Tractatus betreffend die Natürliche & Übernatürliche Philosophie des Gaius Cordovan Eslam Galotta Partum III Im folgenden Artikel präsentiere ich der geneigten Leserschaft des Opus
die Arbeit eines bislang völlig unbekannten Autors, des adeptus minor
Eborëus Zachariad, welcher vor auf den Tag genau einundzwanzig Jahren
Aufnahme fand in den Hallen unserer Akademie. Voll Staunen und ehrlicher
Bewunderung, aber auch mit väterlicher Fürsorge verfolgte ich von da an
den Werdegang meines mir anvertrauten Schützlings. Von Jahr zu Jahr
stellte sich immer deutlicher die einmalige Begabung des adeptus Eborëus
heraus, welcher von HESinde mit einem alles
durchdringenden Geist und Verstand gesegnet war. Und so möchte ich -
nicht ohne Stolz - die Abschlussarbeit des adeptus minor Eborëus
Zachariad hier in meinem Namen veröffentlichen. Großmeister Erilarion Androstaal Das folgende Traktat aus dem Nachlass des G.C.E.Galotta, vormals Hofmagus zu Gareth, stellt eine interessante und offenherzige, wenn auch götterlästerliche Formulierung seiner verworrenen Gedanken dar, von denen sich der Autor des vorliegenden Werkes hiermit in aller Deutlichkeit distanzieren möchte. "Ich erlaube mir deshalb, folgende - anscheinend gewagte,
These aufzustellen: Die hier unter Punkt Eins dargestellte These widerspricht grundlegend nicht nur der zwölfgöttlichen Lehre von der Entstehung Deres, nein, sondern sie widerspricht auch den Schöpfungsberichten aller mir bisher bekannten Völker, Kulturen und Rassen. Wie soll es denn angehen, dass die Götter - von Los im Mysterium von Kha als Wächter des Weltengefüges eingesetzt - unabhängig von den Wesenheiten der anderen Sphären existieren? Dies würde ja heißen, dass sich die Götter nicht um die Belange der
Menschen - als ein Beispiel - kümmerten, was jedoch durch ihr Eingreifen
im Sinne von Wundertaten ihrer Geweihten im Speziellen, aber auch durch
ihre tagtägliche Präsenz in allen Tempeln Aventuriens im Allgemeinen
widerlegt werden kann. So die Götter in Alveran unabhängig
von uns hier auf Dere existierten, wo läge dann ihr Daseinszweck? Wer würde uns
Menschen dann Erkenntnis und bisweilen auch ein wenig an Weisheit zuteil
werden lassen, wer gäbe das Leben und nähme es auch wieder? - um nur
einige Beispiele zu erwähnen. "2tens sind die Götter von unterschiedlicher Macht, mächtiger jedoch als die, die wir Dämonen und Geister heißen." Eine Spezifität der einzelnen Götter ergibt sich nur aus den
unterschiedlichen Bereichen ihres Wirkens und ihrer Machtentfaltung, nicht
aber aus Unterschieden in ihrer Machtfülle selber. "3tens sind die Macht und der Einfluss, die diese Wesen in unserer Sphäre besitzen, abhängig von der Zahl der Gläubigen in dieser Sphäre, von deren Inbrunst, wie auch vom grundlegend natürlichen Prinzip, welches die Götter verkörpern. Ich stütze mich hier auch auf ein Werk des hochgeschätzten Rohal, nämlich die "Kunde von den Sphären" (Offenbarung des Nayrakis, Anm.d.Verf.), ein Werk, das leider in den Archiven der Praios-Priesterschaft verschlossen gehalten wird." Zu ersterem ist zu sagen, dass Galotta hiermit die von Los gewollte
Aufteilung der Prinzipien aller zwölf Götter als ungleich machtvoll
verteilt ansieht. Dies jedoch kann Los niemals gewollte haben! Die Macht
der Götter erstreckt sich auf alle Länder und Reiche Aventuriens, auf
alle Menschen, Zwerge, Elfen, ja alle Lebensformen daselbst, auf alle
Zeiten hin bis zur Ewigkeit, und ich hätte noch nie gehört, dass einer
der Zwölfe durch irgendeinen Casus eingeschränkt wäre in seinem Wirken,
seien es auch die Tage des Gottes ohne Namen. Denn selbst aus diesen
wurden uns Berichte über Wunder und Mirakel eines oder mehrerer der Zwölfe
überliefert. adeptus minor Eborëus Zachariad von: Philipp Schumacher |
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