Der Unverstand einfacher Menschen für arkane Künste Meinen Überlegungen geht ein kurzer Bericht vorraus: Bei
meiner Reise durch das Land der ersten Sonne zog ich mit meinen niederen Dienern, die alle
stanken, als wären sie direkt hinter den Kamelen gekrochen, in die Nähe der gorischen
Wüste, wo unser Meister, der größte Magier und Herrscher aller Zeiten, namentlich Rohal
der Weise, gegen die Mächte des Finsteren kämpfte. Um unsere Sicherheit bemühte ich
mich selber, da die Diener doch immer sehr ängstlich waren. Wie könnte man sich auch auf
Leute verlassen, die nicht einmal gelernt haben, sich richtig anzuziehen, geschweige denn
zu lesen oder gar unsere Sprache zu sprechen. Mit den in der Perle der Akademien
gerlernten Sprüchen sicherte ich den Lagerplatz mit einem Pentagramm. Meine Diener, diese
überaus einfachen Leute, unter denen sich eines dieser mysteriösen Wesen mit langen,
spitzen Ohren befand, reagierten ablehnend auf so einen sicheren Schutz gegen sphärische
Wesen. Auch nach meinen Erläuterungen, die so einfach gewesen sein müßten, daß selbst
unsere Kamele Zustimmung geben würden, wenn sie das denn könnten. Die erste Frage erübrigt sich von selbst. Denn wer sollte
auch diese Paläste mit den Farben eines Regenbogens erschaffen haben, wenn nicht ein
Djinn? Worauf leben wir denn? Überall sind arkane Muster geformt, die uns ständig
umgeben, die unser Leben erst lebenswert machen, ja dem Leben erst einen Sinn geben! Warum
sollten denn so einfache Leute Angst vor ein paar Zeichen im Staub haben. Kinder malen ein
Spiel in den Wüstensand und keiner fürchtet sich davor oder fragt danach. Nur weil eine
gelehrte Persönlichkeit ein paar Zeichen setzt, gibt es so einen Aufruhr. Statt der Runen
könnten dort auch Geschichten unserer besten Erzähler stehen und alle wären entsetzt.
Und das, nur weil sie es nicht lesen können, nicht weil diesen armen Gestalten daran
etwas sonderbar erscheint. gez. Magister
Cherek Nareb Erschienen in Opus no. 22 am 13.6.1999. |
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