Opus veritatis scientiaeque

Der Schwarze Limbus    

 

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Der Kulminatio
Wirkung und die Möglichkeiten des taktischen Einsatzes

von Belal von Arkania

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Der KULMINATIO gehört zwar einerseits zu den eher unbekannten und anspruchsvolleren Formulae der Kampfmagie, doch sicher auch zu den interessantesten und effektivsten.
Es soll hier erst allgemein auf diesen Zauber eingegangen werden:

Es ist noch immer, trotz langwieriger und tiefgehender Erforschung, unbekannt, auf welchem Wirkungsprinzip der KULMINATIO basiert. Welche Kraft wirkt in ihm? Wirkt ein Element, oder gar mehrere? Oder handelt es sich doch nur um eine Zusammenballung arkaner Kraft? Und warum nimmt die Wirkung solch chaotische Form an? All dies sind Fragen, welche jeden Anwender dieser Formula über kurz oder lang beschäftigen.
Gerade die Frage, ob es sich um eine elementare Wirkungsweise handelt, hat die Gemüter vieler Magiergenerationen erhitzt und Anlass zu hochfliegenden Spekulationen geboten.
Die Collegae, welche die Ansicht vertreten, dass die Magie ein eigenes Element darstellt, fühlen sich durch die schiere Existenz einer Formel wie des KULMINATIO vollauf bestätigt.
Es handle sich hier um nichts weiteres als eine chaotische Zusammenballung des siebten Elements, welche so eine ausgesprochen destruktive Wirkung hat. Die Anhänger dieser These postulieren dann natürlich auch, dass es sich beim KULMINATIO sogar um einen Teil einer elementaren Septalogie handelt, es dieselbe Formel also auch in Verbindung mit den anderen sechs Elementen Feuer, Wasser, Luft, Erz, Eis und Humus geben müsste. Manche gehen sogar so weit, den IGNISPHAERO und den FRIGOSPHAERO für zwei der sechs "Partnerzauber" des Kulminatio zu erklären.
Dann gab und gibt es eine Reihe von Collegae, welche die Wirkung des KULMINATIO auf eine Mischung mehrerer Elemente zurückführen, vorzugsweise auf eine Kombination aus Luft und Feuer. Zu dieser Idee kommen sie, weil sie die Wirkung des KULMINATIO mit einem bei jedem Gewitter oder Sturm auftretenden Blitz vergleichen, welcher ja eigentlich immer zusammen mit stärkeren Winden auftritt (welches Gewitter ist schon windstill?), sich ja auch durch die Luft bis zum Erdboden fortpflanzt und beim Aufschlag auf entsprechendes Material Feuer und Explosionen hervorruft. Dieser Vergleich muss eigentlich einleuchten, sind die Ähnlichkeiten zwischen einem "normalen" Blitz und dem Kugelblitz KULMINATIO doch sofort ersichtlich. Nun melden sich natürlich wieder die Anhänger der Septalogie-Theorie zu Worte und sagen: "Natürlich sind KULMINATIO und Gewitterblitz dasselbe! Beide sind sie Manifestationen des siebten Elementes!" Man mag zu dieser These stehen, wie man will, sie ist - bis jetzt - nicht beweisbar. Dies sind auf jeden Fall die beiden Thesen, die sich um die Wirkungsweise des KULMINATIO gebildet haben - es gibt natürlich noch die Wahnsinnigen, welche postulieren, dass der KULMINATIO ob seiner chaotischen Form ein Spruch sei, welcher der Dämonologie zugeordnet werden müsse oder ihr zumindest sehr nahe stünde. Über den Irrsinn einer solchen Theorie muss ich hier sicher nicht länger reden, es genügt wohl zu sagen, dass im Zusammenhang mit dem KULMINATIO nie über irgendwelche Dämonenmanifestationen oder sonstige niederhöllischen Effekte berichtet wurde.
Um es also noch einmal kurz und bündig zusammenzufassen: Niemand weiß so recht, auf welchen Prinzipien die Wirkung des KULMINATIO basiert. Hier ist also noch Forschungsbedarf.

Nichtsdestotrotz ist die kampftechnische Effizienz dieser Formula unbestritten. Der KULMINATIO bietet dem Kampfmagier genau drei Vorteile:

Primo: Der Kugelblitz bewegt sich nach seiner Erschaffung unabhängig von der Konzentration des Zaubernden auf das von diesem gewählte Opfer zu, d.h. der Zaubernde kann sich voll auf andere Dinge (das Kampfgeschehen, andere Zauber etc.) konzentrieren.

Secundo: Die Schadenswirkung des Kugelblitzes wird, wie beim FULMINICTUS DONNERKEIL, nicht durch Rüstungen gemindert, nein, im Gegenteil! Metallene Rüstungsteile verstärken die Schadenswirkung sogar noch!

Tertio: Der Verbrauch an astraler Energie steht nicht mit der Höhe des angerichteten Schadens in Zusammenhang, wie es ja beim FULMINICTUS und dem IGNIFAXIUS bekanntermaßen der Fall ist.

Ich möchte auf diese drei Punkte noch näher eingehen und sie mit Beispielen erläutern.

ad primum:
Der Vorteil dieser Eigenschaft ist vor allem in Situationen offensichtlich, in welchen der Zaubernde alleine zwei oder noch mehr Gegnern gegenübersteht. Mit Hilfe des KULMINATIO ist es ihm nämlich möglich, einen oder, bei mehrfacher Anwendung, viele Gegner für einige Zeit zu beschäftigen und sich so die Möglichkeit zu verschaffen sich auf weniger Feinde zu konzentrieren. Denn "feuert" der Zauberer einen Kugelblitz auf einen Gegner ab, wird dieser höchstwahrscheinlich versuchen, dem auf ihn zurasenden Funkenball zu entkommen, wodurch er für einige Zeit aus dem Kampfgeschehen ausscheidet. Und weicht er dem Kugelblitz nicht aus oder wird eingeholt - was meistens über kurz oder lang der Fall ist - ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass der hinzunehmende Schaden immens hoch ist und so diesen einen Gegner außer Gefecht setzt.

ad secundum:
Dies verleiht der Formel eine besondere Nützlichkeit im Einsatz gegen schwergepanzerte Infanterie bzw. schwere Reiterei, Ritter und ähnliches. Kann ein dicker Stahlharnisch seinen Träger unter Umständen sogar vor der Flammenlanze eines veritablen Magiers schützen, ist er gegen den KULMINATIO nutzlos, ja sogar verhängnisvoll. Wird z.B. der KULMINATIO gleichzeitig von einer größeren Anzahl Magier auf eine heranrasende Front schwergerüsteter Reiter angewandt, so kann man sichergehen, dass der Angriff der Kavallerie einiges von seinem anfänglichen Schwung verlieren wird! Auch kann man sicher sein, dass vermehrter Einsatz des KULMINATIO aus einer heranstampfenden Phalanx schweren Fußvolkes eine jämmerliche Reihe voller Lücken macht.

ad tertium:
Durch diese Eigenschaft hat der KULMINATIO den Charakter eines Glückspieles, doch einem Glücksspiel mit für den Spieler günstigen Bedingungen! Denn der Verbrauch an astraler Kraft ist meist geringer als die angerichtete Schadensmenge, während bei anderen Kampfzaubern wie dem FULMINICTUS und dem IGNIFAXIUS der astrale Aufwand mit der Höhe des angerichteten Schadens übereinstimmt. Vor allem wenn der Kugelblitz gegen einen stark mit metallenen Rüstungsteilen versehenen Gegner angewandt wird, kann man eigentlich sichergehen, dass die Relation zwischen verbrauchter astraler Energie und Schaden günstig für den Zaubernden ist. Und wenn der Zaubernde auch noch einen Stab mit dem vierten Stabzauber sein eigen nennt, wird diese Relation für den Zaubernden noch günstiger ausfallen.
Also: Sollte ein Zaubernder nur noch über einen kleinen Rest seiner astralen Macht verfügen und sich in einer Kampfsituation befinden, sollte er meiner Meinung nach eher das Risiko eines KULMINATIO-Einsatzes eingehen, als einen FULMINICTUS oder IGNIFAXIUS mit nur geringer Wirkung einzusetzen. Zwar kann es passieren, dass der Kugelblitz auf Grund fehlender astraler Energie misslingt, doch gibt es ebenfalls die nicht zu unterschätzende Wahrscheinlichkeit, dass der Kugelblitz eine immens hohe Wirkung entfaltet, aber nur sehr wenig astrale Energie benötigt.

Diese drei erwähnten Vorteile machen es wohl offensichtlich, dass dieser Formula große strategische Bedeutung für Arkania anhaftet, weshalb sie auch an unserer Akademie mit besonderem Enthusiasmus gelehrt und gelernt werden sollte.

Erschienen in Opus no. 76 am 1.10.2000.

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