Reaktion auf den Artikel "Was es zu herrschen bedarf" Collegus! Ein interessantes Traktat habt ihr da verfasst. Es gibt keinen Punkt, an dem ein Praiosgläubiger nicht zustimmen dürfte, es ist euch gelungen, die Lehre der Praioskirche adäquat wiederzugeben und dabei ihrer inneren Logik erfolgreich Rechnung getragen. Die Zusammenhänge, die ihr darstellt, stellt ihr entlang des praiotischen Dualismus klar dar. Mir persönlich fehlte eine Problematisierung des Themas: Warum seid ihr nicht auf die konkret vorliegenden Probleme dieser Ordnung eingegangen? Hätten die offensichtlichen Schwächen des Systems nicht in eurem Traktat Anklang finden müssen? Dem geneigten Leser stellen sich einige Fragen: Was ist mit einer Vermischung von auctoritas und potestas? Was mit einer auctoritas, die nach potestas strebt? Was ist, wenn auctoritas und potestas sich gegenüberstehen? Was ist, wenn sich die potestas mit ihrer potestas auctoritas verschafft? In eurem ansonsten sehr schönen Essay berücksichtigt ihr diese Fragen leider nicht. Ich hoffe, ihr nehmt diese konstruktive Kritik ernst. Unabhängig von eurem Text möchte ich die Frage aufwerfen, ob der Begriff "Autorität" in diesem Zusammenhang akkurat ist. Ich denke, ideelle oder moralische Führung (oder der Zusatz moralische bzw. ideelle Autorität) wäre ein passenderer Begriff - denn besitzt nicht die potestas auch Autorität aufgrund ihrer Macht? Im Bosparano ist der Begriff auctoritas weit gefasst. Im Garethi sollten wir versuchen, spezifischer zu sein, um auctoritas und potestas schärfer voneinander abzugrenzen, denn "Autorität" im undefinierten garethischen Sinne kann auch sehr weltlich sein. Hesinde mit euch, Drakmore Eolan Cardin Erschienen in Opus no. 101 am 25.3.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Was es zu herrschen bedarf - Versuch einer praiosgefälligen Legitimation. |
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