Entdeckung
wundersamer Geoden-Hexerei Gar Wundersames habe ich in diesem Text zu berichten,
handelt er doch von den Mysterien der Zwergendruiden, auch Geoden geheißen. Denn, so
glaube ich, hatte ich das Glück einem zu begegnen (bzw. aus der Ferne zu beobachten) und
seiner Magie ansichtig zu werden. Es war an einem sonnigen Abend
vergangenen Monats, als ich ein wenig durch die Wälder der Umgebung auf der Suche nach
ein wenig Erholung und Ruhe wanderte, als ich plötzlich eine rauhe Stimme hörte. Sie
konnte nicht weit sein, dachte ich mir, doch ich konnte keine einzelnen Worte verstehen.
Ich wirkte schnell einen EXPOSAMI um die Herkunft auszumachen und spürte
nur ein Lebewesen von annähernd menschengroßer Gestalt. Ich ging dem leise nach und kam
auf eine Lichtung. Und dort sah ich ihn: einen Zwerg, mit langen braunen Haaren, gewandet
in eine wollene Kutte und kein festes Schuhwerk sondern nur Sandalen tragend. Mir war
sofort klar, dies konnte keiner der axtschwingenden Kämpfer sein, von denen so viele
Geschichten erzählt werden, auch war es kein Priester, da er ohne Ornat war. Es konnte
nur einer der geheimnisumwitterten Zwergendruiden sein! Das Besondere war jedoch - daß er
sich mit einem Stein unterhielt! Nun gut, eigentlich war es eher ein Felsen, war der
"Stein" doch etwa genau so groß wie der Zwerg selber. Endlich konnte ich auch
die Worte verstehen (ich mußte mich aber ziemlich anstrengen, da der Zwerg einen
seltsamen Dialekt sprach, und mein Zwergisch ist auch nicht mehr das beste). Jedenfalls
tat der Geode so, als könnte der Stein ihn verstehen! Gespannt lauschte ich nun dem
Monolog, denn der Fels antwortete natürlich nicht. Der Fels sollte nicht eingeschnappt
sein und die Kindereien lassen, er möge doch endlich wieder "Gestalt annehmen"
und zurück zu Dabrasch gehen, um sich mit ihm zu versöhnen. Schließlich seufzte der
Geode laut und wandte sich vom Fels ab, drehte sich genau in meine Richtung. Ich war mir
sicher, daß er mich gesehen hatte und verschwand schnell im Dickicht. Ich sprach sofort
einen SPURLOS, TRITTLOS und einen GEWANDTHEIT
und schon war ich auf der anderen Seite der Lichtung. Ich traute meinen Augen nicht: Inzwischen
war der Fels verschwunden, dafür aber ein zweiter Zwerg (genauso wie der andere
gekleidet) anwesend! Sie unterhielten sich leise und blickten in die Richtung meines alten
Versteckes. Vorsichtig wartete ich ab... Ich: Sagt, als ich kam sah ich nur
Dugobalosch und einen Felsen, und Dugobalosch sprach mit diesem. Als ich dann ein neues
Versteck suchte und schließlich wieder hinsah, war der Felsen verschwunden, dafür aber
Cendrasch aufgetaucht. Was ist da passiert? Hier wurden die beiden Zwerge plötzlich viel schweigsamer und unterhielten sich mit mir nur noch über heilkräftige Pflanzen. Ich hatte das Gefühl, daß sie mir schon viel mehr erzählt haben, als sie eigentlich wollten. Um mehr über diese geheimnisvolle Macht zu erfahren, mit der es den Geoden offenbar möglich ist, sich in Gestein zu verwandeln, werde ich mich auf eine Studienreise begeben. Vielleicht finde ich ja sogar die Meisterformel des DURCH ERZ oder des GRANIT UND MARMOR? Thelador Kenet; Akademie der illusionären Phantasmagorien der schwarzen Schule zu Tjolmar, 18. EFF 29 Hal Erschienen in Opus no. 10 am 21.3.1999. |
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