Opus veritatis scientiaeque

Der Schwarze Limbus    

 

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Meine Erfahrungen an der "Halle der Metamorphosen" in Kuslik

Zuvörderst möchte ich mich kurz vorstellen, E´Quadar mein Name, derzeit Leiter des Lehrstuhles für Dämonologie an der MAGIERGILDE auf GARANIA. Vor einiger Zeit arbeitete ich mit einigen Collegae aus der GILDE an dem Problem des "Reversalis – Fluch der Pestilenz" (der Opus berichtete). Wie dem nun einmal in Kreisen der Magier ist, gab es viele anerkennende Worte dafür, aber auch scharfe Kritiker, die zu Recht auf Fehler und Unstimmigkeiten in der neuen Thesis verwiesen. Nun denn, ich beschloss jene Fehler auszumerzen und die Fomula zu verfeinern. Meine Wege der Forschung brachten mich so dann vor etwa einem Mond nach Kuslik, wo ich gedachte, mit Hilfe der Halle der Metamorphosen, des Institutes der arkanen Analysen und des Hesindetempels den letzten Feinschliff an der neuen Thesis zu vollbringen. Zuerst sei noch gesagt, ich gehöre der linken Hand an, habe mich aber nie von dunklen Mächten oder Gelüsten korrumpieren lassen. Mein Knie beugt sich vor den Göttern und der Kampf gegen die verfluchten Heptarchen ist eine meiner Lebensmaxime. So also, voller Tatendrang und Wissbegier, erreichte ich Kuslik um das hesinde- und perainegefällige Werk, welches wir in der GILDE so vielversprechend begannen, hier zum Abschluss zu bringen. Der Hesindetempel und das IdaA haben mich sehr freundlich empfangen und die Bemühungen als äußerst gefällig den Zwölfen anerkannt. Mit großem Eifer und im Bewusstsein, das Leid der Menschen verringern zu wollen, ging ich an die Arbeit. An der Halle der Metamorphosen wurde ich zuerst auch höflich empfangen und ich durfte mit den entsprechenden Magistri konferieren. Nun ja, nach drei Tagen schienen die ehrenwerten Magistri und Magistrae zu bemerken, dass ich kein Graumagier sei (ich habe dieses jedoch auch nie behauptet). Kurz und bündig, man verwies mich der Akademie und kündigte mir jegliche Unterstützung auf. Meine Verweise auf die Ehrenhaftigkeit der Sache und die Göttergefälligkeit meiner Studien wurden mit groben und völlig unproduktiven Anschuldigungen gegen mich erwidert. Plötzlich hieß es, ich sei ein verblendeter Dämonologe und würde nur Verderben sähen wollen! Meine Empörung über derartiges Verhalten war verständlicherweise nicht gering. So informierte ich meine Spektabilität, Magus Garan Domatil, über die Vorgänge. Er wollte sich schnellstmöglich selbst nach Kuslik begeben, um Rechenschaft vom hohen Konvent der Akademie für dieses ungebührliche Verhalten einzufordern. Die nächsten Tage waren eine harte Tortour, die HdM ließ keine Möglichkeit aus, mich auch beim IdaA und beim Hesindetempel zu diffamieren. Zu meinem Glück bin ich eng mit Robak von Punin befreundet, welcher mich in Schutz nahm und mir Unterstützung seitens des IdaA gewährte. Als der hohe Konvent merkte, dass ich Kuslik nicht verlassen würde und zudem überall die Inkompetenz der HdM anprangerte, griffen die Magistri zu härteren Maßnahmen. Man sandte die Garde aus, nach mir zu suchen und mich festzusetzen. Ich sollte angeblich verräterische Umtriebe unterstützen und mit massiver (!) Invocation das Wohl der Bürger gefährden. Die einzige Beschwörung, die ich getätigt habe, war der Difar, welcher meiner Spektabilität die Nachricht über die hiesigen Vorgänge überbrachte. Wie dem auch sei, ich war gezwungen Kuslik bei Nacht und Nebel zu verlassen, ohne die Hilfe Robaks von Punin wäre ich wohl auf dem Scheiterhaufen geendet. Mein Zorn wuchs im folgenden ins Unermessliche! Solch eine Behandlung ist mir noch durch keine Akademie, und sei es die Akademie der Magischen Rüstung in Gareth, zuteil geworden. In einem Dorf, etwa 4 Stunden Ritt außerhalb Kusliks, versteckte ich mich vorerst und wartete auf das Eintreffen Garan Domatils. Hesinde sei Dank, ich schaffte es einen kühlen Kopf zu bewahren und mich von den Gedanken der Rache zu befreien. Als meine ehrenwerte Spektabilität schlussendlich in Kuslik eintraf, gelang es Ihm zum Glück die Wogen vorerst zu glätten. Doch die HdM wollte weder eine Entschuldigung, noch eine Erklärung für Ihr Verhalten abgeben. Äußerst enttäuscht verließ ich zusammen mit Meister Domatil Kuslik und wir begaben uns zurück nach GARANIA. Noch immer nagt es an mir, die hesindegefällige Forschung an diesem Werke zu Ehren Peraines ist von einer Akademie der rechten Hand sabotiert worden! Ich bin derart bestürzt, mein bisheriges Verhalten gegenüber Weißmagiern, das stets von Toleranz und gegenseitigem Respekt gezeichnet war, gründlich zu überdenken. Wie bitte definiert sich die Weiße Gilde, wenn sie selbst Ihre höchsten Ideale dergestalt mit Füßen tritt? Was soll man als Magus der linken Hand machen, um sich vom Klischee des "bösen, Erzdämonen anbetenden Borbaradianers" abzusetzen? Werte Leser, die Antwort ist schlicht: NICHTS! Die weiße Gilde hat jegliche Berechtigung verloren, sie unterstützt nicht nur keine göttergefälligen Werke, nein, sie sabotiert und boykottiert diese auch noch, wo sie kann. Die Vermutung liegt nahe, dass jegliches Bestreben der anderen Gilden, etwas Gutes zu tun, als Angriff auf die Vormachtstellung des Bundes des Weißen Pentagrammes angesehen wird, und somit zu unterbinden ist. Wenn die Magi der rechten Hand nicht grundlegend Ihre Maximen überdenken, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zum unvermeidlichem Bruch in der Gildenmagie kommt. Was eigentlich konstruktiv nebeneinander existieren soll, wird dann in kalte Feindschaft ausarten und das gesamte Gefüge der Gildenmagie ist bedroht! Für eine derartige Verhaltensweise der "ältesten Magierakademie Aventuriens", das als Beispiel für alle weißen Akademien gelten könnte, darf es kein Verständnis geben. Ich rufe hiermit alle Collegae der linken Hand, wie auch die Brüder der großen grauen Gilde auf, dieses Verhalten zu verurteilen und die drohenden Verwicklungen zu verhindern. Ein Bericht über die Vorfälle, den ich an das Collegium Canonicum sandte, ist bisher immer noch unkommentiert geblieben.

Hesinde möge uns leiten und unsere Geister erleuchten, auf dass die Zukunft der Gilden nicht im Dunkel zu suchen sei!

E´Quadar, Magister ordinarius et temporat Dekan Faculitas Invocatio Dämonico 

Erschienen in Opus no. 106 am 29.4.2001.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Antwort auf das Traktat von E'Quadar bezüglich der HdM.

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