Opus veritatis scientiaeque

Der Schwarze Limbus    

25. Travia im 54. Götterlauf nach Hal

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Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (I.)

Auszüge aus dem gleichnamigen Kollektan
aller der Rohalszeit entstammenden Bände 
der 'Gespräche Rohals des Weisen' 
in freier Transkription, 
verfasst in der Sprache des Volkes, 
getätigt durch Lizentiatus Vitus Ehrwald,
Abgänger der Herzog-Eolan-Universität zu Methumis,
so geschehen im Jahre 2515 Horas zu Gareth 
mit gnädiger Unterstützung des Pentagontempels 
der Herrin Hesinde

Über das rechte Leben

Meister, sagt, wir verehren die Zwölfe und bemühen uns redlich um ein Leben in ihrem Sinn, doch was wir im Geiste des einen zu tun bestrebt, mag oft den Lehren des anderen widersprechen; was können wir tun, um ein Leben im Sinne der Zwölfe zu führen, ohne einem von ihnen zu missfallen?

Wohl dem, der einen Gott verehrt, an den sein Herz er hängen kann, doch wehe dem, der Seinesgleichen gering zu achten sich erdreistet, nur weil er sieht, wie ungleich achtenswerter sind die Zwölfe. Wer den Göttern wahrhaft dienen will, wird stets bemüht sich zeigen, die von ihnen geschaffene Schöpfung und Ordnung zu erhalten und seinen Brüdern und Schwestern mit Respekt und Anteilnahme zu begegnen. Denn seht, ein jeder Mensch ist den Göttern von Wert, und wenn den Wert der anderen ihr nicht erkennt und schätzt, ihn vielmehr durch gleichgültige Ignoranz herabwürdigt, so wertet ihr die ganze Menschheit ab und damit auch euch selbst und den Wert eurer Verehrung für die Zwölfe.

Über den Dienst an Göttern und Menschen

Meister, sagt, wenn wir die Menschen zu sehr achten, berauben wir die Götter damit nicht der Achtung, die sonst wir für unseren Dienst an ihnen und für unser Seelenheil gern aufgewendet?

Der Dienst an den Göttern ist ehrenvoll und wichtig für euer Seelenheil. Doch auch der Dienst an den Menschen ist ehrenvoll und wird euch nicht weniger zum Seelenheil gereichen. So ihr jedoch meint, im Handeln für die Götter gegen die Menschen grausam oder gleichgültig verfahren zu können, wirkt ihr eurem Seelenheil zuwider, denn welcher Gott sollte euch nach eurem Leben in seiner und seiner Liebsten Nähe wissen wollen, wenn er sieht, dass ihr die, welche zu euren Lebzeiten in eurer Nähe gewesen, nicht mit Respekt und Achtung zu behandeln wusstet! Darum sorgt euch nicht zu sehr um euer Seelenheil, denn wer solches tut, dem gilt Selbstsucht mehr als Göttertreue. Wer stets jedoch sich auch um andere bemüht, zeigt weitaus mehr seine Liebe zu den Göttern und ihrer Schöpfung.

Über den Sinn für das Richtige

Meister, sagt, wie können wir erkennen, ob wir im Sinne der Zwölfe handeln, wo sich ihre Lehren doch in so vielen Punkten voneinander unterscheiden?

Alles, was ist, hat seinen Ursprung im Willen der Götter, welche die Welt in ihrem Sinn geschaffen haben. Auch ihr seid allesamt geschaffen durch der Götter Willen, und sie schufen euch so, dass ihr zu erkennen vermögt, was in ihrem Sinne ist. Wenn ihr daher als Einzelne handelt, so hört auf euer Herz, und ihr werdet wissen, was ihr tun sollt! Doch lasst es nie verrohen und erhaltet euch eure Empfindsamkeit, damit der Rat aus eurem Innersten euch niemals täusche, so dass ihr ihn mit dem Drang nach der Verfolgung eurer eigennützigen Interessen verwechseln mögt. Wenn ihr als Gemeinschaft handelt, dann folgt der geltenden Moral, handelt ihr als Untertanen, so folgt dem euch gegebenen Recht. Doch seid nicht blind dabei und erinnert euch stets an den göttlichen Kern, den jeder Einzelne von euch in sich trägt und auf den zu hören eure oberste Pflicht ist.

Erschienen in Opus no. 101 am 25.3.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' - Vorwort.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (II.).

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