Opus veritatis scientiaeque

Der Schwarze Limbus    

 

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Gepriesen sei der Eine, ...

...der uns einen jeden Morgen mit strahlendem Lichte wärmt und erweckt. Doch wie getrübt wird diese Helligkeit, wenn ich die Verbohrtheit und die willentliche Unwissenheit mancher Collegae sehen muss!
Unser Leben ist kurz. Und dennoch meinen manche, die kostbare Zeit, die uns gegeben wurde, durch ihr kleinkariertes Denken, noch einmal verkürzen zu müssen. Sei es durch stundenlanges Geschwafel über theoretische Exkurse oder durch nie enden wollende Monologe. Ist nicht schon das Schreiben, ja auch das Lesen dieses Artikels ein müßiges Treiben? Wenn wir endlich begreifen würden, dass der Moment das Wichtigste ist, was wir in unserem Leben haben!
Aber trotzdem wird weiterhin stundenlang Theorie gelehrt, so trocken, wie der neunmal verfluchte Sand der Wüste Gor! Wann wird man endlich begreifen, dass alles Wissen, niedergeschrieben oder mündlich weitergegeben, uns vor einem nicht schützen kann: Der Furcht, dieses Wissen auch zu nutzen.
Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun! Stellt einem Abgänger einer Akademien unseres Landes, die sehr auf die theoretische Ausbildung bedacht ist, einem dieser drei und drei und dreimal bespuckten Daimonoiden gegenüber, und er wird, hat er noch nie eine solche Kreatur gesehen, all sein Wissen vergessen und all seine Kraft vorerst einmal in seine unteren Gliedmaßen lenken. Nur wer seinen Gegner kennt, kann ihn auch besiegen. Und selbst die schönsten Illustrationen eines Buches und die ausschweifendsten Beschreibungen eines Lehrmeisters können nicht das aufwiegen, was man mit eigenen Augen gesehen oder vielleicht auch nur erahnt hat.
Und genauso wird nie ein Studiosi die Raffinesse und die erstaunliche Wirkung eines unser wichtigsten Zauber erahnen, bevor er nicht gesehen, wie ein Balsam Salabunde in practico selbst die ärgsten Wunden verschließt, Knochenbrüche verheilt und aus einem Krüppel wieder einen Krieger macht!
So verkriecht euch nicht hinter euren Büchern und Arbeitstischen, sondern geht hinaus in die Natur, erlebt sie und gestaltet sie selber mit!

Meister Achmed ibn Mhukkadin al Ghunar

von: Clemens Schumacher
Erschienen in Opus no. 31 am 29.8.1999.

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