Opus veritatis scientiaeque

Der Schwarze Limbus    

 

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Commentariolus zum Leserbrief
(zu De Mysteriis Filiarum et Filiorum Satuariae I, 2)
aus der letzten Ausgabe des Opus

Geneigte Leserschaft,
Es ist durchaus nicht meine Art, mich in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen, doch es kann nur rechtens sein, wenn ich zu dem von Collegus Thundar Hurlemanoff Gesagten kurz Stellung beziehe:

Wer den Opus veritatis scientiaeque von Beginn an abonniert und auch gelesen hat, der erinnert sich sicherlich noch an meinen ersten Artikel, "Besinnt euch, collegi et collegae, wieder auf das Wesentliche!". In diesem Artikel wies ich darauf hin, dass es an vielen Akademien in Vergessenheit geraten ist, den Adepten den "Hilffreychen Leytfaden des Wandernden Adepten" mit auf den Weg zu geben. In diesem Büchlein stehen nämlich meiner Meinung und der erfahrener Magier aus Punin nach, die wohl wichtigsten göttergefälligen, moralischen, tugendhaften und auch hilfreichen Weisungen für einen unerfahrenen Magus. Unter anderem beinhaltet dieses Büchlein auch die ein oder andere Vorschrift für den Magier auf Reisen, wie zum Beispiel:

I* AM ANFANG stehe stets und immer die moralische Selbstprüfung des Zauberkundigen. Nur aus ihr folge der Entschluß, in das Walten der Welt magisch bewegend einzugreifen.

In diesem Punkt muss ich mit allem Nachdruck noch einmal auf die moralische Selbstprüfung hinweisen! Ein Hexenfluch ist nun einmal - und das per definitionem durch die zuständigen Instanzen in Punin - eine spontane Reaktion der Hexe oder des Hexers auf rein äußerliche Reize. Sollte dieser äußerliche Reiz auch die Zerstörung der Natur in irgendeiner Art und Weise oder ein anderer Frevel sein, so steht es einer Hexe doch nicht im Geringsten an, an Stelle Sumus den Übeltäter dafür derart zu bestrafen.

III* HIERNACH SPRECHE der Zaubernde die Formel aus, ohne Scheu und so laut und vernehmlich, dass sie von jedermann zu verstehen sei.

Jedwede Magie, welche in anderer Weise gewirkt wird, ist primo abzulehnen. Und zu dieser Magie zählen nun einmal hauptsächlich die Hexenflüche. Um weiter aus meinem ersten Artikel zu zitieren:

Dies verhindert schon allein zwei Missstände:
primo wird die Anwendung hinterlistiger Zauberei vermieden
secundo wird die Anwendung trügerischer Hexerei unterbunden, da solche Art der Magie oft gar kein Rezitieren benötigt.

Werter Collegus, ihr wisst es vielleicht nicht, jedoch wurde dieses Büchlein an eurer Akademie ausgearbeitet und vor kurzem in seinem Inhalt bestätigt. Auch hat Meister Achmed vor kurzem persönlichen Kontakt zum Gildenrat in Punin gehabt und er wird euch diese meine Ansicht nur bestätigen können.
Ich selbst hatte manchmal sogar Kontakt zu einer Hexe, doch würde ich mir nie anmaßen zu behaupten, ihre Art der Magie begriffen zu haben. Ich kenne lediglich die Stellungnahme der arkanen Autorität (Punin) zu diesem Thema, welche ich euch oben auszugsweise angeführt habe, und ich meine auch gute Seiten der hexischen Magie erkennen zu können. Aber so ihr euren Ruf als geachteten Magus und eure Mitgliedschaft in der grauen Gilde nicht verlieren wollt, widerruft eure Meinung zu diesem Thema raschest möglich, denn es gibt einige wachsame Augen, welche auf euch aufmerksam geworden sind.

Ich habe damit meine Pflicht als Akademievorstand getan und mich von euren Aussagen distanziert: Sie stehen weder im Einklang mit denen der Lehrmeister der Academia Limbologica noch mit denen Punins, eurer Heimatschule, wie ich mit Bedauern feststellen muss.

 

Großmeister Erilarion Androstaal, Ergründer der Sphären, Theoretiker über die Ordnung der Welt

von: Philipp Schumacher
Erschienen in Opus no. 13 am 11.4.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu Leserbrief zu De Mysteriis Filiarum et Filiorum Satuariae I, 2.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Ad Commentariolus von Großmeister Erilarion Androstaal.

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