ich werde euch mit der Theorie und Praxis füttern, bis euch die Ohren überquellen... Also... Schluss für heute. Möge
HESindes Weisheit mit Euch sein!" ... Die Scolari erheben sich und gehen Richtung Tür. "Halt, noch einen Augenblick. Ich möchte a)
dass ihr diese Vorlesung erst morgen untereinander besprecht und b) dass ich euch heute Abend alle im
Hesindedienst sehe! Auf diesen Punkt möchte ich auch im Namen des restlichen Lehrkörpers nochmals
dringendst hinweisen. Und jetzt ab!"
Erschienen in Opus no. 75 am 24.9.2000.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Eine Einführung in die Magie der Elfen - Teil II.
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