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Der Schwarze Limbus    

29. Efferd im 54. Götterlauf nach Hal

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Korrespondenz aus dem Káhet Ni Kemi
Für die geneigte Leserschaft berichtet Doctor Enrico Radan Barmin

Aufstand im Reich?
Vor wenigen Stunden erreichte uns die erschütternde Mitteilung von einem blutigen und gemeingefährlichen Anschlag auf eine friedliche Handelspotte, die unter horaskaiserlicher Fahne segelte. Das Schiff hatte Gewürze von den entfernten Waldinseln geladen und sollte diese gen Khefu bringen, wo sie weiter ins wiedererstandene Bosparan gebracht werden sollten, doch dazu kam es nicht: Das Schiff, welches genauer gesagt dem Hause ya Strozza zugehörig war, lief auf einem Riff vor Mergyan auf und sank dort zur Hälfte ab. Bergungsversuche brachten Schreckliches zutage: Die gesamte Mannschaft schien auf grausame Weise gen Boron geschickt worden zu sein. Von den Tätern, die zu solch einem götterlästerlichen Vergehen im Stande waren fehlt bis zum heutigen Tag jegliche Spur. Einziger Hinweis stellt ein an Bord gefundenes Pergament dar, auf dem eine stilisierte Waage aufgemalt wurde. Das gleiche Zeichen findet sich auch auf einem weiteren Schriftstück wieder, das um einen Stein gewickelt durch ein Fenster der horaskaiserlichen Botschaft zu Khefu geworfen wurde. Darin bekennt sich eine Organisation namens 'Iri-Maat' zu dem Attentat vor Mergyan. Gleichzeitig diene es als Manifest der neu formierten Befreiungsfront. Hiernach sei man nicht mehr gewillt, die mehr und mehr fortschreitende Versklavung durch die Horasier hinzunehmen und werde mit blutigen Mitteln dagegen ankämpfen. Weiter nannte das Pamphlet sogenannte Denunzianten der "Horas-Schlampe Amene", allen voran der Cancellarius de Cavazo nebst Gemahlin. Dazu kamen Ricardo von Grauenberg, die Familien Mezkarai, Al'Plâne und Bartelbaum, die sich an der Ausbeutung des "kem'schen Heimatlandes" bereicherten. Schockiert über die Vorkommnisse zeigte sich Ihro durchlauchte Excellence Ákljá Algerîn-de Cavazo, die als DAP-Chefin unverzüglich Gegenmaßnahmen ankündigte. Man werde sich von einer irregeleiteten Randgruppe nicht einschüchtern lassen, wiewohl man deren Gefahr nicht unterschätzen werde und so begab sie sich in die Botschaft Bosparans, wohl zu klärenden Gesprächen mit seiner Excellence Adilron ay Oikaldiki, deren Verlauf und Inhalt uns jedoch nicht mitgeteilt wurde. Auch Cancellarius de Cavazo nahm den Vorfall sehr ernst. "Gewisse orthodoxe Kreise in der kem'schen Kirche haben seit Jahren den Boden für diese abscheuliche Bluttat bereitet. Anstatt den Fortschritt und die steigende Macht des Káhet zu fördern, erstrebt diese Seite die Rückkehr zu verstaubten Traditionen, die geradewegs in den Verfall und den Untergang führen." Laut den Worten des Cancellarius wisse man genau, "wo man die Täterinnen und Täter zu suchen habe, und diesmal sei das KKAB nicht gewillt, Gnade vor Recht ergehen zu lassen."

Großhandelshaus gegründet
Wenige Monate nach der überraschenden, faktischen Monopolisierung des kem'schen Außenhandels durch die Familie Al'Plâne ist die Umstrukturierung des kem'schen Außenhandels praktisch abgeschlossen. Durch neue Exclusivverträge mit der über 90% des kem'schen Exporthandels dominierenden horasischen Familie ya Strozza war es Leyla Al'Plâne unter Vermittlung der Ministerin Ákiljá Algerîn-de Cavazo gelungen, sämtliche Konkurrenz auf einen Schlag faktisch auszuschalten, unter anderem auch die Familien Pâestumai und Mezkarai - aber auch der Kronanteil an der Außenhandelsgesellschaft BRAKEM war über Nacht wertlos geworden. Wohl wissend, dass ihre Compagnia das freiwerdende Handelsvolumen nicht auffüllen würde können, nahm die tatkräftige Handelsherrin aus Cháset jedoch sofort weitreichende Verhandlungen mit zahlreichen Handelshäusern auf. Wie es scheint, erfolgreich... Am 1. Tag des Freimondes der Travia 28 S.G. verkündete die Directorin der 1. Neu-­Kem'sche-­Waldinsel-­Kolonialwaren-­Compagnie Neu-Prêm/Cháset, Leyla Al'Plâne, im Beisein der einflussreichen Dame Aischa Mezkarai und des Vertreters Ihrer keminisutlichen Majestät, Seiner Excellenz Hanniball von Hasenhausen, zu Plâne auf der Insel Cháset die Gründung einer neuen Handelsgesellschaft. Im Rahmen der 'Vereinigten kem'schen Handelscompagnie Per'sunet' wird ab dem 1. Tag des Boronfreimondes 28 S.G., dem Tag, an dem die neuen Verträge mit den ya Strozzas wirksam werden, die gesamte Handelsmacht der Familie Mezkarai, der Krone und der Familie Al'Plâne vereinigt werden. Auch zahlreiche kleinere Handelshäuser sind offenbar am neuen Großhandelshaus beteiligt, so beispielsweise das Haus Hèt'nâr'h aus Yleha, das Hoheitliche Handelskontor sowie die Familie Algerîn-de Cavazo. Für weitere Beteiligungen sei "frau allezeit offen", wie Leyla Al'Plâne verkündete. Erste Auswirkungen dieser Restrukturierung des kem'schen Außenhandels sind bereits im vergangenen Mond bemerkbar gewesen. Das mit zahlreichen Vorschußlorbeeren und großem Pomp Anfang des Jahres in Kemi aktiv gewordene Haus ey Beyn kämpft nach der Schließung seiner unrentablen Kontore in Tárethon und Djunizes um das Überleben, während das Haus Pâestumai-Morganor, das nun nach dem Abzug des Kapitals der Al'Plânes und der Krone 100% der BRAKEM-Anteile hält, hofft durch die ihm durch die Auflösung ihrer alten Verträge mit den ya Strozzas zustehenden Entschädigungszahlungen so lange Verluste vermeiden zu können, bis alternative Handelsbeziehungen aufgebaut wurde. In diesem Zusammenhang munkelt man von Kontakten der Pâestumai zu dem horasischen Haus Terdilion, des schärfsten Konkurrenten des Hauses ya Strozza.

von: Armin Abele
Erschienen in Opus no. 95 am 11.2.2001.

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