Opus veritatis scientiaeque

Der Schwarze Limbus    

 

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Oppajeh – die ‚Heilameise‘

Das aventurische Bestiarium erweiternd wollen wir einen Buchauszug, welcher ein bis dato fast unbekanntes Getier beschreibt, präsentieren:

»Man berichtet allüberall von allerlei seltsamem Gewürm und Gezücht, das da kreucht in den undurchdringlichen Dschungeln des Südens. So sei beispielsweise die Treiber-, geheissen auch Räuberameise, genannt, welche von den Einheimischen Oppajeh genannt wird, was soviel heißt wie ‚Heilameise‘. Dieses Insekt ist nur höchst selten zu finden und nur im Dschungel beheimatet. Auf den ersten Blick mag der Unwissende die Treiberameise mit der gewöhnlichen Waldameise verwechseln, da sie circa von gleicher Größe ist und die selbe hellrote Farbe hat. Sie weist jedoch als einziges Erkennungsmerkmal eine schwarze Zeichnung auf dem Kopf auf. Diese Zeichnung hat die Form eines U mit langen Serifen und einem Punkt darunter (manche paranoide Zeitgenossen behaupten schlichtweg dies sei ein Zhayad-R). Seinen Namen hat dieses Insekt von der Angewohnheit, große Wanderungen zu unternehmen, wobei sie eine Spur der Verwüstung hinterlassen, da sie zu Tausenden jegliches Getier anfallen und in transportable Stücke zerlegen. Hier mag der Unwissende schmunzeln und fragen, was Ameisen denn einem erwachsenem Menschen antun können. Bedenket, dass jedoch ein Schwarm dieser Insekten nach Tausenden zählt und die Säure, die sie verspritzen, ist äußerst aggressiv! So man es aber schafft, ein paar dieser Insekten gefangen zu setzen, was sich ob ihrer Eigenschaften als recht schwierig gestalten kann, so kann man sie – wie uns der Waldmensch lehrt – dazu verwenden, Schnittwunden gewissermaßen zu nähen.
Die fast schmerzlose Prozedur ist die folgende: Man nehme ein solches Getier, setzte es ohne Scheu auf die Wunde, und seinem Instinkt folgend beißt es – den Geruch des Blutes witternd – sofort mit seinen mächtigen Beißwerkzeugen zu und lässt auch nicht mehr los, auch wenn man sein Hinterteil abschneidet. In dieser Weise ist es dem Wissenden mit einigen Tieren möglich, eine Wunde wieder zusammenzufügen und sie in nur wenigen Tagen ausheilen zu lassen, denn wie es scheint, ist das üble Sekret der Ameisen, entgegen aller Vernunft, heilkräftig, und es wurde noch nie von einem Fall berichtet, bei dem ein solcherart Behandelter Wundfieber bekommen hätte.
Ist die Wunde vollkommen verheilt, so fallen die restlichen Teile der Ameisen einfach ab.
Die als so dämonisch erscheinende Kreatur ist also wohl doch ein Wesen der PERaine.«

--- Magus Regolan Schwarzfelden, Eine Reise durch den Süden; Festum, 3 Hal


Verbreitung: Südaventurien (Regenwälder)
Körperlänge: bis zu 1 Finger
Gewicht: unbedeutend


Grossmeister Erilarion Androstaal
und Meisterin Sheddja

von: Markus Penz & Philipp Schumacher
Erschienen in Opus no. 9 am 14.3.1999.

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