Opus veritatis scientiaeque

Der Schwarze Limbus    

 

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Korrespondenz aus dem Káhet Ni Kemi
Unruhen in der kem'schen Überseeprovinz

Der Streit von Thorwalern und Liebfeldern hat bekanntermaßen dieser Tage auch das entfernte Tásebá erreicht und in Aufruhr versetzt. Am Morgen nach den Feierlichkeiten mit Mehib [Bischof] Kal`Tan wurde ein Bürger des Imperium Renascenti Horasi grausam erschlagen aufgefunden. In seinem Haupt steckte noch die Skraja, die ihn über das Nirgendmeer geschickt hatte.
Nachdem der Akîb [Baron] Gorthin von Oppstein intensive Nachforschungen veranlasst hatte, wurde der vermeintliche Täter schnell gefunden: Ragnar Hjalvarson hatte sich einige Zeit vor der Tat mit dem Opfer um ein Mädchen gestritten und dabei dieselbe an den Horasier verloren. Der Nordmann beteuerte jedoch, nichts getan zu haben. Zumindest könne er sich nicht daran erinnern, da er am Abend der Tat vollkommen betrunken war und gar auf dem Heimweg eingeschlafen war.
Da von Seiten der Horasier harte Vergeltungsmaßnahmen gefordert wurden, kam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Thorwalern und Liebfeldern, die oft zu einigen Verletzungen führten. Der Akib hatte mit seinen Bewaffneten alle Mühe, eine Eskalation der Situation zu vermeiden. Jeder Schänkenwirt betete darum, von Angehörigen beider Völker verschont zu bleiben, zumindest aber von einem Zusammentreffen der beiden.
Der Boron-Geweihte Boromeo Uludaz aber vermutete einen anderen Hintergrund der Tat. Und rasch machten Gerüchte die Runde, dass Boron seinem Diener einen Weistraum gesandt habe. Die Rabenschwinge wird ihre Leser über die heiklen Vorgänge auf dem Laufenden halten!

Doctor Enrico Radan Barmin

Erschienen in Opus no. 101 am 25.3.2001.

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