Opus veritatis scientiaeque

Der Schwarze Limbus    

 

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Auswirkungen der Nicht-Elemente
Ein Tatsachenbericht von Madajan Nandusstolz

Wie jedem Magus und jeder Maga bekannt sein dürfte, gibt es drei Verderber der Elemente, namentlich Nagrach, Charypteroth und Agrimoth. Genaugenommen verderben sie die Elemente nicht, sondern wandeln sie in dämonische Substanzen um, die nur noch augenscheinlich etwas mit Elementen zu tun haben. So haben wir mittels eines sehr interessanten Druidenrituals eine Traumwelt betreten, die wir Kraft unseres Geistes wunderbar formten: Zunächst gaben wir unseren Körpern Gestalt. Wir hatten unsere Körper und trugen die grün-weißen Roben der Elementaristen, auch die Nicht-Magier, denn alles war Traum. Dann erschufen wir eine Wiese, auf die wir uns im Kreis setzten. In unserer Mitte entstand ein gemütliches Lagerfeuer. Es dämmerte, denn die Sonne versank hinter die schneebedeckten Berge. Hinter meinem Rücken plätscherte ein kleiner See und einige Bäume standen gemütlich in der Landschaft. Ein kleines Reh turnte zwischen den Bäumen. Wir genossen die Atmosphäre und den warmen, lauen Wind. Dann sprach der Druide, der uns in diesen Traum gebracht hatte finstere Formeln. Der Himmel verfinsterte sich und das Lagerfeuer schoss als blau-schwarze Flammensäule mit einem Durchmesser von gut zwei Schritt gen Himmel. Die Berge verwandelten sich in der Ferne in schmierige, ölige, Kegel. Der Schnee auf ihnen wurde zu Eis, das auf uns zu kroch und bald die gesamte Landschaft überzog. Nur das Wasser blieb von der Kälte verschont. Nicht aber von der Macht der Ersäuferin. Aus dem kleinen See wurde ein Meer, das gleich am Ufer wohl Millionen von Meilen tief war. Die Bäume hatten keine Blätter mehr, sie wurden tiefschwarz und ihre knorrigen, verkrüppelten Äste waren wie Tentakel, die um sich Peitschten, obwohl kein Wind mehr da war. Im Gegenteil: Die Luft war schwer und träge. Das Atmen fiel einem schwer. Wir wussten: Dies war nur die erste Stufe.
Dann verbanden sich die Berge zu einer Mauer, die das gesamte Tal verschloss. Das Eis war nun höher und an vielen Stellen konnte man Einsinken. Das Meer peitschte und wogte, auch wenn gerade keiner der unzähligen Orkane in der zähen Luft über ihm war. Die Bäume peitschten nun nach uns und warfen uns zu Boden. Das Feuer entzündete an vielen Stellen den Schnee, wärmte nicht und verbreitete kein Licht. Dann kam die dritte Stufe. Schneelaurer versteckten sich in den Stellen, in denen man einsinken konnte, die Berge wuchsen zu einer gigantischen steinernen Kuppel, die uns das Licht nahm. Erst ein revidierter DUNKELHEIT unseres Leit-Druiden half uns in der Finsternis. In dem Meer bildeten sich knotige Fische und Krallenhände mit Flossen. Der Flammensäule wuchsen Tentakel, die nach uns schlugen, zwischen den Bäumen entstand nun ein Geflecht von dünnen Wurzeln. "Vorsicht!", warnte uns der Druide. "Seht!" Das Rehkitz kam in Berührung mit dem Netz und es blieb jämmerlich kleben. Dann fingen die Wurzeln an, das Reh zu überwuchern, bis es schließlich absorbiert war und eins mit den Wurzeln. Der Druide nahm einen Stein aus seiner Tasche und warf ihn ebenfalls in das Netz. Auch er wurde absorbiert. In der Luft bildeten sich fliegende unförmige Schatten, die über uns kreisten und sich dann wieder auflösten, um anderen Platz zu machen. "Jetzt sollten wir die Position wechseln", schlug der Druide vor und ließ uns in der Luft schweben. Doch unter uns sahen wir Abbilder unserer Selbst. Der Druide erklärte uns, dass er uns nun vor weiteren Auswirkungen schützen würde. Damit war klar, dass wir es vorher nicht waren, doch wir atmeten erleichtert auf. Dies war nun wenigstens möglich, da wir ja geschützt waren. Nun sahen wir, wie sich unter uns giftige Gase bildeten und in irren Farbenwirbeln einen Todestanz vollführten. An anderen Stellen verklumpte die Luft und ich sah zwei von unseren Abbildern ersticken und ein anderes tot umfallen, da es giftige Dämpfe eingeatmet hatte. Gesteinssäulen durchstießen nun den Schnee und eine spießte das Abbild unseres Leit-Druiden auf. Vier von ihnen wurden von riesigen Krallenhänden ins Wasser gezerrt und ersoffen jämmerlich, ich selbst und der Rest wurden von dem Wurzelwerk eingesponnen. Der Druide erklärte uns, dass jetzt die finale Phase käme und schon zerrieb die Luft das Eis, das die Flammensäule erstickte, welche die Bäume in Brand setzten, die das Wasser überwucherten, dessen Klauenhände die Luft durchschlugen. Am Ende: Nichts.
Wir kehrten zurück in die Realität und begriffen, was wir so eben gesehen hatte. Es war nicht nur Fiktion gewesen, nein, wir hatten die Zukunft gesehen, falls die Heptarchien sich unkontrolliert ausbreiten. Die Macht dreier Erzdämonen hatte alles an Umgebung vernichtet, dann alles Leben ausgelöscht und sich schließlich gegenseitig zerstört. Drei, wohlgemerkt. Doch es sind derer sieben am Werk. Und in vielleicht bereits zwei Jahren könnte der Alptraum Realität werden. Doch zwölf Götter helfen uns gegen zwölf Erzdämonen. Doch das erschreckende ist: Zwölf Wächter benötigten wir, namentlich die Alten und die Hohen Drachen. Nur ist einer von ihnen dem Bösen anheimgefallen: Pyrdacor, der Wächter der Elemente. Die Nicht-Elemente können also in aller Ruhe sich ausbreiten. Was tun? Fleißig die Kraft die Elemente gen die Auswüchse der Archodämonen einsetzen, denn sie sind nun die obersten Wächter des elementaren Gleichgewichts, wo Pyrdacor doch zum Feind geworden ist.
In diesem Sinne,

HESinde mit Euch
Madajan Nandusstolz

Erschienen in Opus no. 124 am 7.10.2001.

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