Einst ging ich in jungen Jahren zu meinem Meister Salman, denn ich hatte
Zweifel an der Vollkommenheit der übermittelten Schriften, so stand in den "Annalen
des Götteralters", dass PRAios einst die Seinen fragte:
"Wo bist Du?" lange bevor ER ihnen ihren Platz in Alveran oder auf Deren zuwies,
aber wenn PRAios jedem in sein Herz schauen kann und weiß darob der
Zweifel und Schatten in der menschlichen Seele, warum fragt er ihn dann noch? Nach vielen Jahren des Studium verstehe ich nun diese Stelle in der
Schrift und auch den Kommentar meines Meisters. Denn wenn PRAios so
fragt, will er von ihm nicht etwas wissen, was er ohnehin schon weiß, sondern er möchte
im Herzen der Menschen was bewegen. Er verlangt, dass wir uns ans Herz fassen und ehrlich
uns eingestehen, wie wir die Jahre verbracht haben, wie wir lebten und was wir taten. Aber
allerorten und allerzeiten lauschen wir nicht dieser Frage und verstecken uns vor Ihr. Und
je mehr wir dieser Frage ausweichen und uns in der Verkehrtheit unseres Tuns verstricken,
um so weiter flüchten wir vor der Wahrheit und der Befreiung aus dem Jammertal der
Selbstlügen und Falschheiten. Und da PRAios alles sieht und weiß,
verstecken wir uns nicht vor ihm und der Frage, sondern in Wahrheit vor uns selbst und
wagen es nicht uns selber ins Angesicht zu schauen und uns die Wahrheit einzugestehen. Ew. Hochwürden von: Tobias Milbrett |
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