Korrespondenz
aus Arkania Da heute zum ersten Mal ein Artikel in meiner Funktion als Arkania-Korrespondent erschienen ist, will ich mich der geneigten Leserschaft etwas näher vorstellen: Mein Name ist Drakmore Eolan Cardin, ich wurde in der Nähe von Norburg geboren und am Ende der Ereignisse einer turbulenten Jugend stand meine Ausbildung zu einem Diener Sumus. Nachdem ich allerdings zusammen mit meinem Freund Belal die Welt ein wenig bereist hatte, fand ich heraus, dass die Weltsicht der Gildenmagier viel mehr zu meiner passt und die rationalistische Methodik mir eher liegt als naturverbundene Gefühlswertungen. So entschloss ich mich, am Kampfseminar Andergast - jener Akademie, von der Belal abgegangen war - eine nachträgliche Ausbildung in den Dingen der Gildenmagier zu machen. So wurde mir vom Kollegium der Titel "Magus h.c." verliehen, hatte ich doch nie eine richtige Ausbildung zum Gildenmagier absolviert. Belal und ich verwirklichten unseren Traum von der Gründung einer reichsfreien Stadt, in der einzig die Liebe zu den Wissenschaften und den arkanen Künsten Bedeutung haben sollte. Nach langen Mühen gründeten wir so Arkania, wo wir mit einigen Freunden an der Regierung des kleinen Stadtstaates beteiligt sind. Trotzdem will ich mich in meiner journalistischen Arbeit für den Opus immer um ein objektives Urteil über die Lage der Dinge zwischen Uhdenberg, Trallop und Donnerbach bemühen. Gez. Drakmore E. Cardin, Magus h.c. Dreister Goblinüberfall auf die "Stadt der Magie" Am 8. Ingerimm dieses Jahres fand ein dreister Überfall einer marodierenden Goblinhorde auf die erst vor wenigen Jahren gegründete Stadt Arkania statt. Die Verteidigung der Stadt konnte jedoch mit Magie und Schwert die tollwütigen Angreifer zurückschlagen. Es gab keine Verluste auf Seiten der arkanischen Streiter, 42 Goblins jedoch fanden den Tod im Kampf, einer konnte entkommen. Drei der Angreifer wurden gefangen genommen und für ihren aggressiven Angriff auf die Freiheit Arkanias und seiner Bürger zum Tod durch den Strang verurteilt. Das Urteil wurde am darauffolgenden Tag nahe Arkania vollstreckt. Ein seinem Tagewerk nachgehender Holzfäller hatte die Goblins einige Meilen vor Arkania gesichtet und vor der wütenden Horde daherreitend die Obrigkeit in der Stadt alarmiert. Trotz diesen heldenhaften Einsatzes standen die Goblins schon kurz vor der Stadt, bis sich die Verteidigung formiert hatte: Mehrere Kampfmagier des Zirkels der Macht, die Stadtwachen sowie einige Ratsmitglieder und der hohe Exekutor Belal von Arkania persönlich erwarteten die heranstürmenden Bestien. Auf den Befehl des Kommandierenden des Zirkels der Macht, Drakmore E. Cardin, hin bereiteten die Magier den Goblins einen heißen Empfang mit einigen Feuerbällen. Diese Attacke schwächte die Goblins erheblich, fast die Hälfte fiel den elementaren Gewalten zum Opfer. Nichtsdestotrotz setzten sie ihren Angriff mit nur noch größerem Zorn fort. Die übrigbleibenden Angreifer wurden im Nahkampf überwältigt. Nur ein Golbin konnte fliehen; er wurde von den Arkaniern nicht verfolgt. Die drei überlebenden Goblins wurden vor ein eiligst berufenes Gericht gestellt und zum Tod durch den Strang verurteilt. Auch wenn diese Handlung später in der Öffentlichkeit kritisiert werden sollte, so war sie die logische Konsequenz aus dem dreisten und in keinster Weise provozierten Angriff der Goblinhorde. "Wir wollen ein Zeichen setzen: Mit Arkania ist nicht zu spaßen!", so der Exekutor später. "Aber wenn sie uns um Vorräte gebeten hätten, hätten sie welche bekommen - wir sind ja keine Unmenschen." Die Frage, ob die Verurteilung der drei Gefangenen rechtens gewesen ist, beschäftigte Stadtrat und Öffentlichkeit noch viele weitere Tage. Das harte Vorgehen gegen die Angreifer erzeugte ebenfalls Kritik. Ganz offenkundig war man auf diese Situation nicht vorbereitet gewesen, es fehlten passende Bestimmungen. Als Reaktion auf dieses Problem hat der Stadtrat die Gründung eines Ausschusses befohlen, der sich mit den Fragen eines "Kriegsgesetzes" befassen soll: Wie ist mit Gefangenen umzugehen? Unter welchen Bedingungen sind Verhandlungen möglich? Der Fertigstellung der Stadtmauer soll ebenfalls eine höhere Priorität eingeräumt werden: "Noch mal lassen wir uns nicht auf dem falschen Fuß erwischen!", so Exekutor Belal. Erschienen in Opus no. 85 am 3.12.2000. |
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